„Wir wollten Party machen und Spaß haben“: Kinder verwüsten AWO-Kita in Deininghausen

Sind entsetzt: Architekt Gregor Treder und Erzieherin Melanie Steinhäuser                                       Foto: Thiele
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  • Sind entsetzt: Architekt Gregor Treder und Erzieherin Melanie Steinhäuser Foto: Thiele
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Schock und Entsetzen waren groß, als Nurten Cakir, stellvertretende Leiterin des AWO-Kindergartens in Deininghausen, am vergangenen Donnerstag die Räumlichkeiten an der Wittenberger Straße 38 betrat. Wenige Tage vor der für Montag (20. August) geplanten Wiedereröffnung, waren fünf Kinder in die Einrichtung eingebrochen und hatten ein Bild der Verwüstung hinterlassen.

„Alles war schon da. Sie mussten nicht einmal etwas mitbringen“, ist Melanie Steinhäuser, AWO-Kita-Leiterin aus dem benachbarten Habinghorst, entsetzt. Nach einer einjährigen Umbau- und Erweiterungsphase hätte die Deininghäuser Kindertagesstätte eigentlich am Montag wiedereröffnet werden sollen. Dies scheint nun „völlig utopisch“, so der für den Umbau verantwortliche Architekt Gregor Treder.
Nicht nur waren die neuen Möbel, Teppiche, Küchen und andere Einrichtungsgegenstände bereits vor Ort – auch mehrere Liter Fingerfarbe und Rasierschaum waren von den Erzieherinnen bereits in die Einrichtung gebracht worden. Doch was eigentlich zum Spielen und für die integrative Erziehungsarbeit gedacht war, wurde von fünf Jungen im Alter von 10 bis 13 Jahren dazu genutzt, ein Bild der Verwüstung anzurichten.
15 Räume der 700 Quadratmeter großen Einrichtung wurden mit der bunten Farbe und dem Rasierschaum verschmiert sowie mit dem Inhalt von drei Feuerlöschern besprüht. Daneben gibt es eine Vielzahl weiterer Spuren der Zerstörung.
So wurden auch vier Wellensittiche Opfer der Kinder. „Die Vögel wurden mit Rasierschaum, Fingerfarbe und Löschzeug beschmutzt“, berichtet Nurten Cakir. Zwei der Tiere habe der Tierarzt noch retten können, die anderen beiden hätten die Tortur nicht überlebt.
Den jungen Tätern sei man, durch eine Befragung der Nachbarn, relativ schnell auf die Schliche gekommen. „Es handelt sich um ehemalige Kita-Kinder von uns“, berichtet Cakir. Gemeinsam mit ihren Eltern habe man die Kinder in die Einrichtung geholt und sie mit ihrer Tat konfrontiert. „Was mich sehr erschreckt hat, war, wie eiskalt und emotionslos sie alles erzählt haben“, so die Erzieherin. „Sie haben gesagt: ‚Wir wollten Party machen und Spaß haben‘“.
Laut Architekt Treder müsse man zunächst schauen, wie lange die Reinigung dauern werde. Konkrete Aussagen darüber, wann die Kita ihren Betrieb in Deininghausen wieder aufnehmen kann, könne man zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht machen.
Ein Schock wird aber wohl noch auf Barbara Schwede-Boente, die Leiterin der Einrichtung, warten. „Sie ist zurzeit im Urlaub und weiß noch von nichts“, so Nurten Cakir.

Autor:

Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel

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