„Gegen das Vergessen“: Schüler-Projekt zum Gedenken an den Holocaust

Den meisten Menschen in Deutschland ist es ein großes Anliegen, „gegen das Vergessen“ anzugehen und sich für Frieden, Freiheit und Gleichheit einzusetzen. Die Realschule Waltrop engagiert sich seit vielen Jahren für dieses Ziel und erhielt dafür eine besondere Auszeichnung.

„Als ‚Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage‘ fühlen wir uns ganz besonders verpflichtet, mit unseren Schülerinnen und Schülern die Ereignisse des Holocaust über den regulären Unterricht hinaus zu bearbeiten“, betonte Schulleiterin Christa Müther.

In der Rotunde der Schule wurden jetzt Ergebnisse aus einem fächerübergreifenden Projekt vorgestellt, das im Jahr 2012 unter großer Beachtung der Öffentlichkeit in der Waltroper Stadthalle präsentiert wurde.
Zum Holocaust-Tag war der Teilbereich „Berlin - Machtzentrum des Bösen“ zu sehen und mit der Ausstellung „Waltrop unterm Hakenkreuz“ wurde auch der Bezug zur Waltroper Vergangenheit hergestellt.

Absolute Stille herrschte bei den Schülerinnen und Schülern bei der Vorführung des Einführungsfilms, der Szenen aus einem Konzentrationslager, aber auch Gedenksteine an die getöteten Kinder aus dem Waltroper Frauenlager zeigten. Spürbar betroffen erkundeten die Jugendlichen die Ausstelllung, geführt von den Projektleiterinnen Ursula Nauen und Claudia Polzin.

„Wenn ich während des II. Weltkrieges gelebt hätte, hätte man mich als Kind schon umgebracht, weil mein Großvater jüdischer Abstammung ist“, überlegte Liane Gorgs (16). Sie und ihre Mitschüler erschauderten bei diesem Gedanken und betonten: „Wir nehmen das Thema sehr ernst, damit es nie wieder passieren kann, dass Andersgläubige ausgegrenzt oder verfolgt werden.“

Ein Teil der Ausstellung bestand aus selbstgemalten Schülerbildern von Prominenten, wie zum Beispiel Steven Spielberg oder Ben Stiller. Ein Schüler betonte: „Sie alle sind jüdischen Glaubens und alle werden wegen ihrer Leistungen bewundert und geschätzt - und das ist gut so.“

Im Anschluss an die Ausstellung baten die Projektleiterinnen um eine schriftliche Reflexion der Schülerinnen und Schüler. Diese beinhaltete auch eine Positionierung zur Demokratie und die Haltung der Schülerinnen und Schüler zur aktuellen politischen Situation. Damit wurde der Gegenwartsbezug erstellt und gleichzeitig der Beginn des nächsten Jahresprojekts als „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ markiert: Das Jahresprojekt 2015 wird den Titel „Flagge zeigen gegen Demokratie feindliche Strömungen“ tragen.

Autor:

Petra Pospiech aus Recklinghausen

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