Bewegen hilft: Warmer Regen für die Neukirchen-Vluyner Tafel

Ein Teil des Teams der Neukirchen-Vluyner Tafel (v.l.n.r.): Ewald Lenz, Helmut Stoffels, Manuela Lenz und Djulietta Termikanova. Foto: Heike Cervellera
  • Ein Teil des Teams der Neukirchen-Vluyner Tafel (v.l.n.r.): Ewald Lenz, Helmut Stoffels, Manuela Lenz und Djulietta Termikanova. Foto: Heike Cervellera
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„Nur noch dankbar“ waren die Mitarbeiter der Neukirchen-Vluyner Tafel, als im Oktober letzten Jahres klar war: Sie erhalten eine Spende in Höhe von 7.000 Euro aus der Erfolgs-Aktion „Bewegen hilft“. Mit der Aktion wollte Initiator Guido Lohmann, hauptberuflich Vorstandsvorsitzender der Volksbank Niederrhein, möglichst viele Menschen zu sportlichen Aktivitäten ermuntern und dafür Spenden einwerben. Das gelang in beeindruckender Weise: Fast 50.000 Euro Spendengelder kamen zusammen.

Zusammen mit der Lebenshilfe, „Klartext für Kinder“, dem Hospiz Haus Sonnenschein in Rheinberg, der „Hochheider Tasche“, der Kamp-Lintforter Kinderhilfsorganisation Wie Dumir und der Palliativstation des St.-Bernhard-Hospitals gehörte die Neukirchen-Vluyner Tafel zu den Glücklichen, die sich über jeweils 7.000 Euro freuen durften. „Die Aktion war sehr, sehr nachahmenswert“, sagt Helmut Stoffels. „Ich habe mich auch persönlich bedankt.“ Die Dankeschön-Feier, die Guido Lohmann zum Abschluss veranstaltet hatte, war für ihn ein besonderer Abend. Seit zehn Jahren ist der 80-Jährige Leiter der Tafel, hat sie quasi mitaufgebaut. Das Prinzip der Hilfsorganisation ist so simpel wie bekannt: Sie sammelt „überschüssige“, aber qualitativ einwandfreie Lebensmittel und gibt diese an Bedürftige weiter. „Wir holen die Ware bei den Firmen ab, und hier bei uns am Bendschenweg wird sie dann sortiert“, erklärt Stoffels. Lidl, Aldi, Netto, aber auch lokale Versorger, alle sind mit im Boot.

Danke an "Bewegen hilft"

Für die täglichen Transporte werden natürlich Fahrzeuge benötigt. Dazu kommt die Miete für das CVJM-Haus, das die Tafel nutzt, immerhin 4.500 Euro im Jahr. 3.000 Euro hat bis jetzt die Stadt übernommen: „Hoffentlich bleibt das so. Wir können nicht immer auf so große Spenden hoffen.“ Manchmal gibt es auch Privatleute, die bei einem bestimmten Anlass – zum Beispiel bei einer Goldhochzeit – sammeln. Dass die Tafel mit zu den Auserwählten bei „Bewegen hilft“ gehörte, „war eine ganz große Überraschung für uns“, sagt Helmut Stoffels. „Das ist ein warmer Regen.“ Besonders hat er sich gefreut, dass soviele Leute bei der Aktion mitgemacht haben. Das Geld soll nun für Fahrzeuge, Steuern und Sprit verwendet werden. Dass ihm und seinen Mitstreitern einmal die „Klientel“ ausgehen könnte, braucht der agile 80-Jährige nicht zu befürchten: „Es kommen immer mehr Flüchtlinge und Zuwanderer, aber hauptsächlich sind es Hartz-IV-Empfänger.“
Ins Herz treffen ihn vor allem die Kleinrentner: „Alten Menschen fällt es oft schwer, zu uns zu kommen. Sie schämen sich. Manchmal bekommen sie nur 1.000 Euro Rente. Die Jungen können wenigstens einen Ein-Euro-Job machen.“

Autor:

Susanne Schmengler aus Duisburg

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