Saisonstart in der Judo-Bundesliga steht bevor

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Die Männer des JC 66 wollen sich für die in 2018 greifende Reform der Liga positionieren – das Damenteam möchte erneut um die Medaillenränge kämpfen.

Wenn am kommenden Samstag die neue Saison in der 1. Judo-Bundesliga startet, dann sind auch wieder zwei Bottroper Teams am Start. Zwei? Nach dem Rückzug der DJK Adler 07 aus der 1. Bundesliga der Damen vertritt nur noch der JC 66 die Bottroper Farben in der Belletage der Judoliga.

Bei den Damen gab es nach dem Rückzug der DJK Adler 07 Bottrop gleich zwei Aufsteiger. In dieser Saison bekommen es die Bottroper Damen nun mit den Neulingen MTV Vorsfelde aus Niedersachsen und dem TV Brand (NRW) zu tun. Zudem wird es Duelle mit den altbekannten Ligakonkurrenten 1. JC Mönchengladbach und SUA Witten (beide NRW) geben. Die Stella Bevergern (ebenfalls NRW) geht indes in die zweite Erstligasaison nach 2016. „Wir sind in der 1. Bundesliga Nord sehr NRW-lastig. Leider haben sich sämtliche ehemaligen Topclubs aus dem Osten wie die PSG Brandenburg oder der UJKC Potsdam aus der Bundesliga zurückgezogen. Mit dem MTV Vorsfelde gibt es gerade einmal ein Team außerhalb von NRW.“ so Teammanager Guido Materzok.

Zum Auftakt müssen die Bottroper Damen des JC 66 direkt zum Knallerduell nach Mönchengladbach. Beim letztjährigen Nord-Primus und Bronzegewinner der Finalrunde um die Deutsche Meisterschaft geht es direkt um die Nordmeisterschaft. Wolfgang Amoussou, der nun in seine 2. Saison als verantwortlicher Trainer des Damenteams geht: „Die Favoriten in der 1. Liga Nord sind vom Papier her Mönchengladbach, Witten und Bottrop.“ Diese Teams machten auch schon in 2016 und 2015 die ersten drei Plätze der Nordliga unter sich aus. Amoussou weiter: „Ich erwarte auch in diesem Jahr gegen Witten und Mönchengladbach die engsten Kämpfe für uns. Der Sieger des Duells am ersten Kampftag erhält sich die Chancen auf den Nordtitel. Dieser ist gleichbedeutend mit der Bronzemedaille um die Deutsche Meisterschaft und dem Startplatz im Europa-Cup. Darum werden wir kämpfen.“ Das letztjährige Duell, ebenfalls in Mönchengladbach ausgetragen, endete 6:6 unentschieden. Manager Guido Materzok: „Mit einem kleinen Strafpunkt weniger hätten wir 7:6 gewonnen und wären bereits in 2016 Nordmeister geworden. Wir wollen dieses Jahr zeigen, dass wir reif sind für den Titel im Norden!“

Bei den Männern sieht es indes ganz anders aus. Nach der letzten Reform im Jahr 2010 hat sich die Lage in der 1. Bundesliga der Männer weiter zugespitzt. Durch die Reduzierung der Teamanzahl je Staffel (Nord und Süd) von damals acht auf bis heute sechs Teams, hat sich die Qualität der 1. Bundesliga deutlich erhöht. „Das ist natürlich auf dem ersten Blick ein tolles Ergebnis - Qualität ist enorm wichtig. Allerdings hat eben diese Qualität dazu geführt, dass die Leistungslücke zwischen der 1. und der 2. Bundesliga so enorm groß wurde, dass niemand mehr aufsteigen wollte.“ so der Männer-Teammanager Volker Tapper. Auch die Männer des JC 66 Bottrop litten und leiden unter diesem ‚Qualitätssprung’. „Wir sind ein Team, das sich aus eigenen Nachwuchsleuten und Talenten der Region speist. Wir haben tolle Athleten im Team. Aber wir halten nur bedingt mit dem Niveau der anderen Teams, die sich deutsche und internationale Topathleten leisten können, mit.“

Im letzten Jahr starteten nur fünf Teams im Norden – ein Platz blieb aus den angesprochenen Gründen verwaist. Die Bottroper Piraten kämpften stark, gaben nie mehr als acht der 14 Duelle ab, gewannen aber keinen einzigen Mannschaftskampf und wurden folgerichtig fünfter und damit letzter. Zu den Top 5 in Deutschlands Norden zu gehören ist sicherlich stark, aber letzter ist eben letzter. In einer Liga, in der es eigentlich nur oben und unten gibt, fehlt der sportliche Mittelbau und damit der Reiz für alle Teams. Männer-Trainer Sven Helbing: „Die DJB-Spitze und der Ligaausschuss haben die Situation der Bundesliga inzwischen erkannt und gehandelt. Im letzten Jahr wurde eine Reform verabschiedet, die wieder zuversichtlich in die Zukunft blicken lässt. Ein achtköpfiges Reformgremium, dem auch unser Teammanager Volker Tapper angehörte, erarbeitete ein inzwischen verabschiedetes und damit beschlossenes Reformpapier. Ab 2018 wird es je Staffel neun Teams geben.“ Auch die 2. Bundesliga und die Regionalligen wurden reformiert. Die Regionalligen wurden abgeschafft, die 2. Bundesliga von zwei auf vier Staffeln (Nord-Ost, Nord-West, Süd-Ost, Süd-West) erweitert. Je Staffel sollen ab 2018 ebenfalls wie in Liga 1 je neun Teams angehören. „Wir erhoffen uns dadurch eine höhere Durchlässigkeit.“ so Tapper.

Die Saison 2017 findet nun ein letztes Mal mit sechs Teams statt. Den in 2016 fehlenden Platz nimmt Aufsteiger KSC Asahi Spremberg ein – ein alter Bekannter der Piraten aus gemeinsamen Zweitligajahren. Helbing: „Mit Spremberg haben wir uns schon viele spannende und oft enge Duelle geliefert. Die meisten konnten wir gewinnen.“ Dieses Duell wird den Bottroper Fans am letzten Kampftag in Bottrop serviert. Doch zunächst müssen die Männer am 29. April auswärts beim amtierenden Deutschen Meister Hamburger Judo-Team ran. Der erste Heimkampf steht dann mit einem Doppelkampf der Männer und Frauen am 06. Mai auf dem Programm. Dann erwarten die Damen den Aufsteiger MTV Vorsfelde, während die Männer gegen das brandenburgische Team UJKC Potsdam antreten.

Autor:

Jürgen Ehlert aus Bottrop

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