„Und die Gewinnerin ist...“

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Insgesamt 1.300 Texte in den Kategorien Prosa und Lyrik gingen bei der Ausschreibung zum dritten Meerbuscher Literaturpreis an den Start. Darunter auch der von Renate Handge aus Tönisheide. Bei der Prosa machte sie das Rennen und belegte den ersten Platz mit ihrer Kurzgeschichte „Das Licht der Freiheit“.

„Schon als ich erfuhr, dass ich mit meiner Geschichte unter den acht Finalisten in der Kategorie Prosa war, konnte ich es kaum fassen“, so Handge, die sich Ende 2014 an der Ausschreibung des Meerbuscher Literaturpreises 2015 zum Thema Licht beteiligte. „Schon damals, dachte ich, ‚Jetzt kann ich nicht mehr verlieren‘.“
Eine fünfköpfige Jury wählte aus allen Einreichungen die jeweils acht Finalisten aus.

Am Finaltag jedoch entschied das Publikum.

„Vorgetragen wurden die Texte von Studenten ohne Autorenvermerk, um maximale Objektivität zu erlangen. Das war wirklich sehr spannend und als die Gewinner vorgelesen wurden, konnte ich es kaum fassen.“
In ihrer Kurzgeschichte „Das Licht der Freiheit“, erzählt Handge von einer Republikflüchtigen, die zu einer langen Freiheitsstrafe verurteilt wird. Während dieser schweren Zeit werden die Sonnenstrahlen, die jeweils zur Sonnenwende die Zelle der Protagonistin erhellt, zum Hoffnungsträger für die Gefangene, irgendwann einmal „das Licht der Freiheit“ jenseits der Gefängnismauern genießen zu können.
„Ich glaube, meine Geschichte zu dem Thema Licht fiel ein bisschen aus dem Rahmen“, versucht die 62-jährige Autorin ihren überraschenden Erfolg zu erklären. „Alle anderen Finalisten haben das Licht immer ganz real dargestellt. Ich habe es symbolisch gesehen, eben die Sonnenstrahlen als Symbol für die Freiheit.“
Bereits zwölf Veröffentlichungen hat die ehemalige Beamtin im Justizdienst in Form von Gedichten oder kleineren Geschichten geschrieben. Texte für Kinder, aber auch für Erwachsene, Unterhaltsames, aber auch Politisches - festlegen will sich die Autorin nicht.
„Für mich waren Gedichte immer wichtig. Schon als Schulkind habe ich welche geschrieben“, so Handge, die vor 20 Jahren von Wuppertal nach Velbert zog und nun mit ihrem Mann in Tönisheide lebt. „Wenn ich schreibe, öffnet sich eine Tür und ich betrete eine andere Welt. Das ist ein toller Ausgleich zum Alltag und eine schöne Erfüllung.“
Wirklich Zeit gefunden, ihre kreative Ader auszuleben hat Renate Handge erst nach ihrer Pensionierung. Vorher fehlte ihr einfach die Zeit. Kreativ wird sie meist erst in der Zeit von 22 bis 24 Uhr. „Dann setze ich mich in meine ‚Schreibecke‘ ins Wohnzimmer und schreibe über das, was mich aktuell bewegt.“
Zurzeit arbeite sie an einer Geschichte über Kindersoldaten, so Handge, die regelmäßig „Literarische Nachmittage“ im Johanniterheim Velbert gestaltet und von Zeit zu Zeit an Lesungen teil nimmt.
Als Gewinn des Meerbuscher Literaturpreises durfte sich die Autorin über finanzielle Unterstützung und einen Vertrag für ihre nächste Veröffentlichung freuen.

In ihre „Schreibecke“ im Wohnzimmer ihres Wohnhauses in Tönisheide zieht sich Renate Handge zurück, wenn sie die Muse küsst.
Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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