Bahnübergang in Richrath: Drunter oder drüber?

Der Richrather Bahnübergang soll nach einem vor fünf Jahren gefassten Ratsbeschluss eine Straßenunterfühung erhalten. Über diese Tunnellösung in abgespeckter Form verhandelt die Stadt aktuell mit der Bahn, die allerdings eine Brücke favorisiert - aus Kostengründen. Foto: WA-Archiv
  • Der Richrather Bahnübergang soll nach einem vor fünf Jahren gefassten Ratsbeschluss eine Straßenunterfühung erhalten. Über diese Tunnellösung in abgespeckter Form verhandelt die Stadt aktuell mit der Bahn, die allerdings eine Brücke favorisiert - aus Kostengründen. Foto: WA-Archiv
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Wird am Richrather Bahnübergang ein Tunnel gebaut oder eine Brücke? Wann? Und wer bezahlt was? Das sind einige der Fragen, über die die Stadtverwaltung mit der Bahn verhandelt. Erörtert wurde das Thema auch gestern Abend in der Ratssitzung, zu der die Grünen beantragt hatten, Geld für die Planung bereitzustellen.

Ein unendliches Kapitel

Langenfeld. Das Thema ist ein schier unendliches – Kämmerer Detlev Müller erinnerte sich, dass es vor 35 Jahren schon diskutiert wurde und schätzt, dass er auch als Pensionär die Lösung nicht erleben werde. Bündnis 90 / Die Grünen wollten die Verwaltung beauftragen, im Rahmen der aktuellen Haushaltsplan-Beratungen 50 000 Euro bereitzustellen für die Anfinanzierung der Planung, mit der die schon vor fünf Jahren beschlossene Eisenbahnüberführung in Angriff genommen werden soll.

Der aktuelle Stand

Ulrich Beul, Chef der Stadtentwicklung, schilderte den aktuellen Stand der Dinge, und der lässt eine Lösung der Lage in weiter Ferne erscheinen. Die Stadt stehe aktuell in Verhandlung mit der Bahn, so berichtete Beul, doch eine Einigung sei nicht in Sicht. Und selbst wenn die kurzfristig erzielt werden könnte, wird es noch Jahre dauern, bis ein solches Projekt durchgeplant und dann auch umgesetzt ist...
Der Streitpunkt bei dem Projekt ist die Frage: Wird eine Über- oder eine Unterführung der Straße gebaut? Die Brücke ist in jedem Fall billiger, und daher wird sie von der Bahn favorisiert. Die Stadt möchte aber im Interesse der Anwohner lieber die Straße unter die Bahngleise verlegen (wir haben schon unzählige Male in den letzten Jahrzehnten berichtet). Finanziert wird das Projekt – ob obendrüber oder untendrunter – in der Drittellösung: Ein Drittel Bahn, ein Drittel Bund, ein Drittel Stadt. Die Bahn plädiert für die Brücke, weil sie billiger ist. Je nach Rechenmodell und mit allen eventuellen Folgekosten blieben an der Stadt schließlich bis zu 3,4 Millionen Euro hängen, wenn sie an dem beschlossenen Tunnelbau festhält.

"Die Beseitigung des Bahnübergangs ist sinnvoll"

„Die Beseitigung des Bahnübergangs ist in jedem Fall sinnvoll“, sagte Bürgermeister Frank Schneider im Vorgespräch. „auch wenn die Bahn ihn für sicher erachtet“. Da hatte Beul auch noch etwas anzufügen: „Seit 2014 gab es hier 120 Störungen – wenn das sicher ist...!“ Genau das ist auch ein Grund der Grünen, endlich diesen Gefahrenpunkt beseitigen zu wollen. Doch das wird dauern. Die Bahn ist laut Bürgermeister ein zäher Verhandlungspartner – und die Stadt sieht die Bahn in der Pflicht. Und solange da keine Einigung entstanden ist, kann auch nichts geplant werden....Elfie Steckel

Autor:

Lokalkompass Langenfeld aus Langenfeld (Rheinland)

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