Max macht mit - Stadtspiegelmitarbeiter schießt beim Jagdbogenclub Datteln scharf

Stadtspiegelmitarbeiter Max Rolke schießt beim Jagdbogenclub Datteln scharf. Ob er sein Ziel auch wirklich getroffen hat, dass hat Jugendwart Martin Bremer hinter ihm fest im Blick. Fotos: Krusebild
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Beim Jagdbogenclub Datteln wird scharf geschossen. Als Ziele dienen Rehe, Hasen und Wildschweine. Natürlich sind die Tiere aus Plastik, denn hier steht der Sport im Vordergrund und ich darf heute mitmachen.
Das Lagerfeuer brennt, die Vögel zwitschern, Sonnenstrahlen bahnen sich den Weg durch die Bäume und fallen auf die Sportanlage des Jagdbogenclubs, die idyllisch am Dortmund-Ems-Kanal liegt.
Ich bin gespannt, wie ich mich als Bogenschütze mache. Schließlich ist es mehr als 14 Jahre her, dass ich einen Bogen in der Hand hielt. Damals nannte ich so etwas noch Flitzebogen und es hatte viel mit Glück zu tun, wenn der Pfeil den Bogen überhaupt verließ. Dass ich mich von der Vorstellung eines Bogens als Spielzeug jetzt verabschieden kann, wird mir dann schnell klar: Heute ist Jugendtraining auf der Anlage und die ersten Kids schießen schon ihre Pfeile zielsicher in die 30 bis 40 Meter entfernten Ziele.
„Mit dem Flitzebogen hat das nicht mehr viel zu tun“, lacht Norbert Funke, erster Vorsitzender des Vereins. „Die Pfeile werden bis zu 240 km/h schnell. Und deshalb brauchst du erstmal eine Sicherheitseinweisung.“ So langsam wird mir bewusst, dass es ernst wird. Norbert Funke erklärt mir, dass ich nicht ungefragt an einen fremden Bogen gehen darf und nicht ohne Pfeil die gespannte Sehne des Bogens loslassen soll.
Geschossen wird nur bei einem freien Sichtfeld und auf keinen Fall, betont Norbert Funke, auch nicht aus Spaß, darf ich auf einen Menschen anlegen. Hinter mir zischen die Pfeile der Kinder in die Ziele und ich kann mir die Konsequenzen vorstellen, wenn ein Pfeil das falsche Ziel findet.
„Jetzt noch die Sicherheitsausrüstung, damit du nicht blutend nach Hause gehst“, meint Norbert Funke. Ich bekomme einen Armschutz an den linken Unterarm gelegt und ein Tape an die Finger der rechten Hand. Dann drückt mir Norbert Funke den größten Bogen in die Hand, den er finden konnte. „Das ist ein Übungsbogen“, meint er. „Der hat 15 Pfund Zugkraft. Später probieren noch einen Herrenbogen mit 76 Pfund.“ Der sogenannte Recurve-Bogen liegt gut in der Hand und ist ein richtiges Sportgerät. Ich bin beeindruckt und will endlich loslegen.
Jugendwart Martin Bremer positioniert mich zwischen den Kindern, die einen Pfeil nach dem anderen einspannen und abfeuern. „Zuerst stellst du dich sicher hin, dann nimmst du einen Pfeil und spannst ihn unterhalb der Markierung an der Sehne des Bogens ein“, erklärt er mir. „Die farbige Leitfeder soll vom Bogen wegzeigen, sonst fliegt der Pfeil nicht richtig. Linken Arm ausstrecken und mit dem rechten Arm spannen, bis die Hand deinen Mundwinkel erreicht.“
Ich tue genau das, was er sagt. Es gehört schon ein wenig Kraft dazu, den Bogen auf Spannung zu halten. Ich suche mir ein nahes Ziel aus und lasse die Sehne los. Der Pfeil eiert knapp einen Meter neben dem Ziel her. Der zweite Schuss ist nicht viel besser. Ich bin enttäuscht. „Gar nicht so schlecht für die ersten Schüsse“, lacht der Jugendwart. „Versuch’ etwas höher zu zielen und atme kurz vor dem Schuss aus. Konzentrier’ dich.“
Ich lege den dritten und letzten Pfeil ein, stelle mich sicher hin und spanne den Bogen. Die Kinder haben inzwischen alle ihre Pfeile verschossen und beobachten mich. Jetzt muss ich treffen. Ich ziele etwas höher, atme ein und langsam wieder aus - Konzentration! Dann schieße ich. Der Pfeil fliegt geradewegs auf das anvisierte Ziel zu und landet mit einem satten Schmatzer im Styroporkreis. Nicht ohne Stolz gucke ich zum Jugendwart. Der nickt und ich darf mit den Kids die verschossenen Pfeile einsammeln.
„Konzentration ist das wichtigste. Es gibt nur dich und das Ziel. Alles andere ist egal. Versuch es noch ein paar Mal und du wirst immer treffsicherer“, sagt Martin Bremer. Und er hat recht. Dank seinen Tipps treffe ich die nahen Ziele alle. So langsam kann ich die Flugbahn des Pfeils einschätzen und wage mich sogar an weiter entfernte Ziele. Und auch die treffe ich nach einer Weile.
Doch schon bald lassen aber die Kräfte nach. 15 Pfund Zuggewicht entsprechen knapp sieben Kilogramm. „Du wolltest doch noch einen Herrenbogen ausprobieren“, kommt Norbert Funke auf mich zu und drückt mir einen kleineren Bogen in die Hand. Ich versuche ihn zu spannen und merke schon auf den ersten Zentimetern, dass das nichts wird. „Der Bogen hat 76 Pfund. Das sind knapp 34,5 Kilogramm“, erklärt der erste Vorsitzende. Schießen kann ich damit nicht. Meine Kräfte sind am Ende.
Dennoch hat mich Bogenschießen beeindruckt. Die idyllische Natur und die Mischung aus Konzentration und Kraft beim Bogenschießen sind eine klasse Mischung und so verabschiede ich mich vom Team in dem Wissen, dass mich am nächsten Morgen ein leichter Muskelkater an diesen Nachmittag erinnern wird.

Information
Max Rolke testet Randsportarten. Eine Fotostrecke vom Bogenschießen finden Sie auf www.lokalkompass.de/recklinghausen.

Was Max alles beim Golfspielen erlebt hat, lesen Sie in einer der nächsten Ausgaben.

Autor:

Max Rolke aus Recklinghausen

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