"Flugzeugabsturz durch Zusammentreffen mehrerer Umstände"

Foto: Andreas Dunker
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Zum Flugzeugabsturz vom vergangenen Dienstag informieren die Staatsanwaltschaft Dortmund und die Kreispolizeibehörde Unna in einer zweiten gemeinsamen Pressemitteilung. Treibstoffmangel und eine - aus nachträglicher Sicht - Fehlentscheidung des Piloten bei der Wahl des Notlandeplatzes waren demnach vermutlich die Ursachen. Wörtlich heißt es in der Pressemitteilung:

"Nach der vorläufigen Auswertung der rechtsmedizinischen Untersuchungen und unter Berücksichtigung der Einschätzung der Expertengruppe der Bundesstelle für
Flugunfalluntersuchung ist der Flugzeugabsturz vom 27.08.2013 in Fröndenberg aus kriminalistischer und staatsanwaltlicher Sicht auf ein Zusammentreffen mehrerer Umstände zurückzuführen:

Auszuschließen ist zunächst, dass der Pilot an einem körperlichen Gebrechen litt, etwa einen Herzinfarkt erlitt und es deshalb zum Absturz kam.
Vielmehr steht fest, dass sein Tod - ebenso wie der Tod der weiteren vier Mitinsassen - Folge des Absturzes ist.
Nach Auswertung der Unterlagen betreffend das Flugzeug und der Daten des Heimatflughafens (Dortmund) verlor das Flugzeug in naher Entfernung zum Zielflughafen dadurch an Höhe, dass es zu Aussetzern des Motors kam. Diese waren wahrscheinlich dadurch bedingt, dass der Sprit der Maschine (AVGAS) zur Neige ging. Jedenfalls waren die Tanks bei den nachfolgenden Untersuchungen vollständig geleert.

Der Pilot, dem nach einer vorläufigen Einschätzung eine Notlandung auf einer anderen, besser geeigneten Wiese pp möglich gewesen wäre, entschied sich - aus der nachträglichen Perspektive - fehlerhaft dafür, eine Landung auf dem geplanten Zielflughafen durchzuführen, offensichtlich in der Hoffnung, dass Restgeschwindigkeit und Segeleigenschaften des Fluggerätes hierfür ausreichen würden.
Die weitere Auswertung der Flugdaten und der Kommunikation zwischen dem Piloten mit dem beteiligten Bodenpersonal während des Fluges dauert noch an.

Sie kann möglicherweise weitere Anhaltspunkte über den genauen Zeitpunkt geben, zu dem die Probleme mit der Maschine erstmals auftraten bzw. vom Piloten bemerkt wurden.
Anhaltspunkte dafür, dass Maschinenprobleme bereits im Vorfeld des Absturzes aufgetreten waren, haben die Ermittlungen bislang nicht ergeben.

Er streifte dann - weniger als zwei Minuten vor dem möglichen Landezeitpunkt auf dem Flughafen Arnsberg-Menden - am Unfallort eine Baumgruppe, wonach das Flugzeug auf dem Boden aufschlug und in kurzer Entfernung dahinter auf dem Dach liegen blieb.
Eine genaue Rekonstruktion des Absturzgeschehens in dieser Endphase ist nach den Angaben der Mitarbeiter der BFU nicht möglich.

Die getöteten Personen verstarben unmittelbar bei dem Geschehen.
Die überlebenden Kinder, die zunächst in ärztliche Behandlung verbracht wurden, werden derzeit weiter versorgt.
Das 16 Monate alte Kleinkind schwebt nach Angaben der Ärzte weiterhin in Lebensgefahr."

(Siehe auch: http://www.lokalkompass.de/wickede/leute/flugzeugabsturz-in-den-ruhrwiesen-forderte-fuenf-todesopfer-d336679.html)

Foto: Andreas Dunker
Autor:

Hans-Jürgen Köhler aus Menden (Sauerland)

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