Wenn am Donnerstag, 12. November, das Theaterstück des Belgiers Stefan Perceval „Wenn ich groß bin, werd‘ ich wieder Kind“ auf die Bühne der Stadthalle kommt, dreht sich für die Akteure des Kinder- und Jugendtheaters miniart und die Zuschauer alles um ein Thema: Die Demenz. Die Bedburg-Hauer Theatermacher haben dieses Stück, dessen Premiere im September 2013 gefiert wurde, wurde inzwischen mit viel Erfolg bundesweit aufgeführt.
Kleverland. Der Theaterabend für kleine und große Leute wurde wieder vom Netzwerk Demenz im Kreis Kleve angestoßen. Seit zehn Jahren sind die Mitglieder des Netzwerkes darum bemüht, das Thema Demenz in die Öffentlichkeit zu tragen. Der Zusammenschluss professioneller und ehrenamtlicher Kräfte hat in den zurückliegenden Jahren neben einem kulturellen Angebot auch für Fortbildungsmöglichkeiten und Vorträge gesorgt.
Sich verändernde Gefühlswelt
Im Zwei-Personen-Stück verkörpern die Schauspieler Crischa Ohler und Sjef van der Linden ein alterndes Ehepaar. Die Partner können auf viele gemeinsame Erlebnisse zurückblicken und sich tief verbunden. Die beiden Schauspieler führen die Zuschauer mit viel Liebe und Witz in die sich verändernden Gefühlswelten der an Demenz erkrankten Frau und ihres Partners. Sie lassen sowohl die Ängste des Mannes sichtbar werden und zeigen auch seine Freude an den gemeinsamen Momenten.
Die Geschichte des Paares wird einfühlsam erzählt: Mit bewegenden texten und eindrucksvoller Musik, so dass das Thema Demenz sowohl für Kinder als auch für Erwachsene erlebbar und verständlich wird.
"Das Thema ist kein leichtes"
"Das Thema ist kein leichtes", sagt Crischa Ohler. Sie fügt hinzu: "Wir haben versucht, uns dem Thema mit viel Tiefe, aber auch mit Leichtigkeit zu nähern."
Liebe, Träume, das Alt-Werden, die Demenz - all' das gehört zum Leben des Ehepaares auf der Bühne. Irgendwie gehe es aber auch darum, das eigene Kind-Sein nicht zu verlieren.
Die Geschichte berührt und schafft die Gratwanderung zwischen Trauer und Freude, ohne dabei die Demenz zu banalisieren. "Wir geben keine Antworten auf große Probleme, aber wir bennenen sie und bringen sie so an die Öffentlichkeit", sagt Crischa Ohler.
Nach der Aufführung besteht die Möglichkeit, mit den Schauspielern und Experten aus Pflege, Medizin und Therapie ins Gespräch zu kommen. So soll der Dialog zwischen den Betroffenen, den Angehörigen und den Akteuren in der Versorgung mit neuen Ideen gestärkt und gefördert werden.
Karten im Vorverkauf
Karten gibt es bei der Familienbildungsstätte Kleve unter Tel. 02821/7 23 20 oder per E-Mail unter fbs-kleve@bistum-muenster.de. Die Karten kosten für Erwachsene neun, für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren sechs Euro.
Autor:Lokalkompass Kleve aus Kleve |
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