Ein ganzer Tag Kultur – und das kostenlos

30. November 2014
12:00 Uhr
Kultur-Dreieck, Witten
Das „Tanztheater Abrakadabra“ darf natürlich nicht fehlen, wenn es darum geht, insbesondere die jungen Kulturschaffenden „ranzulassen“. Die Gruppe zeigt eine  ,,kleine Reise“ durch das umfangreiche Programm des Tanztheaters um 18.30 Uhr im Saalbau. | Foto: privat
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  • Das „Tanztheater Abrakadabra“ darf natürlich nicht fehlen, wenn es darum geht, insbesondere die jungen Kulturschaffenden „ranzulassen“. Die Gruppe zeigt eine ,,kleine Reise“ durch das umfangreiche Programm des Tanztheaters um 18.30 Uhr im Saalbau.
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Acht Stunden Kultur an drei Orten ebenso kos­tenlos wie hochwertig ­erwartet die Wittener am ersten Adventssonntag, 30. November, veranstaltet vom Rotary-Club Witten-Hohenstein.

Von 12 bis 20 Uhr gibt es im Museum, Husemannstraße 12, im Haus Witten, Ruhrstraße 86, sowie im Saalbau, Bergerstraße 25, Filme, Konzerte, Theater, Musical, Tanz, Einblicke in die Stadtgeschichte und vieles mehr.
In Zusammenarbeit mit dem Kulturforum der Stadt führt der Club an diesem Tag vor allem junge Kulturschaffende aus der Stadt zusammen, damit sie gemeinsam zeigen können, wie bunt, professionell, schrill, gewagt, sehens- und hörenswert es zugeht, wenn Wittener ihre Kultur „selber machen“.

Wenn Wittener ihre Kultur selber machen

Der Tag soll auch ein Geschenk des Rotary-Clubs, unterstützt von Sponsoren, an die Wittener Bürger sein.„Der Wittener Kulturtag ist unser Beitrag zur 800-Jahr-Feier der Stadt Witten. Gleichzeitig wollen wir ein Beispiel dafür geben, wie man das Dreieck von Saalbau, Haus Witten und Museum, das so wunderbar im Zentrum gelegen ist, nutzen kann. Dass alle drei Orte gleichzeitig bespielt werden und damit ihre Begabungen für ein gemeinsames Kulturquartier zeigen, hat es so noch nicht gegeben“, erklärt Dr. Dieter Nellen, Präsident des Rotary-Clubs Witten Hohenstein.

Von Abrakadabra bis zum Uniorchester samt Chor

Die Liste der Akteure ist ebenso bunt wie lang: Das Abrakadabra-Tanztheater, das Mandolinen- und Gitarrenorchester, das Uniorchester samt Chor, das Instrumentalensemble, die Irish-Dancers, die Magic Academy und andere wollen den Besuchern Unterhaltung bieten. Dazu gibt es ein Adventskonzert der Musikschule und eine Instrumenten-Vorstellung. Im Museum kann man mit dem Künstler über die aktuelle Ausstellung sprechen. Bei einer speziellen Stadtführung können Kinder die Stadt, in der sie leben, neu kennen lernen.
Die Idee zum Kulturtag stammt von den Clubmitgliedern Claudia Sprakel und Professor Dr. Lutz Neugebauer. Dem Leiter des Wittener Nordoff-Robbins-Zentrums für Musiktherapie und Claudia Sprakel ist es 2012 schon einmal gelungen, über 1200 junge Musiker und Zuhörer zu einem Tag voller Musik in den Saalbau zu locken. „Nur wenn wir den Nachwuchs fördern, werde wir auch in zehn oder 20 Jahren noch Kulturveranstaltungen in Witten erleben können. Nur wenn die Wittener das Kulturangebot annehmen, wird sich die Politik entschließen können, Kultur angemessen und ausreichen zu fördern“, unterstreicht Professor Neugebauer.
Er und Dr. Nellen hoffen, den Kulturtag im Zwei-Jahres-Rhythmus als feste Größe in der Stadt installieren zu können. „Der Rotary-Club Witten Hohenstein will sich auch im kulturellen Bereich engagieren, vor allem für Kinder und Jugendliche“, erläutert Club-Präsident Dr. Nellen und verweist auf ein Zitat des Bundestagspräsidenten Dr. Norbert Lammert, der gesagt hat: „Kultur ist nicht die sympathische Nische unserer Gesellschaft, sondern dasjenige, was sie in ihrem Innersten zusammenhält.“

Einmalige Möglichkeit, sich einzubringen

Das Kulturforum bringt sich am Kulturtag nicht nur mit seinen Räumlichkeiten ein, sondern ist auch in punkto Organisation voll eingebunden. Zudem sind vom Kulturbüro initiierte Jugendprojekte aus der „Kulturrucksack“-Förderung ins Programm aufgenommen worden. “Wir sehen den Kulturtag auch als einmalige Möglichkeit für Kinder, Jugendliche und ihre Eltern zu erleben, wo und wie man sich als junger Menschen in die Wittener Kultur einbringen kann, egal man singen, zaubern, schauspielern oder ein Instrument spielen möchte. Alle Beteiligten informieren am Kulturtag über ihre Angebote“, erklärt Hans-Werner Tata vom Kulturbüro.

Das Programm (nach Veranstaltungsorten):

Märkisches Museum

12Uhr
Eröffnung des Kulturtages und Begrüßung durch Bürgermeisterin Sonja Leidemann und Dr. Dieter Nellen, Präsident des Rotary Clubs Witten Hohenstein.
Anschließend:
Eröffnung der Ausstellung „Aus meiner Sicht“ in derCafeteria. Gezeigt werden Arbeiten der Bewohner des Christopherus-Hofes Witten, entstanden unter der Leitung der Künstlerin Valerie Häussler. Die künstlerischen Begabungen einiger betreuter Menschen mit Behinderung werden auf dem Christopherus-Hof gefördert.
Präsentation der Arbeiten aus dem Kulturrucksack-Workshop „Selfie – Ich am Werk“ im Museums-Foyer.

13.15 Uhr
Künstlergespräch zwischen Martin Dammann und Thibaut de Ruytern sowie Talk über die Sammlung des Märkischen Museums zwischen Dr. Barbara Könches (Leitung Visuelle Kunst der Kunststiftung NRW) und Dirk Steimann (Vorstand Kulturforum Witten). Anschließend Rundgang durch die Ausstellung Martin Dammann „Mit dem Rücken zur Wand“.

14.15 Uhr
Die „Hingucker“ starten! Junge Menschen erkunden ihre Stadt. Historische und herausragende Gebäude und Plätze der Stadt werden gemeinsam aufgesucht und erklärt. Baukultur in Witten? Das sind nicht nur die Unternehmervillen an der Ruhrstraße oder die Denkmale der Industriekultur. Auch in der Innenstadt lassen sich Spuren der Stadtgeschichte finden.

15.15 Uhr
Eine Ausstellung zur Stadtgeschichte hatder Verein für Orts- und Heimatkunde gemeinsam mit Stadtarchiv und Museum zur ersten urkundlichen Erwähnung Wittens vor 800 Jahren zusammengestellt. Die Besucher werden von einem sachkundigen Mitglied des Vereins durch die Ausstellung geführt und können Fragen zur Stadtgeschichte stellen.

16 Uhr
60 Jugendliche aus sechs Städten im Ruhrgebiet haben im Herbst 2013 einen gemeinsamen Roman mit dem TitelGrenzgängergeschrieben.Aus Witten waren Schülerinnen und Schüler der Otto Schott-Realschule und der Hardenstein-Gesamtschule dabei. Zum Kulturtag stellen einige der jungen Wittener Schriftsteller den Roman vor und lesen daraus. Als Orte der Handlung wählten sie in ihrer Stadt den Helenenturm, Haus Witten und die verborgenen Katakomben in Wittens Hauptbahnhof. Gruselig, traurig, romantisch, spannend – die Zuhörer erwartet eine besondere Lesung.

Saalbau

14 Uhr (Theatersaal)
Chor und Orchester der Universität Witten/Herdecke spielen
Ausschnitte aus dem Paulus-Oratorium op. 36 von Felix Mendelssohn-Bartholdy.

15 Uhr (Festsaal)
Die Magic Academy ist die Zauberschule der Rudolf-Steiner-Schule Witten. Als Beitrag zum Wittener Kulturtag zeigen die Nachwuchs Magier einen Ausschnitt aus ihrem breitgefächerten Repertoire. Seit 15 Jahren lernen Kinder und Jugendliche aller Schulen und auch Erwachsene hier die Kunst des Zauberns. Die Ausbilder sind Mitglied im Magischen Zirkel von Deutschland und arbeiten eng mit diesem zusammen.

16 Uhr (Theatersaal)
DieRhein-Ruhr Philharmonie führt die Sinfonie Nr. 5 op. 74 von Malcolm Arnold auf. Das 1989 gegründete überregionale Symphonie-Orchester mit Sitz in Witten hat seit langem einen festen Platz im Hattinger und Wittener Kulturleben. Das Repertoire umfasst die symphonischen Werke der Klassik und Romantik, aber auch Komponisten des 20. Jahrhunderts.

16.45 Uhr (Festsaal)
Das Wittener Mandolinen- und Gitarrenorchester 1929 musiziert
mit Mandolinen, Mandolen, Gitarren und einem Kontrabass. Das Repertoire besteht aus zeitgenössischer Zupfmusik, Musik aus der Barockzeit und auch Folklore.

17.15 Uhr (Festsaal)
Tanz- Räume Unterwegs nennt sich eine Performancegruppe der Wohn- und Lebensgemeinschaft Christopherus-Hof. Sie zeigt am Kulturtag„Martha und der Pyrenäensteinbock“.

18 Uhr (Festsaal)
Die Irish Dancers des TuS Stockum zeigen traditionelle irische Tänze zu irischen Reels, Jigs und Hornpipes. Zum Repertoire gehören Soft-Shoe-Tänze, bei denen die Tänzer mit schnellen Bewegungen und dynamischen Sprüngen über die Bühne gleiten, ebenso wie Hard-Shoe-Tänzen bei denen neben schneller Beinarbeit vor allem der Rhythmus entscheidend ist. Die Tänzer sind 9 bis 23 Jahre alt und trainieren unter der Leitung von Beate Slawinski, einer Europa- und Weltmeisterin im irischen Tanz.

18.30 Uhr (Theatersaal)
Das Tanztheater Abrakadabra existiert seit fast 21 Jahren und verbindet mehr als 100 Kinder und Jugendliche von drei bis 23 Jahren verschiedener Nationalitäten.Mit Spaß, Fantasie und dem gegenseitigen Respekt entwickeln die jungen Menschen verschiedene Tanz und Theaterkreationen. Sie präsentieren beim Kulturtag eine ,,kleine Reise“ durch ihr umfangreichesRepertoire, Tänze aus ihrem Jubiläumsprogramm und dem Märchen ,,Ein gewöhnliches Wunder“.

Haus Witten

15 Uhr (Konzertsaal)
BeimAdventkonzert der Musikschulestimmen die jungen Nachwuchsmusiker auf verschiedensten Instrumenten auf die Adventszeit ein.

16 Uhr (Konferenzraum & Unterrichtsräume)
Die InstrumentenvorstellungbietetBesuchern dieMöglichkeit, die verschiedenen Instrumente unter Anleitung von Lehrern der Musikschule selbst auszuprobieren und sich über das Unterrichtsangebot zu informieren.

16 Uhr (Kinosaal)
„Schön ist die Jugend...Das vergessene Schicksal der Wolgadeutschen“lautet der Titel des Dokumentar-Spielfilms von Katja Beil (Produktion) und Boris Schwarzmann (Buch & Regie) vom „theater aparte“.
Das Hauptthema des Filmes ist die Darstellung der historischen Deportation sowjetischer Deutscher aus der ASSR NP (Republik der Wolgadeutschen) auf einen Befehl des Obersten Sowjets der UdSSR vom 28. August 1941. .

17 Uhr (Konzertsaal)
"Global Playerz"nennt die Wittener Theatermacherin Sonni Maier ihr Punkmusical für Jugendliche ab 12 über Globale Gerechtigkeit, das am 24. April 2015 Premiere haben wird. Exklusiv für den Kulturtag erarbeiten die Original-Schauspieler zusammen mit Gästen eine Vorabversion des Stücks - eine abgefahrene Mischung aus Lesung, Live-Hörspiel, Theaterszenen und Punkkonzert. Ein Theaterstück über globale Zusammenhänge in der einen Welt, über Hunger, Armut und Lohnausbeutung - und was ein deutscher Durchschnitts-Teenie dagegen tun kann.

17 Uhr (Kinosaal):
„Mia“heißt ein Filmprojekt der Koordinationsstelle für Jugendkulturarbeit vom Amt für Jugendhilfe und Schule der Stadt Witten.
Mia ist ein 2013 von Wittener Jugendlichen gedrehter Film über ein Mädchen, das im Internet gemobbt wird und dadurch in eine Sackgasse gerät.Die Filmmusik stammt von einer jungen Band.Regie hat der Schauspieler Christopher Hustert geführt.

18 Uhr (Kinosaal):
Von der Kinder-Trommelgruppe zur Jugendband: Die „Barulheiros“spielten im März 2013 spielte beim selbstorganisierten „STOCKWOOD XIII“ Festival. Fünf Kameras hielten diesen denkwürdigen Abend und die beeindruckende Stimmung fest.Angefangen hat ihre Karriere der Band 1999 in der evangelischen Kirchengemeinde Stockum, als Pastor Gerwin Rooch eine Samba-Trommelgruppe für Kinder ins Leben rief.

Autor:

Annette Schröder aus Bochum

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