Erste Hilfe – Kurse für junge Geflüchtete als Integrationshilfe

24. März 2018
10:00 Uhr
DRK-Saal, 44866 Bochum
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10. März 2018
10:00 Uhr
24. März 2018
10:00 Uhr

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Auf einer Leinwand sehen die jungen Flüchtlinge, die samstags am Erste-Hilfe-Kurs für junge Geflüchtete des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) teilnehmen, eine große blutende Hand. Ausbilder Julian Steppat erklärt ihnen, wie ein Pflaster um den Finger gelegt und die Wunde desinfiziert wird. Er greift dabei auf Anschauungsmaterial zurück, damit ihn jeder der Teilnehmer versteht.

„Zuerst muss ich den Stoff mit der Schere zurechtschneiden. Achtet darauf, dass ihr genug abschneidet“, so der Experte. Er führt den 14 bis 27-Jährigen, die oftmals aus verschiedenen Krisengebieten der Welt stammen, genau vor, wie es geht. „Ihr müsst die weiße Schicht entfernen, damit das Pflaster auf der Haut klebt“, erklärt der Rotkreuzler weiter. Dann sind die Teilnehmer dran.

Als nächstes flimmert ein Bild von einem blutenden Bein über die Leinwand. Die Geflüchteten erkennen: Ein Fahrradfahrer hatte einen Unfall. Die zahlreichen Teilnehmer schauen zu, wie Julian Steppat einen Verband an das Knie eines Teilnehmers legt. Er rollt die Mullbinde aus, legt sie ums Bein und befestigt das eine Ende mit einem Klebestreifen an den Stoff. „Wenn der Verletzte nicht mehr laufen kann, was muss ich dann machen?“, fragt der Erste-Hilfe-Profi in der Runde. Ein Kursteilnehmer antwortet im gebrochenen Deutsch: „Ich rufe den Notruf – 112.“

So kann Integration durchaus funktionieren

Teilnehmer aus verschiedenen Nationen sind oft in den Kursen dabei. Die Verständigung fällt nicht immer ganz einfach. „Aber wir können im Bedarfsfall Dolmetscher hinzuziehen, die als Übersetzer fungieren und die Inhalte z.B. in Arabisch vermitteln. Bisher sind wir allerdings mit Deutsch, Englisch, Französisch und manchmal Arabisch ganz gut klar gekommen und die Teilnehmer haben sich auch oft untereinander geholfen.“ Gerade deswegen ist es dem Roten Kreuz mehr als wichtig, solche Kurse anzubieten. „Es geht um praktisches Lernen in der Gruppe und einen Beitrag zur Integrationsarbeit“, betont DRK-Ausbildungssachbearbeiter Markus Eisenhuth. „Den Schein, den jeder am Ende erhält, brauchen die Flüchtlinge für einen Führerschein. Er ermöglicht ihnen, Praktika in bestimmten Berufsfeldern zu machen. Zudem ist es in Deutschland Pflicht, Erste Hilfe zu leisten.“ So kann Integration durchaus funktionieren.

In Rahmen der „Jugendverbandsarbeit mit Geflüchteten“ des Landes-jugendrings NRW und dem Jugendrotkreuz Westfalen-Lippe werden im Jahr 2018 in Wattenscheid weiterhin entsprechende Erste-Hilfe-Lehrgänge für junge Geflüchtete (14-27 Jahre) angeboten. Die Lehrstunden sind ganz auf Flüchtlinge ausgerichtet.

Kurse beim Roten Kreuz im März

Die nächsten Kurse für Flüchtlinge veranstaltet das Rote Kreuz zusammen mit seinem Jugendverband jeweils samstags ab 10 Uhr in den DRK-Räumen an der Voedestraße 53. Kurstermine sind: 10. März und 24. März. Sie sind für die Teilnehmer kostenlos und werden durch eine Förderung des Jugendrotkreuzes Westfalen-Lippe und des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert.

Eine Anmeldung zu den Lehrgängen kann unter der Rufnummer 02327-87017 oder Email an info@drk-wattenscheid.de erfolgen.

Autor:

Christian Lange aus Wattenscheid

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