Motetten und eine Kindermesse zum Gedenken

8. November 2015
18:00 Uhr
Versöhnungskirche, 47533 Kleve
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Im Rahmen des alljährlichen Gedenkens an die November-Pogrome konzertiert am Sonntag, 8. November, 18 Uhr, in der Klever Versöhnungskirche der Knabenchor Gütersloh.

Im Zentrum dieses Konzertes steht zwischen Motetten von Heinrich Schütz, Johann Sebastian Bach und Hugo Distler die eindrucksvolle „Kindermesse zum Gedenken an die im Dritten Reich ermorderten Kinder“ des ostdeutschen Komponisten Tilo Medek.

Die „Kindermesse“ wurde 1975 in Berlin uraufgeführt und mit dem „Tribune internationale des Composits“ der UNESCO Paris ausgezeichnet. Die niederländische Erstaufführung fand ein Jahr später in Amsterdam statt. Der etwa 40köpfige Knabenchor aus Gütersloh hat das Chorwerk anlässlich des 75. Geburtstags von Tilo Medek und zum Gedenken an das Kriegsende vor 70 Jahren in sein Repertoire aufgenommen - und bereits in Krakau, Jerusalem und Tel Aviv aufgeführt. Der Komponist Tilo Medek war in seiner Heimat schweren Restriktionen ausgesetzt und wurde nach der Ausbürgerung von Wolf Biermann aus der Staatsbürgerschaft der DDR entlassen. In seiner Kindermesse vertont er Holocaust-Texte vor allem von Nelly Sachs und widmet sie dem Gedenken an die vielen Kinder, die im Zweiten Weltkrieg gelitten haben und den Juden-Pogromen der Nazi-Herrschaft zum Opfer gefallenen sind.

Im Konzert umrahmen diese „Kindermesse“ frühe Motetten aus dem „Jahrkreis“ von Hugo Distler und die Chormotetten „Herr, auf Dich traue ich“ und „Verleih uns Frieden gnädiglich“ von Heinrich Schütz sowie die wundervolle Bachmotette „Jesu meine Freude“.

Der Knabenchor Gütersloh ging aus dem Chor der dortigen Evangelischen Kirchengemeinde hervor und wird von seinem Gründer, Kantor und KMD Sigmund Bothmann, geleitet. Der Chor konzertiert mit einem breiten Repertoire im In- und Ausland, sang Aufnahmen für ARD und Deutschlandfunk, interpretierte Bachs Matthäuspassion mit Chor und Orchester des WDR in der Kölner Philharmonie und nahm CDs mit Werken von Tilo Medek und Benjamin Britten auf.

Das Konzert in Kleve dauert ca. 70 Minuten ohne Pause. Es findet in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirchenmusik Kleve, „Buren zonder grenzen – Nachbarn ohne Grenzen“ und „Haus der Begegnung – Beth Hamifgash“ statt und wird vom Kultursekretariat NRW gefördert.

Konzertkarten (12 €/ 6 €)gibt es beim Fachbereich Kultur (Tel. 02821-84254) und im Bürgerbüro der Stadt Kleve (Tel. 02821-84600) sowie an der Abendkasse ab 17.30 Uhr.

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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