DFB Team gewinnt nach starker Leistung mit 2:1 gegen die Niederlande

13. Juni 2012
20:30 Uhr
Metalist, Charkiw
Die deutsche Nationalelf spielt sich langsam warm. | Foto: (Photo by Joern Pollex/Bongarts/Getty Images)
  • Die deutsche Nationalelf spielt sich langsam warm.
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Die deutsche Nationalmannschaft gewann das zweite Gruppenspiel am Mittwochabend gegen die Niederlande mit 2:1 und steht somit so gut wie im Viertelfinale der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine. Dabei zeigte das Team von Bundestrainer Joachim Löw eine über weite Strecken gute Leistung und verdiente sich den Sieg maßgeblich durch die starke erste Halbzeit. Mario Gomez erzielte zwei Tore und bewies damit erneut, dass es die richtige Entscheidung war, ihn einzusetzen und Miroslav Klose auf der Bank zu lassen. Beiden Toren ging ein traumhaftes Zuspiel von Bastian Schweinsteiger voraus. Anders als noch gegen Portugal gelang es der DFB-Elf, vor allem in der ersten Halbzeit, die Defensive des Gegners in arge Bedrängnis zu bringen, offensiv einige Akzente zu setzen und dementsprechend auch früh zum Torerfolg zu kommen.

Joachim Löw veränderte die Aufstellung gegenüber des ersten Gruppenspiels gegen Portugal nicht. Damit beantwortete sich auch die Frage, ob Mario Gomez erneut spielen oder ob er dieses mal auf Miroslav Klose setzen wird.
Die Anfangsphase des Spiels verlief hitzig, sie verlangte der Defensive der deutschen Nationalmannschaft volle Konzentration ab. Das Team der Niederlande, mit Stars wie Wesley Sneijder oder Arjen Robben gespickt, versuchte früh Druck auszuüben und kam in der 6. Minute durch Robin Van Persie zu seiner ersten Schusschance.
In den folgenden Minuten kam das DFB Team besser ins Spiel und hatte infolgedessen in der 9. Minute durch Mesut Özil die erste Großchance, bei der er allerdings nur den Pfosten traf. Das Spiel ging nun hin und her, es war eine schnelle, dynamische Partie, bei der beide Mannschaften sich einen offenen Schlagabtausch boten. Die holländische Nationalelf fand immer wieder den Weg in den Strafraum, jedoch konnten sie die sich bietenden Räume nicht zu ernsthaften Tormöglichkeiten ummünzen. Dann die 23. Minute: Bastian Schweinsteiger spielt einen Traumpass zu Mario Gomez, der sich mit dem Ball in den Strafraum hinein dreht und ins linke untere Eck verwandelt. Von nun an bestimmte die deutsche Nationalmannschaft das Spielgeschehen. Dabei spielte die sicher stehende Verteidigung eine große Rolle, die die Vorteile in puncto Ballbesitz auf Seiten der Holländer verpuffen ließ. Wichtige Zweikämpfe wurden allesamt gewonnen und das Spiel nach vorne wurde von Minute zu Minute besser. Während Holger Badstuber noch, völlig freistehend, nach einem Freistoß von Mesut Özil per Kopf an Torhüter Maarten Stekelenburg scheiterte, markierte Mario Gomez wenig später in der 38. Minute das 2:0. Die Entstehung war fast eine Kopie des ersten Tores: Schweinsteiger passte in die Tiefe, Gomez vollendete ins linke Eck. Die anschließenden Bemühungen des Teams von Trainer Bert van Marwijk, vor der Halbzeit noch einen Anschlusstreffer zu erzielen, führten zu nichts und so ging es mit einem Resultat von 2:0 in die Halbzeitpause.

Die erste Halbzeit war geprägt von der hohen Ballbesitzquote der Niederländer, die allerdings zu kaum nennenswerten Chancen führte, sowie von der enormen Effektivität des deutschen Teams , welches mit wenig Ballbesitz, aber aus einer starken Defensive heraus mit 2:0 in Front ging.

Die zweiten 45 Minuten begannen mit zwei Wechseln auf Seiten der niederländischen Nationalelf. Mit Schalke-Knipser Klaas Jan Huntelaar und Rafael Van der Vaart sollte die Offensive verstärkt werden und für mehr Gefahr sorgen. Doch zunächst kam erneut die DFB-Elf zu ihren Chancen. Mats Hummels marschierte unbedrängt durch die niederländische Abwehr und kam zu einer doppelten Schusschance, die aber von Stekelenburg gut pariert wurde. Van Marwijks Team fand im Anschluss aber wieder besser in die Partie und es ermöglichten sich einige Torchancen. In der 58. Minute hielt Manuel Neuer mit seiner ersten großen Tat die 2:0 Führung fest, indem er eine Direktabnahme von Robin van Persie zur Seite abwehrte. Schussversuche von Sneijder (62. , 72. Minute) und Robben (69. Minute) folgten. Die zunehmende Unsicherheit in der deutschen Defensive führte schließlich zur logischen Konsequenz: Robin Van Persie ließ Hummels stehen, schoss aus 16 Metern durch die Beine von Badstuber unhaltbar ins rechte untere Eck und markierte damit in der 73. Minute den Anschlusstreffer. Die Nervosität in der Abwehr wurde nun immer deutlicher. Viele kleinere, unnötige Fehlpässe auf Seiten des DFB-Teams machten die Partie noch einmal spannend. Doch außer dem Schussversuch von Rafael Van der Vaart in der 86. Minute passierte nicht mehr all zu viel. Ein Arjen Robben, der ausgwechselt wurde und sichtlich bedient den Platz verließ und ein Mark van Bommel, der sprachlos auf der Ersatzbank saß, spiegelten die Situation der Niederlande wider. Es schien so, als ob niemand mehr daran glaubte, dass sich an dem Resultat noch etwas ändern könnte. Und dies bewahrheitete sich. Nach drei Minuten Nachspielzeit pfiff der schwedische Schiedsrichter Jonas Eriksson das Spiel ab und Deutschland ging auch im zweiten Gruppenspiel als Sieger vom Platz.

Die Leistung der deutschen Nationalmannschaft ist als durchaus positiv zu bewerten. Gegenüber dem Spiel gegen Portugal am vergangen Samstag waren deutliche Verbesserungen zu erkennen. Vor allem die Offensive war aktiver und auch die Defensive ließ kaum Chancen zu, ausschließlich Distanzschüsse oder Einzelaktionen stellten unsere Nationalmannschaft vor teilweise größere Probleme. In der Schlussphase kamen einige kleinere Unsicherheiten hinzu, die aber glücklicherweise zu kaum Torgefahr der Niederlande führten, da sie größtenteils im Mittelfeld zustande kamen.

Es war ein weiterer Schritt in Richtung dem großen, angestrebtem Ziel, die Europameisterschaft zu gewinnen.
Am Sonntag geht es aber zunächst einmal gegen Dänemark darum, den Viertelfinaleinzug in trockene Tücher zu bringen. Anstoß ist um 20.45 Uhr in Lwiw, zeitgleich mit dem anderen Gruppenspiel zwischen Portugal und den Niederländern.

Autor:

Christian Knoth aus Mülheim an der Ruhr

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