Hand in Hand

Von rechts: Lena, Julia, Kim, Anna, Silas und Chiara hatten sichtlich Spaß am Skifahren.Foto: PR | Foto: PR
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Eine Abschlussfahrt der besonderen Art brachten jetzt die Viertklässler der Max-&-Moritz-Grundschule des Standortes Nierenhof hinter sich: Sie zog es vier Tage lang auf die Skipiste.
Zielort war dabei das sauerländische Willingen, das bereits zum dritten Mal in Folge vom Abschlussjahrgang der Nierenhofer Schule besucht wurde.
„Wir sind da schon so etwas wie eine kleine Sensation“, berichtet Schulleiterin Alexandra Pitschke. „Meistens werden solche Skifreizeiten ja erst in der Mittelstufe, das heißt in der achten oder neunten Klasse, angeboten. Wir haben uns aber ganz bewusst dafür entschieden, unseren Viertklässlern die Möglichkeit bereits früher zu bieten.“
Und so fahre man anstatt nach Bergneustadt jetzt bereits seit drei Jahren ins winterliche Sauerland. Entschieden wird das allerdings in Absprache mit den Eltern jedes Jahr aufs Neue, es könne also durchaus sein, dass sich in Zukunft Eltern dagegen entschieden und die Fahrt dann wieder woanders hingehe. Dass dieser Ausflug aber etwas mehr koste als ein anderer, sei dabei noch nie ein Problem gewesen.
„Die Eltern haben sich gemeinsam mit den Kindern in diesem Jahr einige Aktionen ausgedacht, wie zum Beispiel Marmelade auf dem Wochenmarkt verkaufen, um den Etat etwas aufzubessern“, weiß Pitschke. „Hartz-IV-Empfängern wird die Fahrt von der Stadt Velbert mitfinanziert, so dass noch nie ein Kind zu Hause bleiben musste.“ Eine Besonderheit gab es allerdings in diesem Jahr, denn die kleinen Grundschüler waren diesmal nicht allein unterwegs. Der Gruppe aus 27 Kindern, drei Lehrern und vier Vätern als Begleiter schloss sich erstmals eine kleine Gruppe bestehend aus sechs geistig-behinderten Kindern der Mettmanner Hans-Helmich-Förderschule, die von drei Betreuern begleitet wurden, an.
„Der Kontakt kam durch eine Mutter einer der Viertklässler zu Stande, die Schulleiterin an der Mettmanner Schule ist“, so Pitschke weiter. „Wir waren sofort angetan von der Idee, da es ja auch eine neue UN-Konvention gibt, die vorsieht, dass auch Kinder mit Behinderung an einer Regelschule unterrichtet werden sollen. So hatten auch wir als Lehrer die Gelegenheit, mit eben diesen Kindern in Berührung zu kommen.“ Und so machte man sich bereits im Vorfeld auf und stattete gemeinsam mit den Grundschülern der Förderschule in Mettmann einen Besuch ab, besuchte einen Skigymnastik-Kurs und führte die Kinder so langsam an den jeweils anderen heran.
„Da gab es anfangs natürlich Berührungsängste, weil viele der Kleinen noch nie mit einem behinderten Menschen in Kontakt gekommen waren und gar nicht wussten, wie sie sich verhalten sollten.“ Das sei aber während der Fahrt schnell verflogen und so sei es auf der Piste sehr harmonisch zugegangen.
„Die Kinder, die schon Skifahren konnten, kümmerten sich sehr fürsorglich um die anderen und auch die Kinder der Förderschule wurden in die Gemeinschaft mit eingebunden“, freut sich Pitschke. „Besonders schön war zu sehen, dass selbst die Kinder, die sonst im Unterricht negativ auffallen, sich um die Behinderten bemühten und es hier zu keinerlei Streitigkeiten gekommen ist.“ Und so könne man sich auch in Zukunft jederzeit wieder eine solche integrative Klassenfahrt vorstellen.
„Der Kontakt soll auf jeden Fall bestehen bleiben und es wäre toll, wenn diese Kooperation auch in den kommenden Jahren weitergeführt werden könnte.“ Dabei soll das Angebot nicht auf den Standort Nierenhof begrenzt bleiben, sondern auch auf den Standort Hüserstraße ausgeweitet werden.

Autor:

Janina aus dem Siepen aus Hattingen

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