Hemeraner Schwimmer bei WM in Budapest

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WM-Bericht

Im Juli fanden in der Budapester Duna-Arena die Weltmeisterschaften der Profi-Schwimmer statt. Eine Woche nach deren Beendigung startete in der ungarischen Donau-Metropole das mit knapp 20.000 Sportlern noch weitaus größere Event, nämlich die World Masters Championships, das sind die Amateur-Meisterschaften der „Schwimmsenioren“, mit anderen Worten die Weltmeisterschaften der Altersklassen 25 und älter, die in den Disziplinen Wasserball, Synchronschwimmen, Wasserspringen, Freiwasser- und Beckenschwimmen ausgetragen wurden. Um der hohen Teilnehmerzahl bei den Beckenschwimmern gerecht werden zu können, wurde nach Altersklassen getrennt in vier Becken parallel geschwommen. In einem Land wie Ungarn, in dem Schwimmen und Wasserball ungefähr den Stellenwert haben wie in Deutschland der Fußball, kein Problem. Die ungarische Hauptstadt verfügt gleich über mehrere Schwimmstadien.
Mitten in dem 14-tägigen Mega-Event waren auch Eva Hoffmann (Altersklasse 40) und Olaf Wohlfahrt (Altersklasse 50) vom Schwimmverein Hemer. Fast ein Jahr haben sich die beiden Hemeraner intensiv auf ihre WM-Starts vorbereitet. Da ihnen ihr Heimatverein nur maximal 2,5 Stunden Training pro Woche bieten kann, wurden da Wege ins Seilerseebad Iserlohn, Westfalenbad Hagen, Südbad Dortmund und Unibad Bochum in Kauf genommen.
Konkurrenz und Leistungsdichte sind im Mastersbereich hoch. Wer in die Top-Ten schwimmen möchte, muss täglich mindestens zwei bis drei Stunden im Wasser verbringen, zuzüglich Kraft- und Konditionstraining an Land. Die beiden Hemeraner sind sich darüber im Klaren, dass sie ganz vorne nie werden mitschwimmen können. Ziel konnte daher nur sein, die eigenen Bestzeiten anzugreifen, sich so gut wie möglich zu verkaufen und einfach dabei zu sein. Genau das gelang dem Duo besser, als es im Vorfeld zu träumen gewagt hätte.
Zunächst standen für beide die 100m Brust auf dem Plan. Zuerst musste Olaf Wohlfahrt ins Wasser. Mit Bravour absolvierte er seine Paradestrecke und finishte in seiner Altersklasse mit persönlicher Bestzeit (1:20,31) auf Platz 30. Auch Eva Hoffmann verbesserte ihre Bestzeit (1:31,72) und landete in der AK 40 auf Platz 29. Nachdem der erste Druck weg war, ging es für sie direkt am nächsten Tag weiter. Dieses Mal standen die 50m Schmetterling auf dem Programm. In der einzigartigen Atmosphäre in der Duna-Arena, die auf eine Provinzsportlerin aus dem Sauerland mit ihren 14.000 Zuschauerplätzen außerordentlich imposant wirkt, lief die Hemeranerin zur Höchstform auf und konnte am Ende kaum glauben, dass sie ihre alte Bestzeit gleich um eine ganze Sekunde (0:34,87) verbessert hatte. Dies bedeutete Platz 35 im starken Teilnehmerfeld. Ihren dritten und letzten WM-Start absolvierte die 43-jährige schließlich knapp 20 Stunden später über 50m Freistil im Hajos-Stadion auf der Margareten-Insel. Auch hier stand am Ende eine neue Bestzeit (0:31,97) auf der Anzeigetafel. Mit dieser Leistungssteigerung schaffte sie einen Sprung von Platz 90 auf der Meldeliste zu Platz 46 auf der Ergebnisliste. Während Eva sich hoch zufrieden aus dem aktiven Wettkampfgeschehen verabschieden und in den Urlaubsmodus umschalten konnte, musste Olaf noch weitere drei Tage seine Wettkampfkonzentration aufrechterhalten, bis auch er am letzten Veranstaltungstag endlich seinen zweiten und damit letzten WM-Einsatz absolvieren konnte. Doch auch er entwickelte am letzten Veranstaltungstag noch einmal den nötigen Killerinstinkt und verbesserte seine alte Bestzeit um mehrere Zehntel (0:35,67), was ihm Rang 38 im 105-köpfigen Teilnehmerfeld seiner Altersklasse einbrachte.
Die beiden Hemeraner wollen nun erst einmal bis zum Jahresende ihr Trainingspensum reduzieren und dann überlegen, ob sie sich für die European Masters Championships, die im kommenden Jahr im slowenischen Kranj stattfinden, noch einmal motivieren und qualifizieren wollen. Einfach wird das im Hinblick auf Kosten- und Zeitaufwand mit Sicherheit nicht, und auch die Gesundheit muss weiterhin mitspielen.

Autor:

Olaf Wohlfahrt aus Hemer

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