Horst und Einkaufen – dat geht!

Die freundlichen Verkäuferinnen (Andrea Logen und Bettina Völk v.l.) bei „Strickling“ stehen ihren Kundinnen und Kunden in Kleidungsfragen gern zur Seite. Vor allem muss man sie nicht erst suchen. | Foto: Gerd Kaemper
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Die Essener Straße in Horst ist zwar kein Ku‘damm, dafür aber viel besser als ihr Ruf. Horst und Shoppen. Ist das möglich? „Fahr lieber in die Stadt!“, wird geraten. Warum eigentlich? Immerhin gibt es in Horst zwei Einkaufsstraßen. Eine davon: die Essener.

Horst. Zugegeben, einen kleinen Ku‘damm hat Gelsenkirchens Westviertel sicherlich nicht vorzuweisen. Aber für ein paar neue Schuhe, die Lieblingscreme, eine vernünftige Brille oder eine modische Hose muss man nicht unbedingt weit fahren. Sicher gibt es in Horsts Einkaufsmeile noch andere Läden, die eine Shopping-Tour zum angenehmen Erlebnis werden lassen. Stadtspiegel macht die Probe aufs Exempel. Los geht`s.

Zu Fuß und mit ÖPNV gut zu erreichen

Horst ist so „groß“, dass man von jedem Ort des Stadtteils bequem zu Fuß bis zur Essener Straße laufen kann. Es gibt aber auch eine gute ÖPNV-Anbindung mit Haltestellen am Schloss oder in der Buerer Straße oder genügend Parkplätze: Zumindest ganz vorn in der Industriestraße, wo die Parkplätze noch keine Gebühren kosten und man ein paar Schritte laufen muss, ist in der Regel immer ein freier Platz zu finden.
Das Wetter passt und so zieht es die Leute nach draußen und ... in die Essener. Ein bisschen Sonnenschein und schon wirkt alles nicht mehr so grau: Die roten Logos von Geldinstitut und Apotheken, das Gelb eines Bäckers mit Café,Frühlingsblumen in lila, weiß, gelb und rot neben dem Drogeriemarkt. Auf der anderen Straßenseite kleine Läden. Ein Tabaklädchen, einen kleinen Blumenladen – irgendwie bunt.

Von Kopf bis Fuß einkleiden

Schuhgeschäfte gibt es gleich zwei: Einen Filialisten und Düsing. Die Erfahrung zeigt, dass man in inhabergeführten Geschäften, die wie die Düsing-Dynastie, zudem alteingesessen sind, immer ein bisschen zuvorkommender bedient wird. Die Entscheidung fällt also für das Schuhhaus Düsing. Das wirkt schon von draußen nett, zeigt in seinem Schaufenster Schuhe im neuesten Modetrend und bestätigt mit den freundlichen Verkäuferinnen seinen Ruf. Außerdem gibt es im Untergeschoss in einem anderen Geschäft auch ein Sortiment hochwertiger Sportartikel und Sportbekleidung, was die zahlreichen Nordsternparkjogger sicher freut.
Quasi nebenan findet man ein weiteres Horster Unternehmer-Urgestein: „Strickling“ – die nicht nur Gestricktes verkaufen und sich, wie die Inhaber des Schuhhaus Düsing, zudem stark in der Werbegemeinschaft für den Horster Einzelhandel engagieren. Eine Hose ist dort auf alle Fälle zu finden, ganz gleich welchen Alters die Trägerin oder der Träger sind und welchen modischen Stil oder welche Marke sie bevorzugen. Genaugenommen kann man sich hier von der Unterwäsche bis zur Oberbekleidung neu einkleiden, Kurzwaren für die eigene Nähstube kaufen oder oder alles Nötige für einen längst fälligen Gardinenwechsel finden.

Kunden fühlen sich hier nicht so anonym

Vom online-Verkauf sehen die Inhaber, das Geschwisterpaar Ute Vieth und Bernd Strickling, ab. Sie setzen lieber auf einen Lieferservice ohne Kaufverpflichtung. Es stimmt, das findet man in großen Häusern nicht. „Unsere Kunden fühlen sich hier nicht so anonym, wie in großen Kaufhäusern“, sagt Ute Vieth.
Zwei Geschäfte, ein kurzer Weg und schon wäre man von Kopf bis Fuß eingekleidet. Warum also in die Stadt fahren? Besser um die Ecke laufen. Dort fällt gegenüber von Bäckerei, Friseur und Sozialkaufhaus zunächst die Dekoration des Optikers Weber ins Auge: Bunte runde Häuschen im Hundertwasserstil. Im Geschäft selbst findet man natürlich die bekannten Vitrinen mit Brillengestellen über Brillengestellen, aber durch die offene Raumkonzeption über zwei Etagen mit viel Licht im Raum fühlt man sich von einer angenehmen Atmosphäre umgeben. Das in Verbindung mit dem freundlichen Team, Inhaber Harald Fricke und seine Mitarbeiterin, lassen die umfassende und kompetente Beratung des Augenoptikers zum entspannten Termin werden. Am Ende mit einer Brille in der Tasche, die nicht nur endlich wieder Durchblick und Weitblick verschafft und zudem noch gut aussieht, sondern auch mit dem Gefühl, für sein gutes Geld auch was Gutes gekauft zu haben.

Immer wieder was Neues

Zwangsläufig verändern Einkaufsstraßen durch Schließungen und Neueröffnungen von Ladenlokalen und Gastronomie immer wieder ihr Gesicht. Auch die Essener. Das hat den Vorteil, dass man immer mal wieder etwas Neues entdeckt. Volker Tretschoks An- und Verkauf von gebrauchten E-Geräten beispielsweise. Sicher unternimmt niemand eine gemütliche Shopping-Tour, um zum Beispiel einen Elektro-Markenherd, Waschmaschine, Trockner, Spülmaschine, Kühlschrank oder Microwelle. zu kaufen, aber gut zu wissen, dass auch dies auf kurzem Weg möglich ist.
Wenn man in jedes Geschäft auf der Essener Straße gehen würde und das öfter in der Woche, könnte man sich die Absätze ablaufen und sie dann beim Schuh- und Schlüsseldienst von Faruk Özlemis in der Turfstraße wieder reparieren lassen.

Was nicht vorrätig ist, wird bestellt

Und weil wir gerade in dieser Seitenstraße der Essener sind: Hier hat der Opel-Vertragshändler seinen Sitz. Autohaus Kleinebrink prangt in großen Lettern an der Wand des Firmengebäudes. Für den fälligen Ölwechsel beim Auto wären also auch keine weiten Wege nötig, weil bei Kleinebrink nicht nur Opel verkauft, sondern hier Fahrzeuge aller Typen repariert und gewartet werden können. Auch jene rechtsgelenkten Miniroadster aus dem Land der aufgehenden Sonne, von denen in der Bundesrepublik nur 500 Stück auf den Straßen herumfahren und die es neu schon gar nicht mehr zu kaufen gibt.
Shoppen dauert und macht Appetit auf ein Eis oder eine Kleinigkeit zum Essen. Verschiedene Cafés, Gaststätten und Imbissstuben bieten den Happen zwischendurch –ganz gleich welcher landestypischen Küche. Und bei Fleischwaren Hegemann, dem kleinen Imbiss- und Partyservice an der Ecke Turfstraße gibt‘s nicht gut bürgerliches Mitagessen und hausgemachte Frikadellen und Salate neben der würzigen Currywurst, man kann sich auch das Essen nach Hause bringen oder für Feierlichkeiten kochen lassen.
Fazit: Die Horster Essener „Einkaufs“Straße ist viel besser als ihr Ruf.

Autor:

Silvia Dammer aus Hagen

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