Vom Wasser des Lebens - beim Whisky-Seminar mit Jürgen Deibel

Der renommierte Spirituosen-Experte Jürgen Deibel führte das Whisky-Seminar bei Edeka Zurheide durch.Foto: Siegel
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Whisky boomt. Nicht nur in Schottland, Irland oder den USA, sondern auch in Deutschland. Immer mehr Liebhaber der Spirituose wollen ihren Whisky nicht mehr nur trinken, sondern wissen, was es mit dem Getränk auf sich hat.

Jürgen Deibel ist in der Szene kein Unbekannter, sondern weltweit einer der renommiertesten Spirituosen-Experten. Veranstaltet von Edeka Zurheide und Pernod Ricard führte Deibel kürzlich ein Whisky-Seminar mit 30 Maltheads in Düsseldorf durch.

Pernod Ricard stellt nicht nur Pastis her, sondern ist nach Diageo der zweitgrößte Spirituosenkonzern der Welt. So gehören einige Whiskys zum Portfolio des Konzerns, die im Seminarraum von Zurheide in der Nürnberger Straße verkostet werden. Deibel erläutert währenddessen die Hintergründe zur Herstellung und Geschichte des Whiskys.

„Uisge beatha“ (sprich: ischke beha) heißt das Getränk im Gälischen, abgeleitet vom lateinischen „aqua vitae“, zu Deutsch: Wasser des Lebens. Das Wort findet sich auch in anderen Spirituosen wieder, im französischen Eau de Vie zum Beispiel oder im skandinavischen Aquavit.

Whisky – bei Iren und Amerikanern Whiskey – wird aus einer Getreidemaische gebrannt. Ausgangsstoff bei schottischen Single Malts ist zu 100 Prozent gemälzte Gerste. Bei Blends verschneiden die Schotten Malts verschiedener Brennereien mit Grainwhisky. Für die Blends bricht Deibel eine Lanze. „Der Masterblender“, erklärt Deibel, „muss es hinkriegen, dass jede Abfüllung, aus jeder Charge, die er bekommt, das perfekte Ergebnis erzielt. Darum habe ich einen Heidenrespekt vor der Herstellung eines Blends.“

Degustiert werden zwei irische Blends von Jameson und mit Chivas Regal 12 Jahre ein schottischer Blend. Als Single Malt stehen ein Aberlour 16 Jahre und drei Glenlivets – 12 Jahre, 15 Jahre French Oak Select und 18 Jahre – auf dem Programm. So kommen Whiskys mit unterschiedlicher Fassreifung zur Geltung. In welchem Fass und wie lange der Whisky dort reift, hat große Auswirkung auf den Geschmack.

Im Bourbonfass gereifte Whiskys verleihen dem Getränk Vanillenoten oder Zitrusfruchtaromen. Aus dem Sherryfass kommen dunkle Früchte oder Anklänge an Zartbitterschokolade. Schmeckt oder riecht man gekochte Pflaumen, war möglicherweise eine Nachreifung in einem Portweinfass im Spiel. Rauchige Whiskys erhalten ihr spezielles Aroma beim Trocknen (Darren) des Malzes, wenn Torfrauch eingesetzt wurde. Dass die Seminarteilnehmer teilweise andere Aromen wahrnehmen als Deibel, ist kein Problem. Nicht nur Whisky ist individuell, sondern auch der eigene Geschmack.

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Autor:

Sascha Ruczinski aus Schwelm

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