"Schutzmann oder Flieger - das war mein Traumberuf"

Das ist eines von Josef Pilles Lieblingsbildern. "Geschossen" hat es BürgerReporter Peter Gerber.
  • Das ist eines von Josef Pilles Lieblingsbildern. "Geschossen" hat es BürgerReporter Peter Gerber.
  • hochgeladen von Hans-Jürgen Köhler

Josef Pille, Leiter der Polizeiwache Menden, geht am 30. April in den Ruhestand. Der beliebte Polizist schaut aus diesem Anlass in die Vergangenheit und wirft einen Blick in die Zukunft. Bereitwillig stand er Lokalkompass.de/Stadtspiegel Rede und Antwort

? Wann stand fest, dass Sie Polizist werden wollten und weshalb?

!Schon als Kind stand für mich fest, entweder Schutzmann oder Flieger zu werden.
Das Segelfliegen wurde in der Jugendzeit mein Hobby und der Polizeibeamte mein Beruf.
Warum? In der Mendener Innenstadt groß geworden, sah man oft den Schutzmann auf Fußstreife, bei der Aufnahme von Verkehrsunfällen und ich hatte gelernt, dass man ihn als Helfer ansprechen konnte. Man nannte den Polizisten „Schutzmann“, also einer, der aufpasste, dass alles geregelt ablief und einem nichts passierte. So einer wollte ich auch werden. Als Jugendlicher stand für mich fest, dass ich mit und für andere Menschen arbeiten und Recht und Gesetz eintreten wollte, also Polizeibeamter zu werden.

? Welches berufliche Ereignis ist Ihnen in Ihrer Laufbahn am stärksten in Erinnerung geblieben?

!Während meiner Dienstzeit beim Verkehrsdienst war ich gleichzeitig Einheitsführer in der Alarmeinheit der Bezirksregierung Arnsberg.
Entweder sofort oder mit Vorlauf von ein paar Tagen wurden wir im ganzen Land NRW eingesetzt. Wir haben zum Beispiel Mastkälber im Kreis Borken bewacht, waren 1988 bei allen Spielen der Fußball-EM „auf Schalke“ im Stadion und in der Düsseldorfer Altstadt, bei Demonstrationen und Vermisstensuchen eingesetzt.
Selbst bei den „Chaostagen“ in Hannover waren wir 1995 eingesetzt.

? Was war in Menden das größte Erfolgserlebnis, was die größte Enttäuschung?

! Mit dazu beigetragen haben, dass Menden eine doch sehr sichere Stadt ist. Niedrige Verkehrsunfallzahlen und -folgen durch Verkehrsüberwachung und in Zusammenarbeit mit der Stadt Menden eine sicheren Verkehrsraum geschaffen zu haben.
Jeder tödliche oder tragische Verkehrsunfall macht mich betroffen.

? Wenn Sie die Stadt Menden und ihre Bürger mit einem kurzen Satz beschreiben sollen ...

! Menden, die Stadt in der ich geboren und bisher gelebt habe mit Bürgern, die mich und meine Kollegen als ihre Polizei sehen und schätzen.

? Was, meinen Sie, wird die größte Herausforderung an die Polizeiarbeit der kommenden Jahre sein? Und was ist die Lösung?

! Die Zukunft wird für die Polizei nicht einfach werden.
Die Kriminalität ändert sich im digitalen Zeitalter in seiner Form beachtlich. Hierauf muss die Polizei reagieren. Hierzu wird ein großer Personaleinsatz erforderlich sein. Das Personal im Wachdienst ist hart gefordert und durch Krankheitsfälle, erforderliche Fortbildungen und anderen Ausfällen oft auf Minimalstärke.
Mit einem personellen Polster wäre vieles einfacher und produktiver.

? Worauf freuen Sie sich beim Gedanken an den Ruhestand am meisten?

!Abschalten und das Leben zusammen mit meiner Frau den Kindern und Enkelkindern genießen.

Info
Josef Pille:


- Geboren im April 1953 in Menden, seit fast 38 mit derselben Frau verheiratet, drei erwachsene wohlgeratene Söhne mit drei netten Schwiegertöchtern und mittlerweile sechs Enkeln.
- Zunächst Lehre als Kfz-Elektriker mit dem Gesellenbrief abgeschlossen.
- Am 1. April 1971 Eintritt in die Polizei bei der Bereitschaftspolizei in Selm-Bork.
- Seit 2011 Leiter der Polizeiwache Menden.

Autor:

Hans-Jürgen Köhler aus Menden (Sauerland)

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