Theaterstück "Asyl-Monologe" am 4. Juni im Bahnhof Langendreer

4. Juni 2014
19:00 Uhr
Bahnhof Langendreer, Bochum
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Am Mittwoch, den 4. Juni 2014 um 19 Uhr (Einlass 18:30 Uhr) wird im Kulturzentrum Bahnhof Langendreer das dokumentarische Schauspiel Asyl-Monologe aufgeführt. In diesem mehrfach ausgezeichnete Theaterstück lassen drei Schauspieler und ein Musiker in Form von Originalzitaten all jene Flüchtlinge eindrucksvoll zu Wort kommen, deren Stimmen sonst in keiner Diskussion oder Zeitung zu hören sind. Es erzählt von Menschen, die Grenzen überwunden, Verbündete gefunden und ein 'Nein' nie als Antwort akzeptiert haben. Sie erzählen von den Lebensläufen im Herkunftsland, den Fluchtursachen und den Erfahrungen von Flüchtlingen und Asylsuchenden mit dem deutschen Asylsystem. Es sind Geschichten von Trennungslinien und Koalitionen, von Feigheit und Mut, von Konflikten und Solidarität.
Der Eintritt ist frei!
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»Die Asyl-Monologe erzählen aus höchst subjektiven Blickwinkeln Etliches über die jeweiligen Herkunftsgesellschaften, aber mehr noch über unser Land«

Amnesty International Bochum, der Flüchtlingsrat NRW und der Bahnhof Langendreer laden in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW herzlich ein, sich bei der Vorstellung mit anschließender Publikumsdiskussion einen eigenen Eindruck von der europäischen Asylpolitik aus ungewohnter Sicht zu verschaffen. Die Asyl-Monologe sind eine Produktion der Bühne für Menschenrechte. Auf dem Konzept des dokumentarischen Theaters aufbauend, gelingt es dem Gründer Michael Ruf, mit wenigen Mitteln und wortgetreu verwendeten Interviews mit Flüchtlingen ein rundum gelungenes Stück auf die Bühne zu bringen.

»Die Asyl-Monologe erzählen aus höchst subjektiven Blickwinkeln Etliches über die jeweiligen Herkunftsgesellschaften, aber mehr noch über unser Land« schrieb Amnesty International 2012 über die Asyl-Monologe. Das gilt zwei Jahre später nur umso mehr: das Thema Asyl ist in den Medien ständig präsent, spätestens seit uns das Bootsunglück vor Lampedusa 2013 eindrücklich die Folgen europäischer Außenpolitik vor Augen geführt hat.

Angesichts des seit drei Jahren andauernden Bürgerkriegs in Syrien und zahlreichen anderen Kriegs- und Krisenregionen besteht kein Zweifel daran, dass das Thema bleiben wird - und dass Deutschland und die EU noch einen Umgang mit schutzsuchenden Menschen finden müssen, der einem Friedensnobelpreisträger angemessen ist. Fakten, wie etwa die Tatsache, dass nicht etwa Deutschland, sondern Pakistan das Hauptaufnahmeland für Flüchtlinge ist, bleiben dabei oft genug auf der Strecke. Angesichts der oft populistischen Auseinandersetzung mit dem Thema in Medien und Politik kann man sich unschwer ausmalen, wie die Stimmung in Deutschland wäre, wenn es Flüchtlinge in einer ähnlichen Größenordnung wie der Libanon - 1 Millionen Flüchtlinge auf 4 Millionen Einwohner - aufnehmen würde. Stattdessen beschränkt sich Deutschland im Falle Syriens darauf, bis zu 10.000 ausgewählte Flüchtlinge aufzunehmen, die nachweisen müssen, dass sie für ihren Lebensunterhalt in Deutschland vollständig selbst aufkommen werden. Diese Politik ist beschämend und hat die Bezeichnung "humanitäre Hilfe" nicht verdient.

"Es gibt viele Möglichkeiten, sich in Bochum für Flüchtlinge zu engagieren" betont Hans Hudde, Sprecher der Hochschulgruppe Bochum von Amnesty International. Interessenten können sich jederzeit an die Amnesty-Gruppe oder den Flüchtlingsrat wenden.

Autor:

Hans Hudde aus Bochum

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