Kranenburg. Im normalen Leben leitet Beate van Asch die Sankt-Christophorus-Grundschule in Kranenburg. In der fünften Jahreszeit wird das Kölsche Mädchen zur Ordensträgerin: Am kommenden Sonntag, 17. Januar, 11.11 Uhr wird sie im Bürgerhaus stellvertretend für die Schulgemeinschaft der Sankt-Christophorus-Grundschule den Kranich-Orden in Empfang nehmen.
Bürgermeister Günter Steins stellte die Ordensträger heute ( Montag, 11. Januar 2016) gemeinsam mit Vertretern des Kranenburger Karnevalsvereins "Krunekroane" vor. "Dieser Orden ist im Grunde genommen kein wirklicher Karnevalsorden. Ausgezeichnet werden Menschen oder Institutionen, die sich für die europäische Idee einsetzen", so Steins. Und da hat die Sankt-Christophorus-Grundschule die Nase vorn: Seit zehn Jahren werde hier bilingual unterrichtet, informierte Manfred Janssen, Krunekroane. Mehrere Auszeichnungen habe die Schule schon erhalten, wurde auf Bundes- und Landesebene für ihr Engagement geehrt wurden.
Beate van Asch: "Als wir von der Auszeichnung hörten, waren wir freudig überrascht. Mein erster Gedanke war: Ein Kölsches Mädchen, ein Orden - das passt." Aber: Der Orden gehe nicht an ein kölsches Mädchen, sondern sei eine Teamauszeichnung. Ohne Lehrerschaft und Eltern hätte die bilinguale Unterrichtsidee nicht umgesetzt werden können. "Wir haben damals, vor zehn Jahren, versucht, auf die Situation vor Ort zu reagieren - durch den großen Zuzug an Niederländern bestand die große Sorge, dass es zu mehr Neben- als Miteinander in der Gemeinde kommen würde." In der bilingualen Grundschule entstand ein Ort der Begegnung, hier wird deutsch-niederländisch unterrichtet. Eine solche Schule ist deutschlandweit einmalig. van Asch unterstrich noch einmal die Unterstützung durch das "tolle Kollegium" und die Elternschaft. Aber auch ohne die Unterstützung von Rat und Verwaltung - vornehmlich von Günter Steins und Jürgen Franken - hätte ein solches Konzept nicht umgesetzt werden können. Es ist immer wieder schön, dass die Kinder sehen, dass es etwas anderes gibt als das Eigene - dieser Ethno-zentrismus wird bei uns aufgebrochen. Das Andere zu erkennen heißt auch, sich selbst zu erfahren", so van Asch.
Dem Frühschoppenzug sieht Beate van Asch mit gemischten Gefühlen entgegen. "Hoffentlich komme ich auf den Wagen", ulkte die gebürtige Kölnerin, die zwar keine ausgewiesene Karnevalistin ist, aber das Kölsche "Alaaf" in der "Helau"-Region doch vermisst.
Autor:Annette Henseler aus Kleve |
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