Birgit Raukamp rettet Hühner: Wer möchte ein Tier aufnehmen?

Hühner sind gesellige Tiere: Bei Birgit Raukamp leben derzeit sechs Federträger zusammen mit vier Schafen, zwei Hunden und zwei Rennmäusen. Fotos: ST
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Was gab es zuerst - das Ei oder das Huhn? Eine philosophische Frage, die die meisten Menschen wenig interessiert. Hauptsache, es sind genügend Eier im Angebot. Dafür sorgen täglich Millionen von Hühnern. Wenn sie nach 18 Monaten zu alt zum „produktiven Eierlegen“ sind, werden sie zum Dank geschlachtet.

Der Verein "Rettet das Huhn e.V." übernimmt regelmäßig ausgediente Legehennen aus der Eierindustrie und vermittelt diese deutschlandweit in tierfreundliche Hände von Privatpersonen.​
Birgit Raukamp hat in Marl eine von vier Übergabestellen in NRW eingerichtet. Die Tierfreundin bittet um Hilfe: „Derzeit sind wir dringend auf der Suche nach geeigneten Lebensplätzen bei tierlieben Hobbyhaltern, denn am 20. Mai​ steh​t​unsere nächste ​Rettungsaktion bevor. Dabei übernehmen​ wir ​1600 Legehennen aus einer ​Bodenhaltung ​im Sauerland. Diese werden deutschlandweit​ vermittelt und ​direkt nach der Ausstallung von über 20 Übergabestellen an die neuen Hühnereltern übergeben. Jedoch können wir nur dann alle Hühner retten, wenn wir im Voraus genügend Plätze für alle finden."
Birgit Raukamp und ihr Mann André wurden vor zwei Jahren auf den Verein „Rettet das Huhn e.V.“ aufmerksam. In ihrem großen Garten tummeln sich mittlerweile sechs Federträger zusammen mit vier Schafen, zwei Hunden und zwei Rennmäusen. Die Raukamps sind keine versponnenen Weltverbesserer. Sie sagen: „Wir wissen, ein Tier zu retten, verändert nicht die ganze Welt - aber die ganze Welt verändert sich für dieses Tier.“ Daher hat sich Birgit Raukamp entschlossen, den Verein durch ihre Marler Übergabestelle zu unterstützen.
Die 48-jährige Vegetarierin möchte möglichst vielen Tieren ein gutes Zuhause vermitteln und erläutert: „Der Verein "Rettet das Huhn e.V." hat es sich zur Aufgabe gemacht, „ausgediente" Legehennen aus Massentierhaltungen zu dem Zeitpunkt von den Betrieben zu übernehmen, zu dem sie normalerweise im Schlachthof entsorgt werden würden. Sie sollen dann endlich ein glückliches Hühnerleben fernab jeder Ausbeutung als sogenanntes Nutztier kennenlernen dürfen.

Flügel und Beine brechen beim Transport

Hintergrund für diese Aktionen ist folgender: Sowohl in Bodenhaltungs-, Freilandhaltungs- als auch in Biohaltungsbetrieben werden die Legehennen nach einer Legeperiode, sprich im Alter von rund 18 Monaten, ausgestallt und im Schlachthof zu einem Schlachtpreis von wenigen Cent pro Huhn entsorgt. Dabei übersteigen die Kosten für die Ausstallung und den Transport in der Regel diesen Schlachtwert. Folglich werden die Hennen wie Abfall der Legeindustrie behandelt und oftmals im Akkord, ohne Rücksicht auf brechende Flügel oder Beine aus den Ställen geholt und abtransportiert.
Jährlich werden so allein in Deutschland circa 45 Millionen Legehennen getötet und anschließend durch neue Junghennen ersetzt. Daher sucht der Verein „Rettet das Huhn e.V.“ dringend geeignete Lebensplätze bei tierlieben Hobbyhaltern. Wer ein oder mehreren Tieren ein Zuhause geben möchte, kann sich an Birgit Raukamp, Telefon: 0170/4404220 wenden. Weitere Infos: http://www.rettet-das-huhn.de

Hühner sind gesellige Tiere: Bei Birgit Raukamp leben derzeit sechs Federträger zusammen mit vier Schafen, zwei Hunden und zwei Rennmäusen. Fotos: ST
Ein Huhn ist ungern allein: Da tut's auch mal ein Hörnerträger als Begleiter.
Autor:

Petra Pospiech aus Recklinghausen

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