Soviel "Anfang" war noch nie...

Seine Gedanken waren ehemals so schnell, und sein Mundwerk war da, um sie einfangen zu können.
Er gehörte zu den Menschen, die vor allem das Positive sehen wollten. Die negativen Seiten des Lebens ließ er beiseite.
Damit müssen sich die Erwachsenen rumschlagen, dachte er. Und erwachsen wollte er nicht sein.
Aber nun, nach dem plötzlichen Schlaganfall, hatte sich alles geändert:
Sein Gehirn war „kalt“ gestellt und doch begann es sich „neu“ zu regen.
Jetzt erschien ihm seine Lebensqualität so gering. Und er fragte sich, warum er „dort“ geblieben ist.
Vor allem hatte er keine Gelegenheit gehabt, sich auf diese Situation vorzubereiten.
Mit Ausnahme der zahllosen Reha-Maßnahmen (wie Physio-, Ergo- und Logotherapie) lag er überwiegend im Bett. Aber nun war er stumm. Gänzlich stumm, aber nicht taub.
Während er sich mit klassischer Musik einlullen ließ, dachte er zu „wenig“. Und sein „Wissen“, wenn es da gewesen wäre, fand durch die „Aphasie“ keine „Sprache.“
Aber immerhin, diese Form der Musik sprach ihn an. Und er nahm sich vor, wenn er doch sterben müsste, dann wird es „Frederic Chopin“ sein, der ihn über den CD-Player begleiten müsste.
Und er ahnte, wenn er noch „mitmischen“ wollte, dann müsste er über „Sprache“ verfügen, die jeder verstand. Und die Gedanken, dass er „sprachlich“ denken kann, das musste man erreichen.
Nun geht es darum, sein Leben zu betrachten:
Nur stumm!?
Soviel „Anfang“ war noch nie – oder das „Ende“!

Autor:

Dr. Mathias Knoll aus Arnsberg

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