"Noch viel zu lernen" - Ehrung für Deutschkurs-Absolventen

Lehrerin Ludmilla Kuzmina, 4. v.l, überreichte die Zeugnisse an die Migranten.Fedaa Fares (30) und Mohammad Khaled (39), rechts vorne erzielten die meisten Punkte
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In der Berufswelt Fuß zu fassen ist der Wunsch der Teilnehmer des Intergrationskurs „Deutsch für Zuwanderer“, den 19 Migranten und Flüchtlinge jetzt beim AWO-Migrationsdienst mit Erfolg abschlossen. Das Zeugnis ist Voraussetzung für Ausbildung, qualifizierte Arbeit oder auch einen weiteren Bildungsgang.

„Am schwierigsten ist das Schreiben von Briefen“, erklärt Ludmilla Kuzmina. Sie unterrichtet die Klasse und überreichte jetzt die Zeugnisse im Unterrichtsraum der DasDies GmbH Bönen. Bei den mündlichen Prüfungen taten sich die meisten Prüflinge leichter. Grammatik, Hörverstehen, Schreiben und Lesen, der Lehrplan hat einen Umfang von 600 Stunden (Vollzeit). Jede Lehrstufe umfasst drei Module je 300 Stunden, verteilt auf drei Monate. Nach den Grundlagen der Grammatik stehen die Begrüßung, alles rund um Haus und Wohnung, Einkaufen, Mobilität, Bewerbungen, Entschuldigungen, Kündigungen schreiben auf dem Lehrplan. In Zweier- und Dreier-Gruppen wird geübt. Lernkontrollen und Tests sowie eine Abschlussprüfung sind Voraussetzung für das Zertifikat. Elf Teilnehmer waren so erfolgreich, dass sie einen Aufbaukurs machen können. Die Basisstufe A1 öffnet Bildungswege an Berufskollegs und weiterführenden Schulen, der Abschluss B1 ist Zugangsvoraussetzung für die Aufnahme einer Ausbildung oder eines Studiums. „In Bereichen wie Pflege, Gastronomie, Dienstleistungsbetrieben wie auch im Second-hand-Kaufhaus der AWO finden manche Teilnehmer Arbeit“, so Violetta Robbert, Einrichtungsleiterin Migrationsdienste. Besonderen Ehrgeiz legte ein Flüchtlingsehepaar aus Syrien an den Tag. Fedaa Fares (30) und Mohammad Khaled (39) erzielten die meisten Punkte und erhielten die besten Zeugnisse. Dabei sprachen sie zu Beginn nicht ein Wort Deutsch. „Schwer war das Sprechen lernen, leichter das Zuhören“, meint Fedaa Fares im Rückblick. „Aber jetzt kann ich besser einkaufen.“ Ihr Wunsch ist eine Ausbildung zur Arzthelferin zu machen. In den Verkauf möchte ihr Ehemann, der „Bereich ist mir egal“. In der Gastronomie eines Hotels in Unna verdient er bereits Geld. In Syrien war er Verkäufer in einem Juweliergeschäft. Beide sind stolz auf das erreichte Zwischenziel, sind sich aber sicher: „Es gibt noch viel zu lernen.“
Der AWO Migrationsdienst bietet auch Beratung rund um Arbeit und Bildung, sitzt in Bergkamen und organisiert Integrationskurse auch in Schwerte und Bergkamen.

Autor:

Stefan Reimet aus Holzwickede

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