16 Hinterreifen in 4 Jahren - Frank Miklis gibt seinem Honda S 2000 gerne mal die Sporen

Einfach von A nach B kommt Frank Miklis(31) mit seinem alten Polo. Für Spaß am Fahren jedoch parkt ein besonderer Sportwagen in der Garage. In seinem Honda S 2000 warten dann 241 Pferdestärken auf einen drehzahlfreudigen Ausritt.

Mehr als satte 9000 Umdrehungen – Wenn andere Motoren auseinanderfliegen erreicht der hochgezüchtete Sport-Roadster gerade den Gipfel seiner Kräfte, ganz ohne Turbolader. „Auf einen Saugmotor möchte ich nicht mehr verzichten“, meint der Stahlbetonbauer aus Unna-Hemmerde. Die Vorliebe für die Marke Honda hatte er schon immer. „Der Sound, die Kraft, das gefällt mir an Honda.“ Kaum hielt er den Führerschein in Händen, legte er sich einen Honda Civic Bj. 94 zu. Die 90 PS überzeugten ihn nicht wirklich und vor acht Jahren folgte die Sportversion, ein Civic Type R mit 200 PS. Für sein aktuelles Prachtstück fuhr Frank Miklis vor fünf Jahren sogar bis nach Leipzig und erwarb den Sportler aus 1. Hand. „Alles ist original, ausser das Fahrwerk.“ Von der Leistung her vergleichbar ist der Honda mit dem Porsche Boxter, bei einem „Duell“ lagen beide gleichauf. Beim BMW m³ hielt der Sportler gut mit, musste den Bayern aber im 3. Gang ziehen lassen.
Seine zwölf Jahre sieht man dem S 2000 nicht an. Waschen, polieren, gute Pflege erhält den Wert. Da gönnt Frank Miklis dem Sportler auch mal eine Trockeneisbehandlung. Wie beim sandstrahlen wird der Unterboden mit Druck abgesprüht. Öl und Schmutzreste lösen sich so schonend. Die Kraftverteilung liegt dank Frontmittelmotor je Achse bei 50%, was eine Topkurvenstabilität und Spurtfreudigkeit garantiert. Der Clou aber verbirgt sich im Alumotorblock. Das V-Tec-System sorgt dafür, dass ab 5.850 Umdrehungen/Min. durch den erhöhten Öldruck ein Stift eingedrückt und mehr Frischluft in die Brennkammern eingeleitet wird. Neben der Leistungssteigerung auch Grund für den „Rennwagen-Sound“. Den lässt Frank Miklis nicht auf Rennpisten röhren, testet aber sich und seinen S 2000 gerne bei Slalomrennen. Etwa in Werl, wo er den 2. Platz belegte. 25,2sec. benötigte er, bei 24,8sec. lag der Sieger. An einen zweiten Start war nicht zu denken. „Die Reifen hatten keinen Grip mehr.“ Wuchtige 225/50/16er Gummis bringen die Kraft aufs Pflaster, alles Serie. Breiter geht auch, dann müsste aber die Kante gebördelt werden. Frank Miklis liebt seinen S 2000 unverbastelt. Angemeldet bleibt er immer.
Der Konkurrent des S 2000 ist glasklar der Mazda MX5. Das Alltagscabrio liegt seit den 90er Jahren mit mehreren hundertausend Fahrzeugen an der Spitze der erschwinglichen Sportwagen. Der S 2000 ist seltener, rd. 2.200 Exemplare meldet das Kraftfahrtbundesamt für das vergangene Jahr.

Kuriose Erfahrungen macht Frank Miklis. „Manche verwechseln ihn mit dem Mazda.“ Auch die Polizei tappste in die Falle. „Schauen sie mal aufs Emblem“ empfahl Frank Miklis und der Ordnungshüter fuhr prompt eine Runde mit.
Lange behalten möchte Frank Miklis seinen Sportler, der Wertverlust hält sich in Grenzen. Seit 2008 sackte der Preis um 2000 Euro nach.
Im Alltag kommt der Roadster seltener zum Einsatz, mit zwei Getränkekisten ist der Kofferraum fast dicht. Den Schlüssel gibt Frank Miklis höchstens an seine Freundin. „Aber die Angst ist immer dabei.“

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Info:
Kaum verändert wurde der Prototyp des HondaS 2000, 1999 vorgestellt und bis 2009 gebaut, der an die Erfolge des S 800 Cabrios aus den 70er Jahren anknüpfen sollte.

Motor: Reihenvierzylinder mit Saugtechnik, 16 Ventile, zwei obenliegende Nockenwellen (DOHC), variable Ventilsteuerung
Leistung: 241 PS bei 8.300 U./Min.
Drehmoment: 208 Nm
Hubraum: 1.997 cm³
Gewicht: ca. 1.300kg
Bremsen: 4 Scheiben
Höchstgeschwindigkeit: 240 km/h
o-100km/h: 6,2 sec.
Verbrauch: ab 10L. Superplus
Neupreis 2008: ab 31.945 Euro