Deal mit vielen Vorteilen

Hier sollen schon bald Flüchtlinge einziehen. | Foto: Ulrich Bangert
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Das Land NRW sucht händeringend neue Unterkünfte für Asylbewerber. In Heiligenhaus ist man fündig geworden. Bereits zum 1. April soll die ehemalige International School zur Flüchtlingsunterkunft umfunktioniert werden. Dann sollen die ersten von mehr als 150 Asylbewerbern in die Schule am Sportfeld einziehen. Gestern wurde eine entsprechende Verwaltungsvorlage veröffentlicht, in dieser Woche wird das Thema im Sozial- und Immobilienausschuss beraten.
Für die Stadt Heiligenhaus bietet der Deal mit dem Land mehrere Vorteile: Nicht nur, dass jährlich eine gut sechsstellige Summe an Mieteinnahmen für das Gebäude am Sportfeld die klamme Stadtkasse aufbessert. „Wir werden auch im sechsstelligen Bereich von neuen Ausgaben verschont“, erklärt Bürgermeister Dr. Jan Heinisch auf Nachfrage des Stadtanzeigers. Denn die Kosten für die Betreuung der Asylbewerber, Krankheitskosten sowie die Leistungen zum Lebensunterhalt übernimmt das Land NRW. Dahinter steckt der Anreiz insbesondere für finanzschwache Kommunen, die Ausgaben im Sozialbereich zu senken.
Dritter Vorteil für die Stadt Heiligenhaus ist, dass die in der Landeseinrichtung untergebrachten Flüchtlinge der Stadt angerechnet werden. Heiligenhaus muss also nicht täglich mit einer neuen Welle Asylbewerber rechnen, die kurzfristig untergebracht werden müssen. Denn die derzeitigen Unterkünfte an der Ludgerusstraße und an der Friedhofsallee sind ausgelastet, darüber hinaus sind weitere Asylbewerber in Wohnungen im Stadtgebiet untergebracht - insgesamt knapp 200 Flüchtlinge leben derzeit in Heiligenhaus. „Die bestehenden Unterkünfte sollen erhalten bleiben“, sagt der Bürgermeister. Mit dem Kita-Gebäude in Tüschen stehe ein weiteres städtisches Gebäude auf „stand-by“.
Was aber geschieht mit den Umzugsplänen der Regenbogenschule? Die hatte beantragt, ihr Schulgebäude an der Moselstraße aufzugeben und stattdessen in die ehemalige International School zu ziehen. „Wir konnten der Schulleitung den Vorschlag machen, dass ihre Schule in die ehemalige Grundschule Unterilp zieht“, so Heinisch. Das Gebäude sei größer und verfüge über eine Sporthalle. Die offene Ganztagsbetreuung (OGATA) könnte dann weiter am Standort Oberilp stattfinden. „Die Schulleitung ist dafür offen, jetzt muss der Rat zu diesen Plänen eine Entscheidung treffen“, erklärt Heinisch. Im Falle der Zustimmung könnte die Regenbogenschule in den Herbstferien in die Unterilp umziehen.

Flüchtlinge:

-Im vergangenen Jahr erreichte die Zahl der Asylanträge in Deutschland einen neuen Höchststand: 202.834.
-Zirka 20 Prozent der Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen, muss das Land NRW aufnehmen.
-Die meisten Flüchtlinge kamen aus Syrien, gefolgt von Serbien, Eritrea und Afghanistan.
-In Heiligenhaus leben derzeit knapp 200 Asylbewerber. Im Jahr 2013 waren es gerade einmal 70, die absolute Spitze gab es Anfang der 90er Jahre zu Zeiten des Balkankrieges mit 500 Asylbewerbern.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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