JC 66 steht in den Play-Offs

Nach dem starken 7:5 beim Hamburger-Judo-Team stehen die Bottroper Piraten auf dem 2. Tabellenplatz und kämpfen am kommenden Samstag gegen Potsdam um die Nordmeisterschaft. Play-Offs in jedem Fall gesichert.

Die Ausgangslage in Hamburg war für die Bottroper ähnlich wie eine Woche zuvor gegen die SU Witten-Annen. Gegen das um einen Punkt schlechter in der Tabelle stehende Team aus dem Norden waren die Bottroper Piraten leichter Außenseiter. „Nur, wenn wir keine Fehler machen, können wir in Hamburg bestehen.“ waren die klaren Worte von Trainer Sven Helbing im Vorfeld des Kampfes gegen die Nordlichter. Ähnlich klang der Trainer auch vor dem Kampf im Ruhr-Derby gegen Witten. Das Derby verschenkten die Piraten jedoch bekanntermaßen mit 4:8 – zu viele individuelle Fehler.

In Hamburg sollte es besser klappen – musste es auch. Denn sowohl die Bottroper als auch die Hamburger standen im Vorfeld unter extremem Druck. Der Sieger würde sicherer Play-Off-Teilnehmer um die Meisterschaft in der Bundesliga sein, der Verlierer stünde relativ sicher als Play-Down-Teilnehmer fest. Die Hamburger präsentierten sich entsprechend stark mit Ihrer Mannschaft vor den ca. 600 eigenen Zuschauern.

Dann waren es allerdings im ersten Durchgang fast ausschließlich die Bottroper die jubeln konnten und die Halle so schnell in den Griff bekamen. Zum Auftakt erkämpfte der wieder gut aufgelegte Matthias Schmunk gegen den Ukrainer Stanislav Bondarenko ein wertvolles Unentschieden. Ephraim Neumann machte es ihm gegen den stärker eingeschätzten Nico Müller gleich, es stand weiterhin 0:0. „Eigentlich war unsere Befürchtung nach den zwei Auftaktkämpfen 0:2 hinten zu liegen. Diese beiden Unentschieden waren absolut Gold Wert.“ gestand Trainer Sven Helbing nach dem Kampf.

Kalala Ngoy, der sich an diesem Tage vorgenommen hatte sich konzentrierter als eine Woche zuvor zu präsentieren, zeigte sich in jeder Aktion hellwach und schlug den ebenfalls starken Willi Wittermann mit einer großen Wertung – 1:0 für Bottrop. Der in dieser Saison überragend kämpfende Yassin Grothaus (erst eine knappe und umstrittene Niederlage) schlug Max Münsterberg vorzeitig und holte den zweiten Bottroper Punkt. Mikos Salminen und Danny Meeuwsen erhöhten anschließend auf 4:0, ehe Sascha Michalski gegen den starken Ukrainer Vadym Synyavski nach etwas mehr als zwei Minuten unterlag. Mit 1:4 ging es damit in die Pause. Dann wurde gegrübelt. Drei Siege oder auch schon zwei Siege und ein Unentschieden würden den erhofften Sieg und damit die Rettung vor der Abstiegsrunde bringen. Wo aber könnten diese Punkte am ehesten geholt werden? Drei Kämpfer müssen nach dem Reglement ausgetauscht werden. Helbing: „Ein wenig haben wir gezockt, was aber aufgrund der leichten Verletzung eines unserer Kämpfer nötig wurde. Wir hätten auch 0:7 verlieren können. Aber unsere Jungs waren heute bärenstark und haben den Sack konsequent zugemacht!“

Die nötigen Zähler holten wieder Kalala Ngoy (-66 kg), Yassin Grothaus (-81 kg) und Danny Meeuwsen (-100 kg). Die Kämpfe von Mikos Salminen (-60 kg) gegen den Russen Evgeny Kudyakov, Dominik Gosens (-73 kg) gegen Nico Müller und Alexander Bannikow (-90 kg) gegen den Spanier Alberto Arnal-Megod gingen verloren. Das störte aber niemanden im Bottroper Lager. Stattdessen brach unendlicher Jubel aus. Denn mit diesem beeindruckenden 7:5 gegen starke Hamburger verjagten die Bottroper nicht nur das Abstiegsgespenst, sie erreichten damit auch zum ersten Male in der langen Vereingeschichte die Play-Offs um die Deutsche Meisterschaft bei den Männern.

Helbing: „Wir stehen nun sogar auf Platz zwei der Tabelle und richten am kommenden Wochenende zum Abschluss der Vorrunde den Heimkampf gegen den Tabellenführer UJKC Potsdam aus. Die Zuschauer können sich also auf einen absoluten Spitzenkampf freuen. Wir kämpfen nun sogar um die Nordmeisterschaft mit, wer hätte das vor der Saison gedacht?“ Am kommenden Samstag kommt es außerdem zum Doppelkampftag, denn die Frauen des JC 66 kämpfen am gleichen Tag ebenfalls in der 1. Bundesliga gegen den amtierenden Deutschen Meister PSG Dynamo Brandenburg und gegen das Team der SU Witten-Annen. Auch die Damen können an diesem Tag die Play-Offs sicherstellen. Gründe satt also für jeden Judofan den kommenden Samstag dick Rot im Kalender vorzumerken.

Autor:

Jürgen Ehlert aus Bottrop

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