Ruhrfestspiele 2017: Edgar Selge, Matthias Brandt und Sebastian Koch sind dabei

Frank Hoffmann will sich mit dem Gefühl von Chaos und Unsicherheit in Zeiten des Wandels und der radikalen Umbrüche künstlerisch auseinandersetzen.
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Dem allgegenwärtigen Angstgefühl setzen die Ruhrfestspiele Mut, Kraft und Utopie entgegen. "Man kann den Kopf in den Sand stecken. Man aber auch Handstand machen und dabei mit den Beinen wackeln", so Intendant Dr. Frank Hoffmann bei der Vorstellung des Programms.

Bericht von Kerstin Halstenbach

Die Medienvertreter waren wieder zahlreich erschienen. Diesmal rissen sie dem Ruhrfestpiel-Team die Programmhefte förmlich aus der Hand. Denn um das Programm (1. Mai bis 18. Juni) machen Hoffmann & Co. bekanntlich immer ein großes Geheimnis und gewöhnlich gibt es genau ein Heft pro Nase.
"Kopfüber Weltunter" lautet das Motto. Es werden Stars wie Matthias Brandt, Edgar Selge ("Faust"-Preisträger 2016 für "Die Unterwerfung"), Sebastian Koch ("Das Leben der Anderen" - auch international ein gefragter Charakterdarsteller), Hannelore Elsner, Robert Stadlober, Günter Lamprecht, Claudia Amm, Ulrich Gebauer, Wolfram Koch, Martin Brambach, Nico Holonics (senationell gut in "Die Blechtrommel" nach dem Roman von Günter Grass, er gab eine Kostprobe), Peter Lohmeyer mit einem Charles-Bukowski-Abend und Chris Pichler mit einer Marilyn-Monroe-Hommage die Ehre geben. Ulrich Matthis liest aus den "Brief an den Vater" von Franz Kafka. Es wird der Stummfilm "Luther" gezeigt, musikalisch begleitet von Stephan von Bothmer.
Jane Birkin singt Chansons von Serge Gainsbourg, die Neue Philharmonie Westfalen begleitet sie.

Hommage an David Bowie und Marilyn Monroe

Das David-Bowie-Tribute "Starman" hat Sven Ratzke noch mit dem vor einem Jahr verstorbenen Genie selbst abgestimmt.
Die Eröffnungspremiere ist eine Weltpremiere: Meisterregisseur Robert Wilson inszeniert "Der Sandmann", das düstere Stück von E.T.A. Hoffmann, eine opulente Ko-Produktion der Ruhrfestspiele mit dem dem Düsseldorfer Schauspielhaus. Neben Robert Wilson ist mit Peter Sellars ein weiterer legendärer US-Regisseur in Recklinghausen zu erleben. "Flexn" zeigt 15 Tänzer aus Brooklyn und ist ein gewaltiger Aufschrei gegen Rassismus, Polizeigewalt und Willkür in Gefängnissen.
Es gibt ein großes Kabarett-Festival Mirja Boes, Hagen Rether, René Steinberg, Storno und Eure Mütter - um nur einige zu nennen.
Brandneue Stücke erleben ihre Uraufführung. Das freche Avantgarde-Festival FRiNGE bietet vom 23. Mai bis 17. Juni Physical Theatre, Pantomine, skurrile Musik und mehr. Es gibt Märchenstücke für Kinder ab sechs, "die auch Erwachsene begeistern werden", ist sich Frank Hoffmann sicher.

Abschlusskonzert mit Wanda

Gespannt darf man Stücke wie "Hool" nach dem Roman von Philipp Winkler über einen Hooligan von Hannover 96 sein. "Tod" von Woody Allen inszeniert der überragende Roberto Ciulli. Claus Peymann wird aus "Holzfäller. Eine Erregung" von Thomas Bernhard lesen. Der bahnbrechende Meisterregisseur Claus Peymann verlässt am Ende dieser Spielzeit das Berliner Ensemble. Vorher sagt er in Recklinghausen auf seine Weise "Tschüss".

Künstlergruppe junger westen

Die Ausstellung in der Kunsthalle Recklinghausen stellt die Künstlergruppe junger westen in den Mittelpunkt. Deren Geschichte ist eng verbunden mit den Ruhrfestspielen und der 1950 in einem Hochbunker gegründeten Kunsthalle Recklinghausen. Geöffnet vom 7. Mai bis zum 13. August 2017.

Mehr über das Programm im Netz:
www.ruhrfestspiele.de

Karten: 02361/ 92180.

Der Kartenvorverkauf startet am Donnerstag, 19. Januar, um 9 Uhr.

Autor:

Reiner Kruse aus Recklinghausen

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