Träger des alternativen Nobelpreises zu Gast an der Universität Witten/Herdecke

25. Februar 2016
11:00 Uhr
Audimax Universität Witten/Herdecke, 58455 Witten
Dr. Hans Rudolf Herren | Foto: Biovision / Peter Lüthi
  • Dr. Hans Rudolf Herren
  • Foto: Biovision / Peter Lüthi
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Dr. Hans Rudolf Herren, der 1995 den World Food Prize und 2013 den alternativen Nobelpreis erhielt, spricht am 25. Februar 2016, 11 Uhr in der Universität Witten/Herdecke (UW/H), der Vortrag wird auf Englisch gehalten. Ausgezeichnet wurde der Schweizer Insektenforscher, Landwirtschafts- und Entwicklungsexperte für seine Pionierleistungen in der biologischen Schädlingsbekämpfung. In den 1980er Jahren war es ihm gelungen, die in ganz Afrika grassierende Maniok-Schmierlaus mit Wespen und Marienkäfern erfolgreich zu bekämpfen - ohne Chemie und ohne Kosten für die Bauern. 1993 stellte sich dadurch in Afrika ein natürliches Gleichgewicht zwischen Schlupfwespen und Schmierläusen ein, wodurch in 30 Ländern die Schmierlauspopulation auf ein kontrollierbares Niveau sank. So verhinderte Herren eine Hungersnot, von der bis zu 20 Millionen Menschen betroffen gewesen wären. Der entscheidende Durchbruch im Kampf gegen die Laus war dabei Herrens Entdeckung, dass die in Paraguay beheimatete Schlupfwespe Schmierläuse als Parasit befällt und tötet.

Mit dem Preisgeld des World Food Prizes gründete er die Stiftung "Biovision", mit der zusammen er 2013 auch den alternativen Nobelpreis erhielt, "weil er mit wissenschaftlicher Expertise und bahnbrechender praktischer Arbeit einer gesunden, sicheren und nachhaltigen globalen Nahrungsversorgung den Weg bahnt", wie die Jury ihre Entscheidung begründete. "Biovision" fördert die Methoden der nachhaltigen Landwirtschaft und biologischen Schädlingsbekämpfung in Afrika und treibt durch Basis- und Informationsprojekte in Ostafrika sowie globalen Beratungstätigkeiten ökologisches Denken und Handeln voran.

"Wir laden natürlich auch die interessierte Wittener Bevölkerung ein, im Rahmen der oikos Winter School dem Vortrag dieses unwahrscheinlichen Menschen zu lauschen", sagt UW/H-Student Lukas Nehlsen, der die Veranstaltung mitorganisiert.

Die oikos Winterschool wird von einem interdisziplinären Team von Studierenden der Universität Witten/Herdecke organisiert. Sie ist ein Projekt von oikos International, einer weltweit aktiven, studentischen Organisation, die 1987 an der Universität St. Gallen in der Schweiz gegründet wurde. Seitdem ist oikos International eine der führenden Organisationen, die sich für die Etablierung von Nachhaltigkeitsthemen in der Wirtschaftswissenschaft und im Management einsetzt und mittlerweile an mehr als 40 Universitäten weltweit aktiv ist.

Das diesjährige Thema "How to feed the world?" wird eine Woche lang von 20 Studierenden aus den verschiedensten Fachrichtungen und zehn verschiedenen Ländern intensiv bearbeitet werden. Verschiedene Experten aus Wissenschaft und Praxis unterstützen sie dabei. In dieser jedes Jahr aufs Neue besonderen Atmosphäre können die jungen engagierten Menschen Kompetenzen und Freundschaften außerhalb des universitären Alltags ausbilden.

Autor:

Florian Peters aus Witten

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