Weihnachtliches Berlin - letzter Teil

Überall in Berlin wird neu gebaut
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Bevor Sonntag die Rückfahrt erfolgte, führte uns an diesem frostigen, aber sonnigen Morgen der Weg zur Bernauer Straße. Wer sich mit der DDR-Geschichte etwas auskennt und die Trilogie von Ken Follett „Kinder der Welt“ gelesen hat, ist informiert über die Dinge die sich gerade hier abgespielt haben.
An der Bernauer Straße begann der Berliner Mauerbau. Erst wurde alles mit Stacheldraht abgesichert. Aber das war für viele Menschen kein Hindernis, um in den Westen zu wechseln und dem drohenden Unheil zu entkommen. Berühmt wurde das Foto über die Flucht eines Grenzsoldaten: es entstand auf dieser Straße.
Ganz bewusst hat man ein Stück der Mauer stehen lassen: ansonsten dokumentieren Stäbe, wo die Mauer entlanglief. Im Boden verlaufen Streifen, auf denen man sehen kann, dass es sogar 3 Mauern gab: eine Vordere, eine Mittlere und eine Hintere. Viele kleine Tafeln im Boden dokumentieren, an welcher Stelle wievielte Personen versuchten, in den Westen zu fliehen.
Mitten auf dem Platz, der übrigens ein Teil des ehemaligen angrenzenden Friedhofes ist (die Gebeine der Toten liegen noch heute dort), sind Tafeln aufgestellt, auf denen die tragischen Ereignisse dokumentiert sind. Wer auf den Friedhof wollte, musste einen Berechtigungsschein beantragen und nachweisen, dass er wirklich Verwandte dort liegen hatte. Die Versöhnungskirche wurde gesprengt, da die Mauer direkt daran angrenzte. Zu groß war die Befürchtung, dass die Menschen sie als Fluchtweg nutzen könnten.
Wo einst die Versöhnungskirche stand, befindet sich heute als Mahnmal die „Kapelle der Versöhnung“. Die Glocken der gesprengten Versöhnungskirche befinden sich direkt daneben in einem Holzgerüst. Ebenso befindet sich mitten auf dem Platz eine große Gedenktafel: hier sind die Namen der 136 bekannten Opfer mit Foto und Todestag zu sehen.
Auf der anderen Straßenseite wurde die „Gedenkstätte Berliner Mauer“ errichtet. Auf 2 Ebenen kann man noch mal alles Nachlesen und Hören. Oben befindet sich ein Turm, von dem man einen guten Ausblick auf das gegenüberliegende Areal hat.
Bernauer Straße: ein Ort, der zum Nachdenken anregt und aufzeichnet, zu was Menschen fähig sind.

Langsam bekamen wir Hunger und so suchten wir uns in der Nähe unseres Hotels eine Gaststätte. Das „Berliner Republik“ ist eine urige Gaststätte: die Wände voll mit Bildern und Fotos, die zum Teil auch noch mal auf die tragischen Ereignisse hinweisen, aber auch Fotos von Politikern zeigten, die Berlin besucht hatten.
Horst bestellte sich eine große Currywurst mit Fritten: laut Karte wird die Currywurst nach dem Originalrezept von Herta Heuler zubereitet. Ihm schmeckte sie jedenfalls sehr gut.
Am Nachbartisch wurde gerade ein interessantes Bierglas von Veltins hingestellt: 2 l mit Ausgießer.

Um 14.00 Uhr traten wir dann die Heimfahrt an: es war sehr diesig und die Straße sehr voll. Wir benötigten einige Zeit, bevor wir endlich auf der Autobahn waren. Die Rückfahrt verlief ansonsten reibungslos und gegen 21.30 Uhr waren wir wieder in Sperrende. 3 schöne Tage gingen somit zu Ende.

Die Fotos haben wieder Untertitel.
Ich hoffe, euch haben meine Berichte gefallen.

Autor:

Annegret Freiberger aus Menden (Sauerland)

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