Igal Avidan spricht am Donnerstag, 5. Oktober, 19 Uhr in der Stadtbücherei über sein Buch
Haltern. Die meisten Menschen in Nazi-Deutschland reagierten gleichgültig auf die Judenverfolgung, viele nahmen an ihrer Ermordung aktiv teil. Nur 600 Deutsche wurden (von Yad Vashem) als Judenretter geehrt, und ein einziger war ein Araber.
Der Arzt Mod (Mohammed) Helmy wurde von den Nationalsozialten als „Nichtarier“ diskriminiert und als Ägypter inhaftiert. Trotzdem half er jahrelang einer jüdischen Familie, sich vor der Gestapo zu verstecken. Mitten in Berlin instrumentalisierte er sogar Hitlers Intimfreund, den Mufti von Jerusalem al-Husseini, um eine Jüdin als Muslima in Sicherheit zu bringen. Igal Avidan fand Helmys ehemalige Patienten, besuchte seine Verstecke und zeichnet seine einzigartige Geschichte nach. Das ist das erste umfassende Buch über diese außergewöhnliche Persönlichkeit, einem Araber im Berlin der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus, noch dazu erzählt von einem Israeli. Das Buch basiert auf intensiven Recherchen und zahlreichen Gesprächen mit Zeitzeugen und Nachkommen. Es schildert viele noch wenig bekannte Aspekte wie die Kollaboration des Großmufti von Jerusalem mit Hitler.
Zum Autor: Igal Avidan Der Literatur- und Politikwissenschaftler wurde 1962 in Tel Aviv geboren. Er lebt in Berlin und arbeitet seit vielen Jahren als freier Journalist und Deutschland-Korrespondent für israelische und deutsche Zeitungen und Hörfunksender. Er hält Vorträge über Israel und den Friedensprozess im Nahen Osten. Der Autor präsentiert sein Buch „Mod Helmy - Wie ein arabischer Arzt in Berlin Juden vor der Gestapo rettete.“
Veranstalter: VHS, Stadtbücherei/Freunde der Stadtbücherei Haltern am See e.V., DGB-Region Emscher-Lippe, Entgelt 5 EUR, ermäßigt 3 EUR
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