Mahnwache als Protest gegen das Kraftwerk

DATTELN. Die IG Meistersiedlung lädt am Mittwoch, 3. September, erneut zu einer Mahnwache ein, um gegen den Weiterbau des E.ON-Steinkohlekraftwerks Datteln IV zu protestieren. Ausgerüstet mit Fackeln und Taschenlampen treffen sich die Kraftwerksgegner um 20 Uhr am Dortmund-Ems-Kanal direkt gegenüber der Kraftwerksbaustelle.
"Wir laden alle Bürgerinnen und Bürger ein, sich an diesem zweiten Heimleuchten zu beteiligen", wirbt Rainer Köster, Sprecher der IG Meistersiedlung, für diese stumme Protestveranstaltung. Dem Aufruf zur ersten Mahnwache am 17. März 2012 waren hunderte Kraftwerksgegner auch aus den umliegenden Städten gefolgt.
Der Termin für die Aktion heute Abend wurde bewusst gewählt. Genau vor fünf Jahren hatte des Oberverwaltungsgericht Münster den Bebauungsplan 105 der Stadt Datteln wegen gravierender Fehler für nichtig erklärt und damit für einen Baustopp des Milliardenprojektes gesorgt.
Zwar hat der Rat der Stadt Datteln inzwischen einen überarbeiteten Bebauungsplan
aufgestellt, der seit Bekanntgabe im Amtsblatt Anfang der Woche rechtswirksam geworden ist, doch lassen sich die Kraftwerksgegner davon nicht beeindrucken. Immerhin steht noch das emissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren aus. Das bedeutet, dass der Weiterbau des Kraftwerkes Datteln IV weiterhin verzögert, wenn nicht sogar gestoppt werden kann. An dem öffentlichen Verfahren der Bezirksregierung Münster kann sich jeder beteiligen und Einwände vorbringen. Darüber hinaus ist die IG Meistersiedlung fest entschlossen, gegen den neuen Bebauungsplan 105a zu klagen.
Doch erst einmal will man heute Abend mit der Mahnwache deutlich machen, dass der Protest gegen den Kraftwerksbau unvermindert weitergehen wird. Auch das Aktionsbündnis gegen Datteln IV, dem neben der IG Meistersiedlung auch Kraftwerksgegner unter anderem aus Castrop-Rauxel, Waltrop, Lünen und Oer-Erkenschwick angehören, werden sich am "Heimleuchten" beteiligen.