Oboist Christian Kemper gastiert mit Chambre d’écoute im Kurhaus

21. November 2015
19:00 Uhr
Museum Kurhaus, 47533 Kleve

Um melancholisch düstere und neu beleuchtete „Romanzen“ geht es in dem Konzert, das der Oboist Christian Kemper mit der Cellistin Verena Sennekamp und der Pianistin Katharina Olivia Brand in seiner Heimatstadt spielen wird. Christian Kemper wuchs in Kleve auf, studierte Oboe an der Folkwanghochschule, später an der Musikhochschule in Karlsruhe, an der er heute selbst Dozent für Musiktheorie ist. Mit seinem exquisiten Trio Chambre d’écoute gastiert er am Samstag, 21. November, 19 Uhr, im Rahmen der Besonderen Reihe im Museum Kurhaus.

„Der Gattungsbegriff der Romanze ist vielschichtig“ benennt Christian Kemper den Ausgangspunkt für den drei Musikepochen überspannenden Bogen seines Konzertprogramms. Die frühe erzählende Lied- und Dichtungsform wandelte sich Jahrhunderte später zum Lyrischen und Sentimentalen. In der Dramaturgie des Konzerts werden dieser Entwicklung entsprechend Inventionen von Johann Sebastian Bach und Romanzen von Robert Schumann in Werken von Heinz Holliger und Nicolaus A. Huber reflektiert. Die älteren Tonsetzer sind dabei für die jüngeren Komponisten von lebenslanger Bedeutung, „wirken in ihre jeweilige ästhetische Gegenwart hinein“, wie es Kemper auf den Punkt bringt: Schumann belebte im 19. Jahrhundert die Bach-Rezeption, setzte sich mit dessen Kontrapunkt auseinander und kombinierte strenge Polyphonie mit dem poetischen Geist eines romantischen Charakterstücks. Die der Romantik innewohnende Düsternis im Werk Schumanns faszinierte wiederum Nicolaus A. Huber, während Heinz Holliger bei seinen „Romancendres“, einer Wortkombination aus „Romances“ und „Cendres“ (= Asche), an eine durch die Schumann-Witwe Clara verbrannte Partitur dachte….

Die drei Mitglieder von Chambre d’écoute sind seit Jahren engagierte Solisten, Ensemblemitglieder (u.a. im Orchestre de la Suisse Romande) auf Konzertreisen, bei Kursen und Rundfunkaufnahmen. In Ihrer Arbeit pflegen sie einen besonderen Austausch von Musiktheorie, musikwissenschaftlichem Hintergrund und historischer Aufführungspraxis. Das Trio macht in der besonders reizvollen Besetzung mit Oboe, Violoncello und Klavier die Positionen heutigen Komponierens in der Verbindung zu vergangenen Epochen erlebbar. Die Tür zum „Hörzimmer“ (= „chambre d’ècoute“, benannt nach einem Gemälde des Surrealisten René Magritte) steht dem Publikum gastfreundlich offen, leicht ist es einzutreten, um im Klangspiel der erzählten Musikgeschichten neue Hörerfahrungen zu machen.

Konzertkarten (12 €/ 6 €) gibt es beim Fachbereich Kultur (Tel. 02821-84254), im Bürgerbüro der Stadt Kleve (Tel. 02821-84600) und im Museum Kurhaus (Tel. 02821-7501-10). Einlass ab 18.30 Uhr.

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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