Schüler gedenken der in Auschwitz ermordeten Roma und Sinti

Seit Samstag besuchen 22 Schülerinnen und Schüler der Janusz-Korczak-Gesamtschule das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau in Polen und veröffentlichen ihre Eindrücke hier:

Ein Teil deutscher Geschichte, Tag 3:

Vormittags suchten wir im Archiv des Museums Auschwitz unter der Leitung von Frau Lesniak nach Spuren von Castroper Bürgern. Einige suchten in den Sterbebüchern nach jüdischen Namen, andere in den Unterlagen der Sinti und Roma. Da wir am Donnerstag letzter Woche das Stück "Zigeunerboxer" des WLT gesehen haben, interessierte uns besonders das Schicksal der Sinti und Roma aus dem Ruhrgebiet. Wieder andere beschäftigten sich mit dem Arzt von Auschwitz, Dr. Mengele und seinen grausamen Experimenten an schwangeren Frauen und Zwillingen. Gemeinsam besuchten wir dann die Ausstellung der Sinti und Roma und erfuhren, dass es ganz in unserer Nähe, in Dortmund, Bochum, Herne,...sogenannte Zigeunerlager gab. Diese Bevölkerungsgruppe fiel auch unter die Nürnberger Rassengesetze und wurde noch vor Kriegsbeginn in Konzentrationslagern inhaftiert. Der frühe Nachmittag war der Altstadt von Oswiecim und der einzigen noch existierenden Synagoge gewidmet. Hier beten nur noch auswärtige jüdische Besuchergruppen, da es in Oswiecim keine jüdischen Bürger mehr gibt (vor dem Krieg waren es 8000 von 14000 Einwohnern).

In einer sehr emotionalen Zeremonie vor dem Tor des Lagers Birkenau verabschiedeten wir uns von Auschwitz und Birkenau. Noch spät am Abend sprachen wir über gemeinsame Erfahrungen und Empfindungen und darüber, dass wir alle in Zukunft für mehr Menschlichkeit im täglichen Miteinander sorgen und Partei ergreifen wollen für Ausgegrenzte, Vorverurteilte und Schwächere.

Autor:

Uwe Pfromm aus Castrop-Rauxel

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