Umfassende Hilfen für Schwangere: Schwangerschaftsberatung des SkF Datteln stellt Jahresbericht 2013 vor

Stellten den Jahresbericht der Schwangerschaftsberatung des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) Datteln vor (v.l.): Geschäftsführerin Karin Müller, Verwaltungsmitarbeiterin Stefanie Wagner, Schwangerschaftsberaterin Franka Bodin und  Schwangerschaftsberaterin Anetta Uhlenberg. | Foto: Foto: SkF
  • Stellten den Jahresbericht der Schwangerschaftsberatung des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) Datteln vor (v.l.): Geschäftsführerin Karin Müller, Verwaltungsmitarbeiterin Stefanie Wagner, Schwangerschaftsberaterin Franka Bodin und Schwangerschaftsberaterin Anetta Uhlenberg.
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378 Frauen erhielten im vergangenen Jahr Rat und Hilfe durch die Schwangerschaftsberatung des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) Datteln. 203 von ihnen leben in Datteln, 107 in Oer-Erkenschwick, 68 in Waltrop. Dies geht aus dem Jahresbericht der Schwangerschaftsberatung hervor, den der SkF jetzt vorstellte.

Viele Frauen und Familien kamen zunächst in die Beratung, um sozialrechtliche Fragen zu klären oder einen Antrag auf finanzielle Beihilfen zu stellen. Unter anderem hat die Anrechnung des Elterngeldes auf Leistungen des ALG II vielen Familien das Leben schwerer gemacht.
„Ich freue mich auf mein Kind, aber ich weiß nicht, wie ich alles bezahlen soll“, „Ich möchte meine Ausbildung nach der Geburt des Babys beenden. Schaffe ich das und wovon soll ich dann leben?“, „Mein Freund hat sich von mir getrennt. Wie soll es nun weitergehen?“
„Das sind typische Fragestellungen, mit denen sich schwangere Frauen im letzten Jahr an die Schwangerschaftsberatung des SkF wandten“, erläutert Schwangerschaftsberaterin Franka Bodin. In 2013 fanden insgesamt 1430 Beratungskontakte statt. Damit ist die Gesamtzahl der Kontakte im Vergleich zum Vorjahr etwas gestiegen.
Meist ergaben sich nach einem ersten Gespräch weitere Problemlagen, für die die beiden Beraterinnen umfassende Hilfen anbieten konnten. Dazu zählten problematische Wohnsituationen, Schwierigkeiten im Beruf oder in der Ausbildung, psychische Belastungen, Sorgen um die Kinderbetreuung und Partnerschaftsprobleme.
„Mit der schwangeren Frau trotz schwieriger Lebenslage eine möglichst positive Perspektive zu entwickeln und sie bei der Bewältigung ihrer Alltagsprobleme zu unterstützen, das sind die Schwerpunkte unserer Beratungsarbeit“, betont die Schwangerschaftsberaterin Anetta Uhlenberg.
Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Frauen ist mit 51,1 Prozent und der Frauen ohne Berufsabschluss mit 50,8 Prozent weiterhin auf einem hohen Niveau. „Der Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt kommt bei den Frauen und Familien, die den SkF Datteln aufsuchen, nicht an,“ bemerkt Geschäftsführerin Karin Müller.
Vielfach thematisiert wurden in den Beratungsgesprächen die gestiegenen Energiekosten und die Schwierigkeiten im Umgang mit den Jobcentern. Daher hat der SkF die Mitarbeiter der Jobcenter im Ostvest zu einem Kooperationstreffen eingeladen; die ersten Absprachen für ein gemeinsames, zeitnahes Vorgehen zur Verbesserung der Lebenssituation von schwangeren arbeitslosen Frauen konnten getroffen werden.
Ein zunehmender Beratungsbedarf ist im Bereich der Gesundheitsvorsorge und Pränataldiagnostik festzustellen. Viele schwangere Frauen sind nicht ausreichend über Vor- und Nachteile der einzelnen Untersuchungen aufgeklärt worden und fühlen sich von Ärzten unter Druck gesetzt, IGEL Leistungen (Individuelle Gesundheitsleistungen, deren Kosten nicht von der Krankenkasse übernommen werden) in Anspruch zu nehmen.
Ausgebaut wurde im letzten Jahr das Engagement im Netzwerk der „Frühen Hilfen“, der Zusammenarbeit unterschiedlicher Dienste und Einrichtungen zur Vermeidung von Kindeswohlgefährdungen in Datteln. In Zusammenarbeit mit der Schwangerschaftsberatung und anderen Institutionen, die frühzeitig in Kontakt mit Familien stehen, werden Familien mit all ihren Fragen und Sorgen unbürokratisch unterstützt.
Der SkF Datteln hat sich auch im Jahr 2013 an dem Kooperationsprojekt „Krisentelefon für Schwangere und Mütter mit Neugeborenen im Kreis Recklinghausen“ beteiligt. Das Krisentelefon ist ein rund um die Uhr erreichbares, anonymes Beratungsangebot für Frauen, die sich vor oder nach der Geburt eines Kindes in einer Krisensituation befinden und bestehende Beratungsangebote nicht nutzen.
Darüber hinaus wurde im Jahr 2013 das Gruppenangebot „Messen und Wiegen“ weitergeführt. Das kostenlose Mütterfrühstück wird sehr gut angenommen und durchschnittlich von 13 Frauen mit ihren Kindern besucht. Im vergangenen Jahr nahmen insgesamt 162 Mütter mit ihren Kindern an dem Gruppenangebot teil. Die Einladung richtet sich an Mütter mit ihren Kindern bis zum ersten Lebensjahr und Schwangere. Jeden ersten Donnerstag im Monat in der Zeit von 9.30 Uhr bis 11.30 Uhr findet das Frühstück im Amandushaus, Nonnenrott 3, statt und wird von Franka Bodin, einer Hebamme und zwei ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen begleitet.

Schwangerschaftsberatung des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) Datteln, Tigg 3, Tel. 02363/910090. Ansprechpartnerinnen sind Franka Bodin, Anetta Uhlenberg und Stefanie Wagner.

Das „Krisentelefon für Schwangere und Mütter mit Neugeborenen im Kreis Recklinghausen“ ist rund um die Uhr unter 01805/236123 zu erreichen.

Autor:

Lokalkompass Datteln aus Datteln

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