VON DER MITBESTIMMUNG ZUR WIRTSCHAFTSDEMOKRATIE? Konferenz zum 50. Todestag des Gewerkschafters Viktor Agartz

17. Januar 2015
11:00 Uhr
Haus der Geschichte des Ruhrgebiets, 44789 Bochum

Anlässlich des 50. Todestages des Gewerkschafters Viktor Agartz findet am 17. Januar 2015 im Haus der Geschichte des Ruhrgebiets eine ganztägige Konferenz mit namhaften Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern statt. Die Konferenz wird von der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW in Zusammenarbeit mit dem Wirtschafts-und Sozialwissenschaftlichen Institut der Hans-Böckler-Stiftung (WSI), dem Deutschen Gewerkschaftsbund NRW und dem Institut für soziale Bewegungen der RUB (ISB) veranstaltet. Der Minister für Arbeit, Integration und Soziales Nordrhein-Westfalen, Guntram Schneider, und der Leiter des ISB, Professor Stefan Berger, werden in die Tagung einführen.

Angesichts der Aktualität seiner Gedanken bezweckt die Tagung, an Leben und Werk des Gewerkschafters Viktor Agartz zu erinnern. Dazu sollen seine alten Thesen auf den historischen Prüfstand gestellt und gefragt werden, wie sich Agartz' Fragen heute darstellen und vor welchen strukturellen und konjunkturellen Problemen heute Emanzipationsbewegungen wie die Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung stehen.

Von ganz oben zu einer Persona non grata

Am 9.Dezember 1964 starb der Wirtschaftspolitiker und Gewerkschafter Viktor Agartz (1897-1964). Agartz gehörte zu den wichtigsten und einflussreichsten Persönlichkeiten der deutschen Nachkriegszeit und prägte, als führender Sozialdemokrat und Leiter des gewerkschaftseigenen Wirtschaftswissen-schaftlichen Instituts (WWI), auch die damaligen Vorstellungen einer wirtschafts-demokratischen und sozialistischen Neuordnung wesentlich mit. Wurde er nach seiner Entlassung aus dem WWI der wohl bekannteste heimatlose Linke der fünfziger Jahre, machte ihn der im Jahre 1957 gegen ihn angestrengte Landesverratsprozess zur Persona non grata der deutschen Innenpolitik.

Weitreichende Ideen

Die Ideen eines Viktor Agartz wirken dennoch fort: Noch heute wird um Mitbestimmung und die Idee einer Wirtschaftsdemokratie gestritten, um die Möglichkeiten einer aktiveren Lohnpolitik und die Notwendigkeit einer gesellschaftlichen Umverteilungspolitik. Und heute noch stehen Forderungen nach einer autonomen Gewerkschaftspolitik und einer neuen sozialen Gewerkschaftsbewegung im Zentrum von Debatten der gewerkschaftlichen und linken sozialen Bewegungen.

Konferenzinhalte und Referenten

Der erste Konferenzabschnitt widmet sich mit Film und Vortrag dem Leben und Werk von Agartz. Im zweiten Abschnitt kommen Fragen von Mitbestimmung und Wirtschaftsdemokratie in Geschichte und Gegenwart zu Wort. Der dritte Teil fragt nach den Perspektiven einer emanzipatorischen Gewerkschaftspolitik heute.
Es referieren Klaus Barthel, Reinhard Bispinck, Ursula Bitzegeio, Dietmar Dath, Frank Deppe, Christoph Jünke, Jutta Krellmann, Walther Müller-Jentsch, Guntram Schneider, Thorsten Schulten und Mag Wompel.

Weiterführender Link
http://www.isb.rub.de/mam/content/aktuelles/rls_agartz_a5.pdf

Autor:

Thea Struchtemeier aus Bochum

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