Beim Brodsky Quartet gerät nichts „aus den Fugen“

16. November 2017
20:00 Uhr
Stadthalle , 47533 Kleve
Foto: Eric Richmond

Eines der berühmtesten britischen Streichquartette kommt nach Kleve

! Das legendäre Brodsky Quartet gastiert im Reihenkonzert am 16. November, 20 Uhr, in der Klever Stadthalle mit einem Konzertprogramm voller Fugen, die sowohl klangvolles Pathos verströmen als auch streng komponiertem Regelwerk gehorchen. Die vier leidenschaftlichen Streicher glänzen darin mit Werken von Mozart, Schostakowitsch, Bach, Mendelsohn Bartholdy und Beethoven.

„Die Zeit ist aus den Fugen“ schrieb schon William Shakespeare im „Hamlet“. Ist sie das nicht gerade wieder? Komponierte Fugen stehen an der Schnittstelle von Individualität und Unterordnung der Stimmen, verlangen deren Eigenständigkeit und Anpassung an eine gleichberechtigte Struktur - Abbild einer idealen Gesellschaftsordnung? Das Brodsky Quartet kombiniert im Konzert meisterhafte Fugenkunst aus der Musikgeschichte von Barock bis Gegenwart, macht hörbar, wie Mozart sich diese polyphone Technik aneignete und selbstbewusst von Gesetzen abwich, wie Beethoven (der von Mozart lernte) in seiner „Großen Fuge“ die Grenzen eines Finalsatzes sprengt, wie Schostakowitsch als persönliches Vermächtnis im achten Streichquartett seine Initialen fugiert und im Spannungsfeld eines totalitären Regimes schreibt. Natürlich gehören auch „Contrapunkt“ aus Bachs „Kunst der Fuge“ in dieses Programm und eine Fuge des Bach-Bewunderers Mendelssohn Bartholdy. Ein für die Brodskys geschriebenes Werk der Japanerin Karen Tanaka verneigt sich wiederum vor Beethoven.

Im vierstimmigen Gespräch fächert das Quartett auf, wie Komponisten in Klassik, Romantik und Moderne den kanonischen Spagat zwischen strengem Kontrapunkt und Abweichung von Kompositionsregeln spielerisch gestalten und „verfugen“ als musikalische Baumeister jede Komposition mit dem richtigen Tonfall und ausgewogenen Proportionen zu einem architektonischen Meisterwerk. Meisterhaft und wertvoll sind auch die Instrumente des Brodsky Quartet: Daniel Rowland spielt eine Violine von Lorenzo Storioni (Cremona 1793). Ian Beltens Violine stammt von Gio.Paolo Maggini (1615), Paul Cassidy spielt die La Delfina Viola (1720, Sra. Delfina Entrecanales) und Jacqueline Thomas ein Cello von Thomas Perry, 1785.

Um 19 Uhr  gibt Verena Krauledat im Gespräch mit Primarius Daniel Rowland die Konzerteinführung “Das dritte Ohr“ .Karten im Vorverkauf (16 €/Schüler, Studenten: 8 €): Rathaus-Info (Tel. 02821-84-600), Fachbereich Kultur (Tel. 02821-84254), und an der Abendkasse (Tel. 02821-970808). Einlass: „kurz vor“ 19 Uhr

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Lokalkompass Kleve aus Kleve

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