Sara Pelk ist Soldat

Unteroffizier Pelk an ihrem Arbeitsplatz. | Foto: PIZPersonal/Tobias Kliesing
  • Unteroffizier Pelk an ihrem Arbeitsplatz.
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Sie ist längst ausgesetzt, die Wehrpflicht in Deutschland. Freiwillig geht jetzt Bundeswehr, wer sich hier eine berufliche Perspektive und Karriere vorstellen kann. Die Isselburgerin Sara Pelk (22) gehört dazu. Schon mit 16 Jahren war ‚Soldat‘ ihr Traumberuf.

Isselburg. Freunde waren damals schon beim Bund, erzählten von Ausbildung und dem Leben in der Truppe. Die Ausführungen faszinierten die damals 16-Jährige. Rückblickend erinnert sie sich: „Die Uniformen faszinierten mich und auch den Umgang mit Waffe fand ich spannend. Deutschland zu verteidigen, das schien mir eine tolle Aufgabe zu sein!“. Ergebnis des ersten Beratungsgespräches war, die junge Dame möge doch erst noch eine Ausbildung machen und sich dann wieder vorstellen. Gesagt, getan: Eine kaufmännische Ausbildung im Einzelhandel, Erstkraft in einer Netto-Filiale... hier hätten ihre damaligen Chefs gute Perspektiven für Sara Pelk gesehen. Sie aber hatte den Umweg über die Ausbildung nur gewählt, um sich mit Erreichen der Volljährigkeit gleich wieder bei der Bundeswehr vorzustellen.

Aufnahmeprüfungen bestanden

Die leidenschaftliche Reiterin legte in Sachen Training noch eins drauf, erhöhte ihr Sportpensum beim Walken und Laufen und bestand sämtliche Aufnahmetests sofort. Seit Oktober 2014 ist sie jetzt Soldat, mit dem Dienstgrad ‚Unteroffizier Pelk‘. Derzeit arbeitet sie im Bereich Materialbewirtschaftung, fährt bis Ende September wieder auf einen mehrwöchigen Lehrgang nacht Thüringen. Dieses Modul ergänzt die Ausbildung als Zeitsoldatin, die sich aber mit der Einschätzung ‚Das isses!“ durchaus eine Perspektive als Berufssoldatin vorstellen kann. Sie wird ihre Ausbildung im Bundesamt für Personalmanagement der Bundeswehr fortsetzen. Wie in kaum einem anderen Bereich sieht Sara Pelk das Thema ‚Gleichberechtigung‘ bei der Bundeswehr realisiert. 50 Männer - fünf Frauen ... für die werden aber keine Extrawürste gebraten. Auch sie schleppen ihre schweren Rucksäcke, schlapp machen geht nicht: „Wenn ich meinen Rucksack abgebe, gebe ich mich selbst ab!“ formuliert Unteroffizier Pelk ihre klaren Prinzipien.
Dass Theorie und Praxis mitunter nicht übereinander passen, wird etwa im Feldlager bei einer 36-Stunden-Übung klar: „Eigentlich sollten Männer und Frauen in getrennten Zelten schlafen. Wenn man sich aber mit seinem männlichen Kameraden gut versteht, kann man sich auch abstimmen und im selben Zelt übernachten. „Als Soldat haben wir immer einen Auftrag zu erfüllen und sind hier nicht zum Vergüngen“, kommentiert der junge Soldat die Vorschriften.

Regeln einhalten

Wer sich nicht daran hält, dem drohen disziplinare Maßnahmen bis hin zu Verfahren. Als Frau brauche man eine gute Portion Ich-Stärke und Durchsetzungsvermögen, dann komme man in der Männerwelt der Bundeswehr recht gut klar. Allerdings: Wer nicht die Fähigkeit zur Einsicht und die Bereitschaft auch Anweisungen zu befolgen, der ist hier fehl am Platze, so ihre Tipps für junge Leute, die sich die Bundeswehr als Arbeitgeber vorstellen können. Und mit einem aktuellen Beispiel für Familienfreundlichkeit der Truppe schließt sie ihre Erläuterungen: „Für meinen Arbeitgeber, die Bundeswehr, war es überhaupt kein Problem, dass man während der vergangenen Streik-Tage der Kitas sein Kind mit ins Büro bringen durfte. Für Notfälle gibt es sogar ein Eltern-Kind-Zimmer, indem man sein Kind betreuen und trotzdem seine Arbeit erledingen kann.

Autor:

Caroline Büsgen aus Emmerich am Rhein

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