Rathaus-Galerie eine "vollendete Tatsache"

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Zu einer Informationsveranstaltung bezüglich des Baus der Rathaus-Galerie hatte die Firma GEDO-Projektentwicklung interessierte Bürger in die Lobby des Ratssaals eingeladen. Doch viele Fragen blieben unbeantwortet.

Von „bequemen Stellplätzen“, „begrünten Dachflächen“ oder einer „großzügigen Verglasung“ wollten die anwesenden Bürger, Anwohner wie Geschäftsleute, nichts wissen. Vielmehr wollte man erfahren, wie der Investor aus München gedenke, das erhöhte Verkehrsaufkommen und die damit einhergehenden Belastungen für die Anwohner in den Griff zu bekommen. Mit den pauschalen Antworten von GEDO-Geschäftsführer André Haase und seines Planerteams wollte man sich jedoch nicht zufrieden geben. Unruhe machte sich breit, immer wieder waren Zwischenrufe zu hören. Doch Fragesteller mussten bis zum Ende der Präsentation warten, um sich Luft zu machen.
„Diese Rechnung wird nicht aufgehen“, meinte ein Anwohner der Dahlenkampstraße, als das Konzept für die Anlieferung über die Potthofstraße erläutert wurde. Ein 25 Meter breites Tor soll sich hinter den anliefernden Lkws schließen, damit der fließende Verkehr nicht durch Rangiermanöver gestört wird. Auch die Emmissionen sollen so auf ein Minimum gesenkt werden. Allerdings ist in diesem Zug auch eine Verkleinerung der Potthofstraße auf zwei Spuren erforderlich. „Mit Bussen und Pkw ist es doch jetzt schon zu voll“, empörte man sich im Zuhörerraum. Ein Rückstau sei hier vorprogrammiert. Die geplante Ausfahrt der täglich rund 50 Lkw über die Rembergstraße sorgte schließlich für Gelächter und Kopfschütteln.
Auf noch stärkere Ablehnung traf nur noch die geplante Anlieferung des neuen Kaufparks über die Dahlenkampstraße. „Warum ausgerechnet durch ein verkehrsberuhigtes Wohngebiet?“, fragte Ingrid Bertram von der Initiative „Ziviler Ungehorsam Dahlenkampstraße“. „Hat man Angst, dass die Milch, die bereits über hunderte von Kilometern zurückgelegt hat, auf den letzten hundert Metern noch schlecht wird, wenn man sie über die Potthofstraße anliefert?“ Darauf hatte man seitens von GEDO nicht viel zu erwiedern.
Bereits die Abrissphase, die am 1. März beginnt, bereitet vielen Bürgern Bauchschmerzen. „In der Dahlenkampstraße wackeln doch schon die Wände, wenn nur die Kehrmaschine vorbeifährt.“ Hier bemühte sich Horst Stüwe von der Unteren Umweltschutzbehörde der Stadt Hagen um Beschwichtigung. „Wir werden verschiedene Messpunkte einrichten und durch einen unabhängigen Gutachter prüfen lassen, ob sich die Erschütterungen im zulässigen Rahmen befinden.“ Zudem werde eine telefonische Beschwerdestelle eingerichtet. Bereits vorab hatte man zudem zahlreiche Wohnungen besichtigt, um eventuell auftretenden Schäden im Zuge der Abrissarbeiten nachhalten zu können.
Doch zufrieden verließ kaum ein Bürger die Versammlung. „Bei der Volme-Galerie wurde noch abgestimmt, ob die Bürger dies wollen. Hier stellt man uns vor vollendete Tatsachen“, so das Fazit eines Zuhörers.

Am 1. März beginnt die erste Phase der Abrissarbeiten im Bereich Sinn-Leffers
Bereits im Juni 2013 soll Kaufpark in die neuen Räumlichkeiten ziehen, die Eröffnung ist für den Juli vorgesehen

Der Abschluss für den Gesamtkomplex Rathaus-Galerien ist auf September 2014 terminiert

Autor:

Melanie Giese aus Recklinghausen

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