Liebe Hertenerinnen und Hertener, liebe Freundinnen und Freunde,

es überrascht mich immer wieder zu lesen oder zu hören - Politik findet nicht auf Facebook (in den sozialen Medien / wo Lokalkompass ürigens auch zugehört) statt Herr Toplak, oder Bürgermeister Toplak kommuniziert nur über Internet/Facebook!

Ich weiß nicht, woher dieses Vorurteil kommt, ich würde „nur“ über Facebook kommunizieren. Man hat mich sogar schonmal als „Facebook-Bürgermeister“ oder erst kürzlich hier als Weltmeister auf Facebook bezeichnet, gerade so, als würde ich in diesem Internet leben und nicht in der physischen Welt. Im Rat hat man mir schon an den Kopf geworfen, ich solle weniger über Facebook kommunizieren und mehr mit den Menschen sprechen. (...mehr mit den Menschen sprechen??) Nun las ich unlängst in der Hertener Allgemeinen, „Mitbestimmung fände unter Fred Toplak nur im Internet, auf Facebook, statt“.
Irgendwie irritiert mich das jedesmal wieder.

Sicher, ich nutze Facebook als Plattform, um schnell und leicht zugänglich Informationen aus dem täglichen Geschehen zu vermitteln. Aber: das ist *eine* Möglichkeit, mit Menschen in Kontakt zu treten. Es ist ja nicht so, dass ich im Internet lebe. Man kann mich auch persönlich besuchen – ich halte mich einen großen Teil der Woche in diesem großen Gebäude in der Innenstadt auf. Dieser mehrstöckige Bau gegenüber des Otto-Wels-Platzes, mit dem Ziffernblatt oben an der Fassade und dem Schriftzug „Rathaus“ weiter unten. Vielleicht ist es ihnen schon einmal aufgefallen.

Scherz beiseite ☺– als Bürgermeister bin ich zu verschiedensten Terminen im Stadtgebiet unterwegs. Ich besuche Vereine, Einrichtungen, Veranstaltungen. Natürlich lebe ich auch in Herten – man kann mich also auch auf der Straße ansprechen. Außerdem – ich weise immer mal wieder darauf hin – kann man für ein längeres 4-Augen-Gespräch mit mir einen Termin in der Bürgersprechstunde vereinbaren. Hier noch einmal der Link: https://www.herten.de/verwaltung-politik/buergermeister/buergersprechstunde.html
Natürlich kann mir auch einen Brief schicken. Mit anderen Worten: die Hertenerinnen und Hertener finden mich da, wo sie gewohnt sind, ihren Bürgermeister zu finden - im Rathaus und in der Öffentlichkeit - also, willkommen mitten im Leben.

Das alles hat aber in erster Linie etwas mit Kommunikation zu tun. Mitbestimmung - wie im Artikel beschrieben ist noch einmal etwas ganz Anderes. Bürgerinformationen bieten beispielsweise die Möglichkeit, eigene Meinungen an die richtigen Adressaten zu bringen. Sie dienen aber in erster Linie dazu, Bürgerinnen und Bürger zu informieren – abgestimmt wird hier nicht. Brainstorming-Veranstaltungen, ob unter dem Motto „Mitmachstadt“ oder unter einem anderen, sollen Ideen sammeln, Bündnispartner finden, Aktivitäten bündeln. MitMachen ist aber auch noch nicht MitBestimmung – bestimmen tut am Ende der Rat.

Eine Möglichkeit, die man immer hat: reden Sie mit den Menschen, die im Stadtrat sitzen. Sprechen Sie sie an, schreiben Sie ihnen. Gehen Sie zu Sitzungen. Stellen Sie Forderungen. Das kann man alleine machen, man kann sich dazu auch mit anderen Gleichgesinnten zusammenschließen.
Auch in der Gemeindeordnung des Landes Nordrhein-Westfalen stehen Möglichkeiten, mit denen man direkt Einfluss nehmen kann: Anregungen, Einwohnerantrag, Bürgerbegehren. Sie finden mehr dazu hier unter den Paragraphen 24-26: https://recht.nrw.de/lmi/owa/pl_text_anzeigen?v_id=2320021205103438063
Man kann also durchaus „mitmachen“ und „mitbestimmen“ – mit oder ohne Internet, Facebook und Co. Und es sind da ja in unserer Stadt auch unheimlich viele Menschen aktiv. In Verbänden, Vereinen, Initiativen, Diskussionsgruppen. Diese suchen das Gespräch mit Ansprechpartnern aus Politik und Verwaltung.

Es ist nur nicht so medienwirksam, deshalb bekommt man in der Öffentlichkeit häufig gar nicht mit, wie viel Engagement in Herten stattfindet.
Mitbestimmung und Mitwirkung leben vom Machen. Und davon, die existierenden Möglichkeiten zu nutzen. Motivation. Bereitschaft, sich auch mal mehr einzubringen. Da ist durchaus noch Luft nach oben – ich würde mir da noch viel mehr Menschen wünschen, die mit-machen.

Am Ende bleibe ich mir treu und mache genau so weiter. Denn für mich ist und bleibt z. B. Facebook eine ergänzende und wichtige Kommunikationsform. Eine zusätzliche Form! Genau das ist ist und darin sehe ich die "Fehlinterpretation, bzw. auch oft eine eher gewollte Verunglimpfung. Die Eine Kommunikationsform gibt es m. M. nach nicht... zumindest nicht mehr. Auch das ist ein Stand.Punkt, der oft falsch eingenommen wird.
Da komme ich persönlich aber mit klar. Ich habe meine Vorstellungen wie sich politische, aber auch bürgerliche, jugendliche oder sonstwelche Kommunikation verändert hat und auch zukünftig weiter verändern wird. Da kommen spannende Zeiten, schnelle und transparente Zeiten auf uns zu. Jeder kann sich dem nach seiner eigenen Einstellung entziehen oder auch nicht. Sollte das aber für sich entscheiden und nicht für alle anderen mitbestimmen wollen oder noch mit dem erhobenen Finger drohen.

Noch eins ist mir an dieser Stelle wichtig! - es galt schon immer für jegliche Kommunikation (Austausch von Informationen) - prüfen Sie diese - prüfen Sie ihre Informationen. Nicht alles ist die Wahrheit, manches wird in Wirrwar versteckt, manches wird schlicht gelogen und fast alle Informationen dienen einem Zweck. Am Ende des Tages müssen Sie entscheiden was Sie glauben oder wem Sie glauben. Ich für meine Person, traue Ihnen das nicht nur zu, ich verlasse mich sogar darauf das Sie genau hinsehen und genau zuhören.

So erleben Sie, erleben wir wohl weiter noch Überraschungen. Ich freue mich immer über direkten und regen Austausch. Nur so kommen wir uns weiter näher, können einander daran arbeiten zu verstehen und aufnehmen was der Andere möchte.

Bei Fragen, gerne ☺. Ich wünsche uns ein schönes, ein spannendes und kommunikatives neues Jahr. Wir sind schon mitten drin. Ich mag es

Autor:

Fred Toplak aus Herten

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