Half-Ironman bezwungen

Christine Hentschel kämpfte gegen den Regen und den inneren Schweinehund. Foto: PR | Foto: PR
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Für jeden Sportler, der sein Hobby ernsthaft betreibt, ist es eine Herausforderung, einmal an einem Ironman teilzunehmen und diesen erfolgreich zu bewältigen. Die Heiligenhauserin Christine Hentschel nahm jetzt bereits zum vierten Mal am Half-Ironman in Wiesbaden teil. Und dieses Mal ging es sogar um die Europameisterschaft. Gemeinsam mit Bruder Andreas, ohne den seit vielen Jahren gar nichts geht, machte die 47-jährige Heilpraktikerin Psychotherapie sich daher auf, um in Wiesbaden insgesamt 113 Kilometer zu schwimmen, zu radeln und zu laufen. Ein besonderes Ereignis für die passionierte Sportlerin, denn verletzungsbedingt hatte sie anderthalb Jahre pausieren müssen.
„Die Achilles-Sehne hatte mir wahrscheinlich auf Grund des Ausdauertrainings so zu schaffen gemacht, dass an Sport kaum zu denken gewesen war“, berichtet Hentschel. „Jetzt ist aber alles wieder ausgeheilt und ich kann endlich wieder trainieren.“
Als noch größere Herausforderung entpuppte sich für die Hentschel-Geschwister an diesem Tag allerdings das Wetter. Sintflutartige Regengüsse verwandelten die Straßen in Seen und machten den rund 3.300 Sportlern das Leben schwer. Nach der ersten Disziplin, dem Schwimmen, lockerte der Himmel zwar etwas auf, auf der Radstrecke begann es dann aber wieder zu regnen, was sich auch bis zum Ende des Tages nicht legen sollte. Dementsprechend beschwerlich war das Vorankommen und das Bezwingen der rund 1.500 Höhenmeter per Fahrrad. Doch auch die Abfahrt hatte es in sich, musste man auf der nassen Straße doch aufpassen, dass man die Kontrolle über sein Vehikel behielt.
„Wir wollten beide keinen Sturz riskieren und fuhren die steilen Abfahrten und die engen Kurven langsam und vorsichtig, dabei geht leider jede Menge Zeit verloren“, so Christine Hentschel.
„Weder Kanaldeckel noch Schlaglöcher waren zu erkennen bei dem Wetter und trotzdem fuhren andere in einer unglaublichen Risikobereitschaft in einem rasanten Tempo an uns vorbei.“
Nachdem sie das Radfahren hinter sich gebracht hatten, stand die letzte Disziplin, das Laufen, auf dem Programm. Unterstützt wurden die Sportler dabei lautstark von den guten Zurufen der vielen Zuschauer entlang der Strecke. Nach fünf Stunden, 55 Minuten und 46 Sekunden lief Christine Hentschel dann als dritte Deutsche und auf Platz fünf der Gesamtwertung durch das Ziel.
„Ein tolles Ergebnis, bedenkt man meine lange Pause und die schwierigen Wetterverhältnisse“, zeigt sich die Heiligenhauserin zufrieden. „Ich hatte zwar auf Platz eins oder zwei gehofft, dabei aber völlig vergessen, dass es sich diesmal um die Europameisterschaft handelte. Dafür ist ein fünfter Platz wirklich gut.“ Zwar hat sie damit die Qualifikation für die Weltmeisterschaft nicht erreicht, ein Beinbruch ist das für die Sportlerin aber ganz und gar nicht.
„Es war eine sehr schwere Strecke bei diesem Wetter und ich bin froh, dass ich sie so gut bewältigt habe, keine Knochen gebrochen oder sonstige Verletzungen davon getragen habe.“
Als nächstes will Hentschel gemeinsam mit Bruder Andreas beim Halbmarathon auf Mallorca mitlaufen. Der zeigte sich mit seinem Ergebnis in Wiesbaden übrigens auch zufrieden: Er landete in seiner Altersklasse im Mittelfeld. Beide sind sich einig: „Im nächsten Jahr machen wir bestimmt wieder mit.“

Autor:

Janina aus dem Siepen aus Hattingen

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