Kampfstarke Löwen setzen sich durch

Der Jubel war groß. Die Hertener Löwen hatten soeben die Spitzenmannschaft aus Hannover mit 89:86 bezwungen. Während die Löwen-Akteure das Bad in der Menge genossen, musste der Gast aus Niedersachsen die Rückreise in die Heimat ohne Punkte antreten.

Bis die Hertener den Erfolg bejubeln konnte, war jedoch eine Menge Arbeit, Willen und Einsatz gefragt. Ohne die Verletzten Aaron Henrichs uns Carsten Bartels starteten die Gastgeber gut in die Partie. Blake Poole eröffnete die Partie mit einem erfolgreichen Distanzwurf, ehe Ex-Löwe Kendall Chones die ersten Punkte für die Gäste erzielte. Die Löwen spielten konzentriert und couragiert. Die Gäste von Maschsee hielten die Partie in den ersten Minuten zwar offen, konnten allerdings bis zum 12:9 der Hertener durch Matt Reid die Führung nicht übernehmen. Das Team des ehemaligen Hertener Trainers Anton Mirolybov musste bereits in der ersten Minute eine offenbar schwere Verletzung hinnehmen. Jan-Peter Prasuhn verletzte sich nach rund vier Minuten und konnte danach nicht weiter mitwirken. Der besagte Punkt zum 12:9 des Hertener Aufbauspielers war allerdings auch der letzte im ersten Viertel. Die Hannoveraner nutzte die zeitweilige Angriffsschwäche der Hausherren aus und erhöhte bis zur ersten Viertelpause auf 12:24.

Die Anfangsphase des zweiten Durchganges gehörte zunächst den UBC-Korbjägern. Vor allem Benjamin Fumey war in der ersten Halbzeit kaum zu halten. Der Power Forward erzielte im ersten Durchgang starke 21 Punkte. Erst nach rund 14 Minuten schmolz die Gäste-Führung wieder unter zehn Punkte, als Max Schulze Pals einen Freiwurf zum 23:32 verwandelte. Die Löwen kämpften um jeden Ball und sich damit zurück in die Partie. Zur Halbzeitpause führten die Gäste nur noch mit sechs Punkten (41:47).

Das Spiel blieb somit auch nach dem Seitenwechsel spannend. Jetzt wurden auch die Zuschauer vom Einsatz ihrer Löwen mitgerissen. Jeweils ein Dreier von David Michalczyk und Blake Poole, sowie ein weiteren Korberfolg von Matt Reid ließen die Führung der Niedersachsen weiter schmelzen. Plötzlich führten die Korbjäger von der Leine nur noch mit 49:51. Allerdings gaben die Hannoveraner die Führung zu diesem Zeitpunkt noch nicht aus der Hand. Der UBC hatte stets die richtigen Antworten parat, so dass die Führung noch nicht an die Raubkatzen überging. Jedoch war dem Team und den Zuschauern nun klar, dass man durch so eine starke Leistung die Punkte in Herten behalten kann. Danach bauten die Niedersachsen durch einen 10:0-Run ihre Führung wieder aus. Doch der 62:71-Rückstand der Hertener zum Beginn des letzten Viertels war noch längst keine Vorentscheidung.

Die Löwen wollten sich selber belohnen und fighteten um jeden Ball und gaben keinen Zentimeter auf dem Parkett verloren. Zwei Punkte von Mark Depta und ein erfolgreicher Dreier von Max Schulze Pals brachten die Raubkatzen wieder in Schlagdistanz. Aber die Gäste gaben sich nicht geschlagen. Ein Dreier von Henje Knopke ließ die Führung wieder wachsen (70:77). Wenig später konnten die Löwen unter dem Jubel der Fans endlich den ersehnten Ausgleich erzielen. Blake Poole versenkte einen von insgesamt fünf Dreiern zum 79:79, doch auch davon ließen sich die Gäste nicht beeindrucken. Durch Welzel und Fumey holten sich die UBCler die Führung zurück. Doch die Hausherren wollten den Sieg unbedingt und ließen das auch den Gegner spüren. David Michalczyk konnte erneut ausgleichen und wenig später an der Linie die erste Führung seit der Anfangsphase für die Löwen erzielen. Yannick Opitz und Matt Reid erhöhten wenig später auf 89:86. Den Gästen blieb noch fünf Sekunden Zeit, um sich mit einem Dreier in die Verlängerung retten, doch der letzten Wurf der Gäste fand zur Freude der Löwen nicht den Weg ins Ziel.

„Die Mannschaft hat sich den Erfolg hart erkämpft. Jeder Einzelne hat viel investiert. Wir wollten nach der Niederlage in Wolfenbüttel eine Reaktion sehen. Die hat die Mannschaft heute eindeutig gezeigt“, lobte Ewald das Engagement seiner Schützlinge. „Wir konnten vor allem Fumey vor der Pause zu selten stoppen. Das haben wir im zweiten Durchgang wesentlich besser gemacht“, so der Löwenbändiger. Der Power Forward der Gäste markierte nach dem Seitenwechsel nur noch vier Punkte.

Auch Anton Mirolybov fand nach der Partie lobende Worte für die Leistung der Hertener. „Die Löwen haben alles gegeben und am Ende verdient gewonnen. Wir müssen jetzt die restlichen Spiele nutzen um uns oben festzusetzen. Die Verletzung von Jan-Peter Prasuhn trifft uns schwer“, erklärte Mirolybov.

Der ehemalige Löwen-Coach ließ es sich aber nicht nehmen, noch ein paar Worte an seine ehemaligen Weggefährten in Herten zu richten: „Ich hatte hier eine tolle Zeit, an die ich mich immer gerne zurückerinnere. Ich habe großen Respekt vor der Leistung der Hertener und würde mir wünschen, in den Playoffs nochmal hierhin zu müssen“, erklärte der Ex-Löwe unter dem Applaus der Zuschauer.

Für die Löwen geht es am 19. Spieltag der ProB mit einem weiteren wichtigem Heimspiel weiter. Am nächsten Samstag, 15. Februar, treffen die Raubkatzen auf die BSW Sixers. Mit einem Sieg gegen das Team aus Sachsen-Anhalt wollen die Löwen die Sixers auf Distanz halten und sich alle Chancen auf die Playoff-Qualifikation offen halten.

Tickets für die Partie sind ab Wochenbeginn im Vorverkauf im TicketCenter der Vestischen, Kaiserstraße 73, in Herten-Mitte erhältlich.

Hertener Löwen – UBC Tigers Hannover 89:86 (12:24; 29:23; 21:24; 27:15)

Löwen: Reid (35/2 „Dreier, 13/13 FW), Poole (18/5, 11 Reb., 5 Ass.), Schulze Pals (11/1), Michalczyk (11/2), Weigel (6), Opitz (6), Depta (2)

Hannover: Fumey (25), Welzel (17), Chones (11, 9 Reb.), Knopke (10/2), Williams (10), Lodders (8/1), Sherman (5), Prasuhn, Gibson, Yanduka

Spielfilm: 12:9 (5.), 12:24 (10.), 28:37 (15.), 41:47 (20.), 54:60 (25.), 62:71 (30.), 76:79 (35.), 89:86 (40.)

Autor:

Sebastian Arns aus Herten

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