"Kulturhalle ist eine Herzensangelegenheit"

Will kein "Schreibtischtäter" sein: Frank Grusen. Foto: Friedhelm Heinze
  • Will kein "Schreibtischtäter" sein: Frank Grusen. Foto: Friedhelm Heinze
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Er ist jung, dynamisch und sein Telefon klingelt im Minutentakt. Aber Frank Grusen, seit April neuer Pressesprecher der Stadt Neukirchen-Vluyn, ist nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen.

„Ich merke hier nichts vom Sommerloch“, sagt der 31-Jährige und redet ungerührt weiter über die Dinge, die ihm zumindest beruflich am Herzen liegen. Seine ersten Monate im Amt waren, wie er selbst sagt, „eine turbulente Zeit“: Mitten rein ins Thema Kulturhallen-Schließung, mitten rein ins Großprojekt „Ab in die Mitte!“ - ein Start, der einfacher hätte sein können. Im Interview spricht Frank Grusen über das, was war, und das, was noch kommt.

Wochen-Magazin: Herr Grusen, wie waren die ersten vier Monate im Amt?
Frank Grusen: „Ich hatte das Glück, direkt mit einer großen Veranstaltung zu starten, dem Vluyner Mai. Das war meine erste Baustelle, und da hatten wir sicherlich auch Glück mit dem Wetter. Dann kamen der Nachbarschaftstag, die Missionshoffete und der Tag der offenen Tür im Rathaus, den es in dieser Form noch nicht gegeben hat.“

Wie läuft „Ab in die Mitte“?
„Eine Reihe von Veranstaltungen sind schon vorbei, aber es kommen noch einige Highlights. Zum Beispiel das Newcomer-Festival am 13. und das Erntedankfest am 14. September, der ja auch gleichzeitig der landesweite Ab-in-die-Mitte-Tag ist. Der Unterschied ist: In vielen anderen Städten endet ‚Ab in die Mitte‘. Bei uns geht‘s noch bis Ende des Jahres.“

Wann wird die Kulturhalle wieder eröffnen?
„Wir rechnen fest mit Anfang des Jahres, das ist die Planung. Die Arbeiten sind in vollem Gange. Die Leute sind alle engagiert dabei, das ist für jeden eine echte Herzensangelegenheit.“

Hätten Sie sich einen anderen Einstieg in Ihre neue Tätigkeit gewünscht?
„Das Gute war: Durch die Kulturhalle wurde ich sofort in alle Themen reingeworfen und habe direkt gesehen, wie hier im Rathaus alles ineinander greift. Außerdem habe ich sofort viele Leute kennengelernt, was sich sonst vielleicht eher im Laufe der Zeit ergeben hätte. Außerdem wusste ich, was mich erwartet, das Thema war ja vorher schon bekannt.“

Hat „Ab in die Mitte“ sein Ziel erreicht?
„Die Veranstaltungen mit Platzwahl waren alle ausgebucht. Auch die Resonanz auf das Dornröschenschloss war sehr groß. Und die Strickdamen brachten auch viel Aufmerksamkeit. Das Ziel war ja, das Dorf Neukirchen als WG zu präsentieren und ein Bewusstsein dafür zu schaffen, was das Dorf kann. Das Feedback, auch der Bewohner selbst, war rundweg positiv.“

Und wie sieht es aus mit den Ladenlokalen, die leer stehen?
„Manche Geschäftsleute sagen vielleicht: Was nutzen uns 200 Leute, die hier mal ihr Bierchen trinken? Ich denke, dass es uns gelungen ist, auf die Leerstände aufmerksam zu machen. Der nächste „Step“ ist jetzt, die vielen Nachfragen zu beantworten. Und da gibt es schon ganz konkrete.“

Was erwartet die Besucher am Wochenende 13./14. September?
„Das Newcomer-Festival wird eine bunte Mischung, da ist für jeden etwas dabei, ob Funk, Soul oder Rock. Insgesamt haben wir jetzt neun oder zehn Bands beziehungsweise Solokünstler. Das Erntedankfest wird erstmals auf zwei Bühnen stattfinden, eine an der Kirche und eine vor den Arkaden. Dazu kommen der Treckerkorso, der Zug der Vereine und der Brandschutztag der Feuerwehr.“

Wie sieht Ihre Positiv-Negativ-Bilanz aus?
„Positiv: Alle in Neukirchen-Vluyn, egal ob in den Arbeitskreisen oder in anderen Gruppen, sind echt engagiert, haben viele Ideen und machen alles ehrenamtlich. Negativ: Nichts! Ich habe es keinen Moment bereut, den Job angenommen zu haben. Ich würde vielleicht nur gern das Thema Social Media etwas voranbringen.

Autor:

Susanne Schmengler aus Duisburg

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