Deutsche Meisterschaft Männer und Frauen 2018 in Stuttgart

Am Sonntag, 21. Januar fand in der beeindruckenden „SCHARRena“, im Bauch des großen Fußballstadi-ons, die Deutsche Judo-Meisterschaft der Männer und Frauen statt. Acht Judokas des JC66 Bottrop hatten sich dafür qualifiziert, aber nur sechs davon konnten an den Start gehen. Alina Fiedler erkämpfte sich -70 Kg eine Bronzemedaille und Saskia Wüst wurde -63 Kg Siebte.

Mit sechs Judokas statt mit acht ist das Team des JC66 Bottrop zu diesem Jahreshöhepunkt angereist. Lena Wilkes (-52 Kg) musste krankheitsbedingt absagen und Hamsat Isaev war verletzt. Trotzdem blieben noch ein paar Medaillenchancen für die Judokas aus Bottrop übrig.

Linda Scheidt gewann ihren Auftaktkampf, aber sie musste sich anschließend mit Marlene Galandi auseinander-setzen. Die amtierende Weltmeisterin der U18 aus Potsdam behielt die Oberhand und Linda durfte in die Trost-runde gehen. Dort verlor sie ihren nächsten Kampf, aber mit drei Kämpfen auf der Deutschen Meisterschaft konn-te die Bottroperin nicht unzufrieden sein.

Ricarda Ulankiewicz durfte direkt in der ersten Runde gegen die Vize-Europameisterin 2015 Jasmin Külbs antre-ten. Natürlich hätte sich Ricarda einen einfacheren Auftaktkampf gewünscht, aber anderseits war es auch für sie interessant, gegen eine so hochkarätige Athletin zu kämpfen. Deshalb konnte sie ihre Niederlage schnell verdau-en. Ricarda kam nicht in die Trostrunde, da Jasmin Külbs verletzungsbedingt ihren dritten Kampf absagen musste und somit nicht das erforderliche Polofinale erreichte.

Saskia Wüste startete als Erste -63 Kg und sie musste sofort gegen Michelle Hürzeler aus München antreten. Saskia machte ein paar gute Aktionen, aber es reichte nicht, um die spätere Dritte umzuwerfen. Dann ging es weiter in die Trostrunde. Nach zwei Siegen gegen Laura Wieddekind aus Vorsfelde und Miriam Garmatter aus Osnabrück, musste Saskia den Sieg gegen Marie Klose aus Hessen abgeben. Saskia Wüst wurde somit Siebte.

Agatha Schmidt (-63 Kg) bekam es im ersten Kampf mit Sarah Grünewald aus Bayern zu tun. Diese Gegnerin wäre eigentlich schlagbar gewesen, aber Agatha kämpfte zu angespannt und sie blieb unterhalb ihres Potentials. Grünewald konterte einen Missglückten Angriff der Bottroperin und warf Agatha somit aus dem Rennen.

Alina Fiedler schaffte es -70 Kg am weitesten von allen. Nach vier Siegen (gegen Lisewski, Wegner, Gregor und Wermer) erreichte Alina das Poolfinale. Dort wartete auf sie Giovanna Scoccimarro (amtierende Junioren Welt-meisterin sowie Deutsche Meisterin und Vize-Europameisterin der Frauen). Alina verlor diesen Kampf, aber sie verschwendete daran keine Gedanken und konzentrierte sich schnell auf ihren letzten und sechsten Kampf um den dritten Platz… Denn Selina Dietzer aus Baden Württemberg hatte es nach mehreren Siegen in der Trostrunde ebenfalls auf die Bronzemedaille abgesehen. Alina musste alle ihre Kräfte mobilisieren, um im Golden Score den Siegespunkt zu holen. Sie gewann aber verdient und durfte aufs Treppchen, neben Scoccimarro, Galandi und Sarah Mäkelburg (3. der U18 EM 2014).

Trainer Wolfgang Amoussou kommentierte die Ergebnisse der Frauen: „Agatha ist nicht in den Wettkampf rein-gekommen. Nach ihrer sensationellen Verletzungs-Rückkehr ist es das erste Mal, dass sie verkrampft. Sie muss wieder so locker werden, wie letztes Jahr und kreativ und flexibel bleiben: Dann kann sie auch die Trainingsinhalte im Kampf umsetzen. Alina hat sich super durchgekämpft. In einem solchen Teilnehmerfeld ist es eine tolle Leistung. Sie dachte selbst, dass ihre Ausdauer nicht ausreichen würde, aber sie konnte sich vom Gegenteil überzeugen. Julia Rotthoff hätte -48 Kg auch fast eine Bronzemedaille sicher gehabt, Sie kämpft bei uns in der Bundesliga, aber sie vertritt im Einzelwettbewerb ihren Heimatverein. Trotzdem ist sie eine Bottroperin. Sie wohnt sogar hier. 15 Sekunden vor Schluss in ihrem Kampf um Platz drei war Julia Dritte. Eine Sekunde vor Schluss war sie nur noch Fünfte. So schnell kann das im Judo gehen.“

Der bottroper Pirat Jan Teffet nahm in Stuttgart Abschied von seiner angestammten Gewichtsklasse -73 Kg und wird künftig in der darunter liegenden Gewichtsklasse -66 Kg antreten. Da er sich jedoch -73 Kg für die nationalen Titelkämpfe qualifiziert hat, musste er in Stuttgart letztmalig mit den schwereren Kämpfern auf die Wettkampfmat-te. „Da er bereits seine Ernährung umgestellt hat und viele Kilos verloren hat, fehlen ihm -73 Kg natürlich die Kör-ner, um mithalten zu können. Als Saisonhöhepunkt war die Deutsche Meisterschaft vorausschauend nicht ge-plant. Jetzt gilt es, sich an die neue Gewichtsklasse und die Geschwindigkeit dort anzupassen“, erläutert Trainer Sven Helbing. Somit war es nicht zu überraschend, dass Jan bereits in Runde eins ausschied.

Den bottroper Bundesligakämpfern Niklas Lukai (-60 Kg) und Egzon Lekaj (-90 Kg) ging es leider ebenso. Auch die Neuzugänge Christian Dill (-73 Kg) sowie Sebastian Wendt (+100 Kg) mussten sich in der Vorrunde, respekti-ve der Trostrunde geschlagen geben. Besser macht es Hanns-David Claren -100 Kg und Yassin Grothaus (-90 Kg), der nach einem Jahr nun wieder zu den bottroper Piraten gehört. Beide erreichten starke fünfte Plätze und mussten sich nur der absoluten nationalen Spitze geschlagen geben.

Foto: Alina Fiedler (zweite von rechts auf dem Podest)

Weitere Informationen zu Verein, den Ligen und dem Training finden Sie jederzeit unter www.jc66.de.

Autor:

Jürgen Ehlert aus Bottrop

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