Gocher Prinzenkür: Mit Witz und Charme auf den Narrentrhon

Vor wenigen Minuten frisch gekürt, warben Johannes III. und Yvonne II. für den guten Zweck: Der Erlös aus dem Verkauf des Motto-Schals geht an ein Hilfsprojekt in Uganda.
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Mit einem lautstarken „Das Warten hat ein Ende“, begrüßte Josef Hondong, der Sitzungspräsident vom Festkomitee Gocher Karneval, kurz RZK, rund 1. 400 ausgelassene Närrinnen und Narren in der Gocher Sporthalle zum ultimativen Auftakt des Sitzungskarnevals. Prinzenkür, Helau! Johannes und Yvonne, Helau! Gocher Prinzenpaar, helau!

Von franz geibDer Sitzungspräsident zeigte sich, nachdem er gemeinsam mit den Standarten der karnevalstreibenden Vereine, die Narrenbühne in der Halle erklomm, wieder bestens gelaunt, und das lag nicht nur daran, dass er von der Präsentation des Gocher „Gürzenich“ zum närrischen Auftakt begeistert war und darum dem Aufbauteam unter Leitung von Jochen Vierkotten gleich mal sein höchstes Lob zukommen ließ: „Eine Leistung, die aller Ehren wert ist!“
Auch den nötigen Humor hatte Hondong in seinem Gepäck und brachte den gleich zum Auftakt in ordentlichem Maße unters Volk, um es ganz schnell auf Betriebstemperatur zu bringen. Mitgebracht hatte er nämlich im RZK-Elferrat „die schönsten alten Herren, die weit und breit zu finden waren“, um dem erwarteten Gelächter des Publikums noch eins drauf szu setzen: „Machen Sie aus nix mal wat!“ Rumms, das Narrenvolk hatte fortan das Lachen ins Gesicht gemeißelt, die Kür konnte beginnen!
Aber der Sitzungspräsident hieße nicht Josef Hondong, wenn er nicht auch gleich ein paar besinnliche Worte fände, und einen kurzen Blick auf die Ereignisse in der Welt mit ihren Krisen zwischen Syrien und Köln erlaubte: „Wir wissen nicht, was das Jahr uns bringt, aber wir wünschen uns Frieden. Die Zeit des Karnevals muss es geben, denn nur ein Herz das lacht, kann auch weinen!“ Der Applaus war dem Moderator jetzt erst recht sicher.
Nachdem Josef Hondong auch seine lange Liste der Unterstützer und Promis abgearbeitet hatte und dabei auch nicht den neuen Bürgermeister der Stadt Goch, Ulrich Knickrehm, der später noch eine besondere Rolle zu spielen hatte, vergaß, leitete er eine Elogie in blau und weiß ein, die mit dem scheidenden Prinzenpaar Ralf I. (Hoffmann) und Martina I. (Welbers) die närrischen Bühnenbretter erstürmte. Deren letztjährige „Zirkusshow“ sei nun vorbei, doch, wie die scheidende Prinzessin richtig annahm, würde sich Goch nunmehr in eine Galopprennbahn verwandeln. Denn nur einen Moment später hörte der Sitzungspräsident schon das leichte Getrappel einer herannahenden Narrenarmada in rot und weiß. Und tatsächlich: Ein schier unendlicher Lindwurm bahnte sich lautstark seinen Weg durch die Menge der Jecken, so dass der Aufruf des Sitzungspräsidenten „es den neuen Tollitäten leicht zu machen“ ein frommer Wunsch war, denn das taten die Gocher Narren sowieso, als sie die Regenten überaus frenetisch in ihren Reihen begrüßten.
Doch endlich waren sie da, wo sie schon seit Wochen hin wollten, auf der Bühne unweit des Narrenthrons, der für Prinzenpaar und Garde bereit stand.
Bei der Vorstellung wurde schnell klar, warum der Platz ganz oben auf dem närrischen Gipfel ausgerechnet diesen beiden gebürt: Johannes stammt ebenso wie seine Prinzessin Yvonne aus dem Gocher Narrenhochadel, in beiden Familien gab es Ex-Prinzen und sogar Ex-Prinzessinen zuhauf und beide starteten ihrerseits in ganz jungen Jahren ihren jecken Karrieren.
Die naheliegendste Frage war also nicht, ob, sondern wann Johannes, der Gardekommandant und Sitzungspräsidenten-Sohn, und Yvonne mit ihren strahlenden Augen, zum Prinzenpaar gekürt werden. Der Augenblick sollte bald kommen, doch zuvor musste erst der Bürgermeister abgeholt werden. Der ließ sich nicht lange bitten und wie üblich von zwei schmucken Funken auf die Bühne geleiten. Und als hätte er nur darauf gewartet, gab er gleich die Losung an den Prinzen aus: „Bei dieser Familie hatte er eigentlich 32 Jahre lang Prinz geübt und schon als Kind ne Pappnase auf. Du kannt also nicht nur Thronfolger werden, sondern musst eine Dynastie gründen!“ Mit einem knappen „Trapp, Trapp, Kapp ab!“ ließ das Stadtoberhaupt den Prinzen vornüberbeugen, um ihm sogleich die Kette zu überreichen.
Der künftigen Prinzessin zugewandt, denn in Goch sei, so Knickrehm, der Prinz nicht allein wie in Kleve, machte der Bürgermeister genauso beschwingt weiter: „Mit Witz und Charme ist sie die Frau an Johannes Arm!“ Das Zepter aus den Händen des Ex-Prinzen und eine (neue!) Prinzessinnen-Kette komplettierten den Akt der Kür: Goch hat fortan ein neues Prinzenpaar, Johannes III: und Yvonne II. helau!
Mit „Hallo, ich bin der Jogi!“ ließ der närrische Regent seine ersten prinzlichen Worte über den Äther aussenden, um schließlich seiner Freude Ausdruck zu verleihen: „Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie schön es ist, a) bei dieser Partnerbörse (Vater Josef hatte nicht es unerwähnt gelassen, dass der Prinz noch Single ist) und b) von meinem Vater begrüßt zu werden.“ Und sogleich versprach er dem Bürgermeister, dass er ihm in dieser Session noch einiges abluchsen werde, bevor er Ulrich Knickrehm seinen Prinzenorden verlieh.
Dem Ex-Prinzenpaar bescheinigte Johannes III., einen Super-Job in deren vergangener Session: „Egal wo ihr wart, ihr habt immer gelacht! Ich werde mich anstrengen diese Freude weiterzugeben!“
Schlichtweg atemberaubend war der Empfang für die Prinzessin wie sie in ihren Worten zugab, um sogleich ihren Orden an Bürgermeister und Ex-Prinzenpaar zu überreichen. Nunmehr war es vollbracht und die Überleitung zum Showprogramm vom Sitzungspräsidenten angekündigt. Denn der musste jetzt auf die Tube drücken, und hatte dies bereits vorausgeahnt: „Zwei Hondongs ergibt eine grandiose Zeitüberschreitung!“

Vor wenigen Minuten frisch gekürt, warben Johannes III. und Yvonne II. für den guten Zweck: Der Erlös aus dem Verkauf des Motto-Schals geht an ein Hilfsprojekt in Uganda.
Mit insgesamt vier Gardetänzen (hier die Funken von Viktoria Goch) wurde die Inthronisation von Johannes III. und Yvonne II. gefeiert. Showtänze blieben aus und gab es dafür beim Prinzentreffen am Sonntag.
Autor:

Franz Geib aus Goch

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