Rollende Waldschule MK: Spannend, informativ, kindgerecht

„Wieviele Stacheln hat denn dieser wehrhafte Geselle?“ Die richtige Antwort von Maria Watermann (re.) löste bei den Garbecker Grundschülern großes Erstaunen aus.
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  • „Wieviele Stacheln hat denn dieser wehrhafte Geselle?“ Die richtige Antwort von Maria Watermann (re.) löste bei den Garbecker Grundschülern großes Erstaunen aus.
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Maria Watermann, die Initiatorin und „das Gesicht“ der aktuellen Version der "Rollenden Waldschule" der Märkischen Kreisjägerschaft, hat den kleinen, kompakten Anhänger kaum auf dem Schulhof der Grundschule Garbeck geparkt und die ersten Exponate entladen, da ist sie bereits von neugierigen Kindern umringt.

„So ist das immer, wenn ich Schulen oder Kindergärten besuche“, freut sie sich trotz des ganzen Trubels beim Aufbauen, „mit unserer Aktion wollen wir ja das Interesse an der Natur bei den Menschen wecken. Und die ist bei Kindern auch in der heutigen Zeit von Smartphone und Computerspielen durchaus noch vorhanden, während sie bei den Eltern häufig erst wiederentdeckt werden muss.“
Und dabei spielt der Nachwuchs eine ganz wichtige Rolle. „Ich war begeistert, als ich vor kurzem zufällig während der Landpartie am Schloss Wocklum ein kleines Mädchen ,belauschte‘, das ihrer Mutter den Unterschied zwischen einem Tannen- und einem Fichtenzapfen erklärte -und zwar genau mit den Worten, mit denen ich es ihr beim Besuch der Rollenden Waldschule an ihrer Schule veranschaulicht hatte“, erinnert sich Maria Watermann.

„Nur wer die Natur kennt und versteht, weiß sie zu schätzen und zu schützen!“

Sie hat inzwischen die Stellwände mit den über 50 tierischen Präparaten sowie weitere Tastbretter mit Fellen, Schwarten, Bälgen heimischer Waldtierararten, aber auch mit Rinden von verschiedenen heimischen Baumarten platziert. Es bleibt kaum Zeit zum Durchschnaufen, da kommt schon die erste Schülergruppe für eine ganz besondere Unterrichtsstunde.
Nach der Begrüßung der Vierklässler geht es gleich „in die Vollen“. „Als erstes präsentiert Maria Watermann den Grundschülern einen besonders stacheligen Gesellen. Natürlich fragt sie nicht nach dem Namen - das wäre bei einem Igel wohl definitiv auch zu einfach - vielmehr bittet die Expertin die Kinder zu schätzen, wie viele Stacheln denn der dämmerungs- und nachtaktive Einzelgänger besitzt. Die Schüler lassen sich nicht lange bitten. „500“, „1000“ kommt es als Antwort wie aus der Pistole geschossen und eine ganz Mutige legt sich sogar auf 2000 fest. Doch selbst dieser Tipp ist noch weit von der richtigen Antwort entfernt. „Einen erwachsenen Igel schützen durchschnittlich 6000 bis 8000 einzelne Stacheln,“ erläutert die Fachfrau.
Das Erstaunen der Kinder hat sich kaum gelegt, da bekommen sie es bereits mit dem nächsten Rätsel aus den heimischen Wäldern zu tun. „Warum wird der Eichelhäher denn auch gerne mal die Polizei des Waldes genannt?“, lenkt Maria Watermann das Interesse auf einen auffällig gefärbten Vogel an einer der Stellwände. Dieses Mal herrscht großes Schweigen. Offensichtlich ist der Eichelhäher bei weitem nicht so bekannt wie der Igel. Maria Watermann löst das Rätsel: „Weil er die anderen Tiere mit einem lauten ,schää-schäää‘ vor sich nähernden Raubtieren und auch Menschen warnt.“ Auf ihren zusätzlichen Hinweis, dass der Eichelhäher vor allem an den auffälligen blauen Federn zu erkennen sei, folgert dann einer der Schüler sehr weise: „Ach so, deshalb hat die Polizei auch blaue Autos!“
Viel besser ist es da schon wieder mit dem Schülerwissen bei den heimischen Eulenarten bestellt, die sie alle mühelos an den beiden Stellwänden identifizieren. Und auch auf die Frage, warum Eulen so große Augen haben, kommt prompt die richtige Antwort. „Weil es nachtaktive Jäger sind.“
Abschließend darf dann die Frage nach dem Unterschied zwischen Tannen- und Fichtenzapfen nicht fehlen. Und auch hier erinnern sich einige der Schüler offenbar noch genau an einen früheren Besuch der Rollenden Waldschule an ihrer Schule oder im Kindergarten. „Tannenzapfen stehen auf den Ästen nach oben und zerfallen, bevor sie zu Boden fallen, in einzelne Samen, während Fichtenzapfen an den Zweigen hängen und als Ganzes zu Boden fallen.“ Und wie kann man eine Fichte von einer Tanne unterscheiden, wenn gerade keine Zapfen vorhanden sind? „Die Fichte sticht, die Tanne nicht!“
Wie im Flug ist die Unterrichtsstunde in der Rollenden Waldschule auch schon wieder vorüber. Maria Watermann überreicht allen Schülern noch ein Exemplar der kleinen Broschüre „Entdecke den Wald - die kleine Waldfibel“ und nur ein paar Minuten später ist die komplette Ausstellung dann wieder im kleinen Anhänger verschwunden und die ganz besondere Waldschule rollt - wie es der Name schon sagt - zum nächsten Termin, in der Hoffnung, auch dann wieder die Kinder (und später auch deren Eltern) für die heimische Natur begeistern zu können.

Hintergrundinfo:

- geeignet für Kindergärten, Grundschulen, aber auch Seniorenzentren und öffentliche Veranstaltungen

- Möglichkeit des kostenlosen Ausleihens durch die einzelnen Hegeringe im Märkischen Kreis

- Die Rollende Waldschule ist ständig auf der Suche nach neuen Präparaten (z. B. aus Nachlässen oder von Jägern)

- Weitere Infos und Reservierungen bei:
Maria Watermann, Tel.: 02375 / 937 08 15 oder
0176 / 500 274 36, E-Mail: mkjs.hr@gmx.net

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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