Oberbürgermeister Bernd Tischler zieht eine überwiegend positive Bilanz des Jahres 2015

Bernd Tischler vor dem Rathaus. Über ein paar Tage zum Jahresende ohne Dienst ist der Oberbürgermeister aber im Moment auch nicht böse. | Foto: Michael Kaprol
  • Bernd Tischler vor dem Rathaus. Über ein paar Tage zum Jahresende ohne Dienst ist der Oberbürgermeister aber im Moment auch nicht böse.
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Der globale Rückblick auf das Jahr 2015 fällt nicht sonderlich gut aus: Kriegen und Krisen wohin man blickt. Die Bottroper Rückschau hebt sich da wohltuend ab. Oberbürgermeister Bernd Tischler ist zufrieden - und schaut zuversichtlich nach vorne.

Das Thema Flüchtlinge steht auch beim OB ganz weit oben auf der Liste: „Wir sind jetzt bei über 2.000 Menschen, die in Bottrop sind“, so Tischler, „und bis zum Jahresende erwarten wir 200 weitere.“ Nach der Belegung von Spielraum und Saalbau werden in den nächsten Wochen auch die ehemalige Overbergschule und der Boyer Hof als Unterkünfte hergerichtet. Der Dank des Oberbürgermeisters geht dabei ausdrücklich an die vielen Ehrenamtler in der Stadt, die nicht nur in der Flüchtlingsfrage ihre Zeit und ihr Engagement einbringen.

Stadtentwicklung

Die Hochschule sei ein echter Glücksfall für Bottrop gewesen, so Tischlers Einschätzung. Die Halbzeitbilanz von Innovation City falle sehr ermutigend aus. „Das ist ein Projekt, für das es keine Blaupause gab.“
Unter dem Motto „Zukunftsstadt“ hat sich Bottrop inzwischen bei einem zweiten Wettbewerb auf den Weg gemacht. „Ich bitte, diese Chance zu nutzen“, appelliert der Oberbürgermeister an die Bottroper, sich aktiv in diesen Prozess einzubringen. Ebenso werde mit den „Gemeinschaftsgärten“ und dem „Nachbarschaftswerk Rheinbaben“, für das es im Januar eine Fördersumme über zwei Millionen Euro geben wird, die Stadt ihr Gesicht positiv verändern.

Infrastruktur

Mit Blick auf den Emscherumbau - er nennt es „Das Warten auf den Fluss“ - sagt Bernd Tischler: „Wir müssen uns klar machen, welche Chance damit für den Bottroper Süden entsteht.“ Der näher rückende Ausbau der B 224 zur A 52 ist in Tischlers Augen ein großer Erfolg: „Die Umwelt- und Lärmsituation in der Boy und in Welheim werden sich verbessern.“

Wirtschaft

Mit der Eröffnung des Geschäfts- und Ärztehauses von Investor Peter Stadtmann an der Hochstraße habe Bottrop einen wichtigen Schritt in Richtung Modernisierung und Belebung der Innenstadt gemacht. Der anstehende Umbau des Karstadtgebäudes, in dem nach der Schließung des Warenhauses ein Investor Einzelhandelsgeschäfte und ein Hotel ansiedeln will, werde zwar eine „erhebliche Baustelle“ mitten in der City bringen, doch wie bei ähnlichen Großvorhaben wird es eine Projektgruppe geben, die die Interessen von Investor, Einzelhandel und Anwohnern koordinieren soll.
Zur Zukunft des benachbarten Hansa Centers konnte Bernd Tischler noch nichts Konkretes vermelden, aber: „Wir sind optimistisch, dass im Frühjahr eine Entscheidung fällt. Es gibt mehrere Interessenten.“ Ein Schritt in Richtung Zukunft sei auch die Ansiedlung von IKEA im Kraneburger Feld. Der Bebauungsplan werde mit den Nachbarstädten abgesprochen, sagt der Oberbürgermeister. Für die Rathausmitarbeiter wird dieses Projekt in doppelter Hinsicht bedeutungsvoll, muss doch zeitgleich mit der Erschließung über die B 224 oder über die A 52 geplant werden.

Weitere wichtige Bauvorhaben: Die Sekundarschule in Kirchhellen mit acht Millionen Euro Kosten, der städtische Bauhof, eine zusätzliche Halle für die Feuerwehr, die Sanierung des Trapez. In die Reihe der Großprojekte der Zukunft reiht sich auch der Rathausumbau ein. Die Fördermittel sind bewilligt, die Vorplanungen finden im neuen Jahr statt und in 2017 soll es losgehen. „Wir sind froh, dass wir so großzügige Unterstützung des Landes bekommen haben“, erklärt Bernd Tischler, der dies auch als Zeichen für das gute Standing der Stadt in Düsseldorf wertet.

„All dies wird sich positiv auf die Wirtschaftslage in Bottrop auswirken“, verspricht der Oberbürgermeister, „da hier mit Millionen-Investitionen Wirtschaftskraft geschaffen wird und Arbeitsplätze gesichert werden.“ Die Bottroper Arbeitslosenquote ist von Ende 2014 mit 8,5 Prozent auf derzeit 7,6 Prozent gesunken. Damit liegt Bottrop unter dem Landesdurchschnitt.

Trotz aller positiven Einschätzungen muss Tischler Wasser in den Wein schütten. Der Entwurf für den Haushalt 2016 weist ein Minus von über 17 Millionen Euro aus, rund fünf Millionen mehr als geplant. „Alle Mühen werden nicht ausreichen, wenn Bund und Land nicht endlich das Konnexitätsprinzip beachten.“

„Wir leben in ereignisreichen, ja unruhigen Zeiten. Für Bottrop bleibt aber festzuhalten, dass das Jahr 2015 ein erfolgreiches war, dass eine ganze Reihe von Chancen für die kommenden Jahre eröffnet hat. Erreicht wurde das auch durch den ,Bottroper Weg‘, der ein konstruktives Miteinander in weiten Teilen der Politik beschreibt, aber auch durch das gute Miteinander insgesamt in der Bottroper Bürgerschaft und das verbreitete solidarische Handeln. Für all das danke ich nochmals ausdrücklich.“

Autor:

Judith Schmitz aus Bottrop

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