BAB-Neujahrsempfang: Helmut Heymann kündigt Rückzug aus dem Amt des Vorsitzenden an

Helmut Heymann hielt am vergangenen Sonntag seine 21. Neujahrsrede für den Bürgerverein. Foto: Dirk  Thomé
  • Helmut Heymann hielt am vergangenen Sonntag seine 21. Neujahrsrede für den Bürgerverein. Foto: Dirk Thomé
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Weit über 300 Gäste zählte der Neujahrsempfang des Baumberger Allgemeinen Bürgervereins (BAB) am vergangenen Sonntag. Der Vorsitzende Helmut Heymann gab auf der Veranstaltung im Bürgerhaus seinen Rückzug aus dem Vorstand bekannt.
Für viele der Anwesenden war es eine Überraschung: Nach über 20 Jahren an der Spitze des BAB tritt Helmut Heymann auf der Jahreshauptversammlung nicht mehr zur Wiederwahl an. „Auch der BAB braucht einmal ein neues Gesicht“, scherzte der 61-Jährige auf dem Neujahrsempfang. „Dynamik und Wechsel sind immer gut für einen Verein.“
Es sei an der Zeit, dass eine andere und jüngere Person an die Spitze komme. Neue Leute hätten immer auch neue Ideen und Vorstellungen und würde anderen Menschen motvieren, in den Bürgerverein einzutreten. „Der BAB lebt von der Vielfalt seiner Mitglieder und von der Vielfalt seiner Aktvitäten. Er lebt aber auch von der Unterschiedlichkeit seiner Vorsitzenden“, so Helmut Heymann.

Verein gut aufgestellt

Der BAB mit seinen 500 Mitgliedern sei in jeder Hinsicht gut aufgestellt, den Nachfolger erwarte ein finanziell gesunder und engagierter Verein. „Ich bin mit sicher, dass der BAB sehr nachhaltig ist“, erklärte der scheidende Vorsitzende. „Der Verein ist jetzt über 40 Jahre alt, und er wird auch noch in weiteren 40 Jahren existieren. Weil im BAB Menschen für Menschen da sind. Und das wird so bleiben. Unabhängig davon, wer den Verein leitet.“
Den Namen eines möglichen Nachfolgers im Amt wollte Helmut Heymann beim Neujahrsempfang nicht nennen. „Wer es ist, und wie wir es machen, werden wir auf der Jahreshauptversammlung mit den Mitgliedern besprechen“, kürzte Helmut Heymann die Nachfrage ab. Nur so viel verriet er über den Wunschkandidaten: „Weil er beruflich noch sehr eingespannt ist, kann er erst im Sommer offiziell den Vorsitz übernehmen. Bis dahin bleibe ich im Amt.“
Er selbst habe trotz des Rückzugs aus dem BAB-Vorstand auch in Zukunft „satt und genug zu tun“, beteuerte Helmut Heymann. „Ich möchte weiterhin das ein oder andere Projekt für den BAB machen, aber ich habe auch andere Themen, an denen ich quasi als Privatperson arbeite.“

Bürgerstiftung und Biermanufaktur

Besonders am Herzen liegt ihm die Bürgerstiftung „Minsche vür Minsche“, die er in naher Zukunft gemeinsam mit Emil Drösser, Raiffeisenbank Vorstandsmitglied Bernhard Schwarz und dem Düsseldorfer Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Dr. Jürgen Eschen ins Leben rufen will. „Hier sollen sich Bürger für das Gemeinwohl einsetzen und Akzente setzten können, die sie für richtig und wichtig halten“, erläutert er das Projekt, bei dem jeder mitmachen kann. „Einzelne Personen, Vereine, Unternehmen oder andere Institutionen“, zählt Helmut Heymann auf. „Und die Möglichkeiten der Stiftung sind vielfältig. Man muss nicht unbedingt Geld spenden oder vererben. Auch Ideen, Kontakte und Netzwerkarbeit sind gefragt.“ Eine erste Informationsveranstaltung zur neuen Monheimer Bürgerstiftung planen Heymann und seine Mitinitiatoren für Ende März.
Kümmern möchte sich der BAB-Mann auch um die „Monheimer Biermanufaktur“, die er zusammen mit seinen Freunden Dieter Ritter, Dirk Mucha und Richard Ridinger gegründet hat. Die vier heimatverbundenen Monheimer haben sich zum Ziel gesetzt, die Altstadt um ein Brauhaus mit angeschlossener Brauerei zu bereichern. „Vielleicht trinken wir ja beim nächsten Neujahrsempfang alle zusammen ein neues, leckeres und hoffentlich bald weltbekanntes Monheimer Bier“,wünschte sich der frischgebackene Brauerei-Gesellschafter.

Lob für die Finanzpolitik

In seiner 21. und letzten Neujahrsansprache kam Helmut Heymann vor allem auf die gute Finanzpolitik der Stadt zu sprechen und lobte die gemeinsame Entscheidung der Ratsfraktionen, den Gewerbesteuerhebesatz auf den niedrigsten in Nordrhein-Westfalen zu senken. „Ziehen Sie bei wichtigen Themen ruhig öfter mal an einem gemeinsamen Strang! Dann geht es den Menschen in Baumberg und Monheim vielleicht noch besser“, empfahl er Bürgermeister Daniel Zimmermann und den anwesenden Poltikern und erntete dafür viel Applaus.
„Wir Bürger können im Moment ganz zufrieden mit dem sein, was aus dem Rathaus so herauskommt“, formulierte Helmut Heymann salopp. Vieles wende sich auch in Baumberg zum Positiven: die Neugestaltung der Hauptstraße, die Ansiedlung des Edeka-Marktes, die Umsetzung des Sportstättenkonzepts und die Bebauung in Baumberg-Ost. Problemfall bleibe aber das Einkaufszentrum am Holzweg. Die Leerstände seien deutlich sichtbar, und es bestehe dingender Handlungsbedarf, auch wenn dies schwierig sei, so Heymann.
Mit Blick auf die Gesamtlage des Einzelhandels in Baumberg und Monheim vertrat er die Ansicht, dass das Produktsortiment in manchen Bereichen sicherlich Lücken habe, aber so schlecht nun auch wieder nicht sei. Um die Situation zu verbessern, müsse sich der Bürger als potentieller Kunde selbst verpflichten, den lokalen Einzelhandel stärker zu nutzen. Es können nicht angehen, dass man sich intensiv im Fachgeschäft vor Ort beraten lasse und dann wegen ein paar Cent im Internet bestelle. „So geht das nicht!“ mahnte Heymann.

Mehr Angebote für Senioren

Lobende Worte fand er danach wieder für die vielfältigen Maßnahmen der Stadt, die der Allgemeinheit und im Besonderen den jüngeren Bürgern zugute kommen, wie beispielsweise die Streichung der Betreuungskosten für Kindergarten- und Grundschulkinder. „Monheim ist sicherlich die Hauptstadt der Kinder, und alle Ihre Aktivitäten hierzu finde ich ausgesprochen gut. Aber vergessen Sie die Sorgen und Nöte der Älteren nicht“, appellierte er an die Adresse des Stadtoberhauptes und äußerte den Wunsch nach einer Seniorenzentrale, in der alle vorhandenen Kompetenzen für diese Zielgruppe gebündelt werden könnten.
Darauf angesprochen, entgegnete der Bürgermeister, dass er mit Projekten wie der Belebung der Innenstadt und dem Ausbau des Rheinbogens als Freizeitlandschaft durchaus die Lebensqualität von älteren Bürgern steigere. Nicht jeder Renter sei automatisch auch hilfebedürftig. Die ältere Generation sei im Gegenteil sehr aktiv. Städtisches Engagement im Dienste der Senioren sei für ihn darum nicht zwangsläufig mit der Schaffung von Pflegeplätze verbunden, erklärte Zimmermann. „Ein Moki-Betreuungsprogramm für Senioren wird es sicher nicht geben.“

Neues Logo

Der Baumberger Allgemeine Bürgerverein hat ein neues Logo. Passend dazu wurde auch ein eigener BAB-Pin erstellt. Der Anstecker wird auf der Jahreshauptversammlung kostenlos an jedes Mitlgied ausgegeben. Neu herausgebracht hat der BAB auch zehn Postkarten mit verschiedenen Baumberger Motiven. Die Postkarten können als Set für 8 Euro oder einzeln für je einen Euro erworben werden. Termin für die Jahreshauptversammlung ist Donnerstag, 30.Januar. Beginn ist um 20 Uhr im Bürgerhaus Baumberg, Humboldstraße 8. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.baumberger-allgemeiner-buergerverein.de.

Autor:

Bea Poliwoda aus Monheim am Rhein

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