Chor Hatikwa und Ensemble Klezmore in der Kleinen Kirche

9. November 2014
20:00 Uhr
Kleine Kirche Böllenstege, 47533 Kleve

„Schtil di nacht is ojsgeschternt“ ist ein poetisches Partisanenlied des jungen Wilnaer Widerstandskämpfers Hirsch Glik. Unter dieses Motto haben der Nimweger Chor Hatikwa und das deutsch-niederländische Ensemble Klezmore ihr Konzert am 9. November um 20 Uhr in der Kleinen Kirche an der Böllenstege gestellt.

Es ist ein Konzert zur Erinnerung an Terror und Verfolgung, die in der Pogromnacht von 1938 für alle sichtbar eine neue Stufe erreichten, aber auch an die Befreiung sieben Jahre später. Von Hirsch Glik stammt auch die Hymne des jüdischen Widerstands „Sog nit kejnmol“, gerade erst von Esther Bejarano in der Klever Stadthalle gesungen. Aus dem von Mikis Theodorakis vertonten Mauthausen-Zyklus spielen Chor und Orchester das Lied der Lieder „Asma asmaton“, berühmt geworden in der Interpretation von Maria Farantouri. Weiter singt der „Nimweger Chor mit jüdischem Klang“, wie Hatikwa sich selbst beschreibt, ein breites Repertoire an religiöser und weltlicher Musik auf Jiddisch, Ladino (der Sprache der sephardischen Juden) und Hebräisch. Klezmore hat ebenfalls Lieder im Gepäch, darunter die Vertonung des Gedichts „Unter dayne vaysse schtern“ van Abraham Sutzkever. Und die Gruppe unterstreicht mit Tanzmelodien wie den typischen Frejlechs die Erinnerung an die Befreiung. Ihr Meyen Nigun ist die einzige überlieferte Klesmermelodie aus Deutschland. Bezeichnenderweise geht es darin um die Möglichkeit Nein zu sagen. Die Braut ist hier ursprünglich gemeint, die in der traditionellen Hochzeitszeremonie noch einmal die Chance hat, sich zu verweigern. Klezmore will das aber durchaus auch in übertragenem Sinne verstanden wissen ...

„In der Kleinen Kirche spielen wir besonders gerne: die besondere Atmosphäre macht das Musizieren leicht, die Akustik ist genau richtig und das Publikum geht wunderbar mit“, das sagen die fünf MusikerInnen von Klezmore. die sich mit einem unüberhörbaren Schuss Selbstironie als die einzige niederländisch-dänisch-niederrheinische Klesmerband bezeichnen. De facto wohnen alle schon lange im Gebiet von Rhein, Waal und Maas, Sängerin Carina Majkowski und Fidl-Spieler Thomas Ruffmann sind in Kleve zuhause. Das Konzert steht unter der Leitung von Gerard Schoren, Bassist und Sänger beim Charivari Trio und Dirigent der Weltmusikchöre Volver und Volkoren. Es laden gemeinsam ein: Nachbarn ohne Grenzen - Buren zonder grensen, Haus der Begegnung - Beth HaMifgash und die Evangelische Kirchengemeinde. Karten kosten 8 EUR, Kinder bsi 12 Jahre haben freien Eintritt, Vorverkauf bei der Buchhandlung Hintzen. Mehr Informationen: www.klezmore.com und www.mifgash.de

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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