Hartz-4-Empfänger müssen hinten sitzen

Ohne DIE LINKE beschloss bei der letzten Sitzung des Ausschusses Schule, Kultur, Sport und Freizeit einstimmig(Grüne waren nicht anwesend) das die Eintrittspreise für Kulturveranstaltungen um 1,50€ angehoben werden. Das ist eine Preissteigerung um 9,5-10% bei Einzeltickets. Parkett jetzt 17,50€, 1.Rang 17,00€, 2.Rang 16,00€.
Aus der Vorlage geht hervor, „ein 50%ige Preisermäßigung erfolgt bei Vorlage entsprechenden Nachweises für Jugendliche, Schüler/innen, Studenten/innen, Wehr- und Zivildienstleistenden sowie den Empfängern von Leistungen nach SGB II und XII im Vorverkauf nur im 2.Rang. An der Abendkasse ist für diesen Personenkreis eine 50%ige Preisermäßigung auf allen Plätzen möglich.“ Des Weiteren ist kein Abo für die diese Gruppe vorgesehen.
Also, das heißt, wenn wie bisher fast alle Veranstaltungen ausverkauft sein sollten, bestehe keine Möglichkeit für diese Gruppe auf frei Platzwahl, weder im Vorverkauf (kein Abo und nur den 2.Rang buchbar), noch an der Abendkasse. Wenn sie dann überhaupt noch einen Platz bekommen. Das ist diskriminierend! Dazu kommt noch, dass es bei den Abos 4er, 5er, 6er oder 7er Veranstaltungen im 2.Rang eine 9,5-19% Preissteigerung gibt. Bei Parkett aber beträgt in den Abos die Preissteigerung „nur“ 6,8-13%. Der 1.Rang liegt dazwischen. Eigentlich müsste es eine geringere Preissteigerung sein, umso weiter man hinten sitzt und umso mehr Veranstaltungen im Abo enthalten sind. Und nicht umgekehrt. Das soll sozial sein?
Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob es überhaupt eine Preissteigerung geben muss, da die Veranstaltungen bisher fast kostendeckend angeboten werden konnten. Sicher wird alles teurer, aber es gibt auch eine soziale Verpflichtung der Stadt auf ein Angebot an Schule, Kultur, Sport und Freizeit für „Alle“ und das kostenlos oder zumindest kostengünstig.

Link zur Vorlage:
http://www.gevelsberg.de/media/custom/2116_72_1.PDF?1330411264