Datteln: Auf historischem Boden - Kreuz erinnert an ehemalige Kapelle am Steinacker in Klostern

Bei der feierlichen Einweihung des Kreuzes waren unter anderem Pfarrer Hugo Bresser, Bürgermeister André Dora und die Stifterin Rita Antonia Möcklinghoff-Kohts (v.r.) anwesend. | Foto: privat
  • Bei der feierlichen Einweihung des Kreuzes waren unter anderem Pfarrer Hugo Bresser, Bürgermeister André Dora und die Stifterin Rita Antonia Möcklinghoff-Kohts (v.r.) anwesend.
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Die Dattelnerin Rita Antonia Möcklinghoff-Kohts, geborene Mönnich, hat sich in den letzten 30 Jahren eingehend mit kulturhistorischen und heimatkundlichen Themen befasst. Da sie in Datteln-Klostern/Driebern geboren ist, lag ihr besonders am Herzen, Licht in die Geschichte der Burg Wildau zu bringen.

Auf Grund ihres Antrages und entsprechender Voruntersuchung für das Bodendenkmalpflegeamt in Münster wurde 2009 vom Rat der Stadt Datteln das Gelände von der ehemaligen Burg Wildau als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.
In diesem Zusammenhang lag es Rita Möcklinghoff-Kohts am Herzen, dass auf dem historischen Gelände am Steinacker wieder ein Kreuz zur Erinnerung an die Kapelle und den Ort der dort Bestatteten aufgestellt wird. Daher stiftete sie jetzt ein Marmorkreuz als Andenken. Dattelner Bürger und Interessierte haben nun die Möglichkeit, diese geschichtsträchtige Stätte aufzusuchen.

Die Geschichte der Burg Wildau

In der Bauernschaft Datteln-Klostern befand sich im späten Mittelalter an der heutigen Straße "Im Steinacker" (bis ins 19. Jahrhundert auch "Kerkweg" genannt) eine Kapelle mit einem kleinen Friedhof. Diese wurden am 16. Juli 1381 von dem Ritter Theodoricus von Wildouwe und seiner Familie der St. Amandus-Kirche gestiftet. Der Standort dieser Anlage befand sich zwischen seiner Turmhügelburg Wildouwe (Wildau) und seinem Gut in Klostern. Die Fliehburg, geschützt durch breite Wassergräben, Bäche und Sumpfgebiet, bot auch Schutz für alle Anwohner und stand im heutigen Naturschutzgebiet Redder Bruch.
Der Name der Burg (Wil-dow, -douwe, -dawe, -dau) weist nach einem niederdeutschen Wörterbuch auf einen beschützenden "Kerkweg" hin. Über Jahrhunderte war angeordnet, dass auf dem Gelände von Friedhöfen und in Gotteshäusern jeder Mensch Schutz fand und nicht festgenommen werden durfte. In der Zeit, als die Kapelle und der Friedhof entstanden, waren hier im Vest, insbesondere unter verfeindeten Adeligen, Überfälle, Brandschatzungen und Verfolgungen an der Tagesordnung. So war dieser Ort sicherlich für die Klosterner von besonderer Bedeutung.
Da es keine schriftlichen Unterlagen über das Ende der Burg und der kirchlichen Anlage gibt, kann man nur nach dem Sterberegister der St. Amandus-Kirche davon ausgehen, dass im 17. Jahrhundert, nach dem 30-jährigen Krieg, diese Stätten verwüstet waren und nur noch in Datteln beerdigt wurde. So wie es üblich war, hat man dort, wo die Kapelle und der Friedhof waren, ein Holzkreuz aufgestellt. Noch bis in den Zweiten Weltkrieg hinein hat ein Kreuz dort gestanden. Der Platz ist nie bebaut worden.
Nun ziert ein Marmorkreuz das historische Gelände am Steinacker. Der ausdrückliche Wunsch der Stifterin ist es, dass alle Bürgerinnen und Bürger, vor allem die Klosterner, diesen besonderen Ort als Teil der Geschichte in Ehren halten.

Autor:

Lokalkompass Ostvest aus Datteln

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